" Jeder zweite Muslim fühlt sich von IGGiÖ vertreten " 

 

Michael weiss , religion.ORF.at   http://religion.orf.at/stories/2581431/

 

 

Die vom Integrationsstaatssekretariat beauftragte Islamstudie hat auch nach der Einschätzung der Muslime zur Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) gefragt. Knapp die Hälfte der Befragten fühlt sich von ihr vertreten.

1.000 Musliminnen und Muslime wurden in der neuen Studie „Muslime in Österreich“, die im Auftrag des Integrationsstaatssekretariats durchgeführt wurde, interviewt - unter anderem über jene Organisation, die sie per Gesetz gegenüber dem Staat vertritt: Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ). Diese war in der Vergangenheit immer wieder kritisiert worden, weil ihre Mitgliederzahlen weit unter der Gesamtzahl der Muslime in Österreich liegen.

Je gläubiger sich die Befragten selbst einschätzen, desto eher fühlen sie sich auch von der IGGiÖ vertreten.

 

48 Prozent fühlen sich vertreten

Die Studie liefert nun Zahlenmaterial zum Anspruch der IGGiÖ, alle Muslime in Österreich zu vertreten: 48 Prozent aller Befragten antworteten auf die Frage, ob sie sich von der IGGiÖ vertreten fühlten, mit „Ja“, 44 Prozent mit „Nein“ und acht Prozent wollten oder konnten keine Angabe machen.

Schätzungen zufolge leben zwischen 500.000 und 600.000 Muslime in Österreich. Die IGGiÖ hatte laut eigenen Angaben bei ihrer bisher letzten Wahl knapp über 120.000 registrierte Mitglieder. Wahlberechtigt waren, weil dafür zusätzlich zur Registrierung noch ein Beitrag von etwa 40 Euro gezahlt werden musste, nur etwa 27.000 Muslime. Gleichzeitig beruft sich die IGGiÖ aber auf das Islamgesetz, in dem sie als Vertretetung aller Muslime, die in Österreich leben, festgehalten wird.

 

Je gläubiger, desto eher von IGGiÖ vertreten

[Man könnte genauso gut sagen: "Je (un)gläubiger, desto eher fühlt sich wer von der IGGiÖ vertreten"; denn ein Mensch ist entweder gläubig oder ungläubig; es gibt keine gläubigere oder ungläubigere; der ganze Artikel ist ein Widerspruch in sich.]

Ein differenzierteres Bild bietet die Studie, wenn man die Befragten nach ihrer Herkunft (die Hälfte der Befragten hat einen türkischen Migrationshintergrund, die andere Hälfte einen bosnischen) oder ihrer religiösen Einstellung unterteilt. Von den Muslimen türkischer Herkunft fühlen sich nämlich 58 Prozent von der IGGiÖ vertreten [eh klar; Präsident ist Türke], während es bei jenen bosnischer Herkunft nur 38 Prozent sind.

In Bezug auf die Religiosität der Befragten gilt laut Studienergebnis: Je religiöser sich die Befragten selbst einschätzen, desto eher fühlen sie sich von der Glaubensgemeinschaft vertreten. So sehen sich 59 Prozent jener Muslime, die laut Studie eine „sehr starke subjektive Gläubigkeit“ an den Tag legen, durch die IGGiÖ vertreten, während es bei jenen, ["Muslime"] die sich als „eher nicht“ oder „gar nicht“ gläubig verstehen, nur 16 Prozent sind.