Imaan ist der Zustand des Bezeugens des Einzigen Gottes - Allah ( gepriesen sei Er) und Seines letzten Gesandten, Muhammad - möge der Friede und Segen Allahs mit ihm sein.
Imaan ist der Zustand im Herzen, der die Existenz Allah's, Seiner Engel, Seiner Bücher, Seiner Gesandten (Propheten), die Vorbestimmung, und das Leben nach dem Tod die uneingeschränkt als Wahrheit annimmt und den Islam bewahrheitet.
Imaan wird nicht mehr oder weniger, kann aber durch Taten an Leuchtkraft zunehmen oder abnehmen. Wenn Imaan verloren geht, damm gibt es nur noch eine Dunkelheit, die so dunkel ist, dass die Betroffenen diese Dunkelheit nicht mehr als solche erfassen erkennen kann. Der Seelenspiegel des Ungläubigen dann verrostet bzw. blind geworden.
Mit "Glaube" ist "Imaan" nur begrenzt übersetzt, denn Imaan ist die Bewahrheitung von all dessen im Herzen, was Allah durch Seinen Gesandten vermittelt hat und ist Voraussetzung zur Erlangung echter Lebensqualität. Imaan bedeutet nicht nur Glaube - so wie in Europa damit oft "Nicht Wissen" gemeint wird, sondern ist die Bewahrheitung dessen, was Allah durch Seinen letzten Gesandten vermittelte. Wer etwa sagt, er "glaubt" das Jesus (Friede sei mit ihm)der Sohn Gottes sei, und damit nicht an Gottes letzten Propheten, Muhammad "glaubt", der hat aber keinen Imaan bzw. ist "ungläubig", obwohl er - dem Wort nach auch "glaubt".
Muhhammad - alaihi salaam - sagte sinngemäß, dass "Der Islam ist mit einem Podium zu vergleichen, welches fünf Stützen hat: Bezeugung des Islam, die Verrichtung des Ssalaah (Ritualgebet), das Geben der Zakah (Pflichtgabe), der Ssaum (Fasten) im Ramaḍaan, und die Hhadsch (Pilgerreise) zur Ka'abah (Haus Allahs). Imaan (Glaube) ist die mittlere Stütze und wenn diese entfernt wird, so bricht die Plattform."
Was Imaan umfasst, das ist durch die Glaubensgrundsätze ('Aqiidah) erklärt. Wer Imaan in seiner tiefen Bedeutung leben will, der muss sich von seinen säkularen Spekulationen entfernen, auch wenn er den Qur'aan auswendig könnte und viel Gutes verrichtet.
'Abd Allah bin Hisham berichtete (sinngemäß): "Wir saßen mit dem Gesandten Allahs und er hielt die Hand von 'Umar ibnu-l-Khattab. 'Umar sagte zu ihm: " O Allahs Gesandter, Du bist mit lieber als alles andere - ausgenommen mein Selbst." Allahs Gesandter sagte: "Nein, bei Dem in Dessen Hand meine Seele ist, (du wirst nicht vollständig Imaan haben) solange ich dir nicht lieber bin als dein eigenes Selbst" Darauf sagte 'Umar: " Wie auch immer, jetzt, bei Allah, du bist mir lieber als mein eigenes Selbst." Er sagte darauf: "Jetzt, O 'Umar, (bist du ein Mu'min Gläubiger)".
Selbst wenn einer "glaubt", dass es keinen Gott gibt, wäre er - philosophisch betrachtet - ein "Gläubiger, der eben glaubt das es keinen Gott gibt", doch verwenden wir hier das Wort "Imaan" (Glaube) nur für die Glaubensinhalte des Muslims, des Gottergebenen. Wenn Goethe schlussfolgerte: " ...... Wenn Islam Gott ergeben heißt, In Islam leben und sterben wir alle"... bedeutet dies nicht, dass er Imaan (Glaube im Sinne des Muslims) hatte und daher Muslim war, sondern es ist eine Philosophie bzw. Sprachspielerei, so "Gott ergeben zu sein" auf Arabisch "muslim" bedeutet. Die echte Lebensqualität setzt Imaan voraus, denn es ist die gewollte und freiwillige Ergebenheit in den Willen Allahs und nicht die "unausweichliche", welche Goethe dichterisch zum Ausdruck brachte und der zwangsläufig auch jeden Kafir (Ungläubige) unterliegt. Imaan ist also der Zustand der der echten Lebensqualität als Grundlage dient, welcher auf der Überzeugung des Herzens beruht, dass Allah der Einzige Gott ist und Muhammad Sein letzter Gesandte. Gläubige reflektieren das Licht Allahs im Spiegel ihrer Seele, auch wenn nur ein wenig vom Spiegel rostfrei ist. Wer aber ein verschmutztes blindes Herz hat, also einen verrosteten Seelenspiegel, der kann das Licht Allahs nicht reflektieren und seine Seele bleibt in Dunkelheit solange sein Spiegel nicht genügend geputzt ist. Imaan ist ist die Voraussetzung für echte Lebensqualität, für das Leben in der Einheit Gottes. Imaan zu haben, das ist die Voraussetzung um sich gewollt in den Willen Gottes ergeben zu können. Imaan bedeutet auch, nicht daran zu zweifeln, dass Islam restlos wahr ist und dass der Qur'aan mittels Muhammad (der Friede und Segen Allahs sei auf ihm) von Allah offenbart wurde und Gültigkeit hat bis zum Tag des Gerichtstag. Durch Bezeugung des eigenen Imaan gilt man rechtlich für andere Muslime als Muslim und wer dies nicht bezeugt ist derjenige der dies nicht glaubt und gilt daher rechtlich als Ungläubiger. Handlungen ('Amaal) manifestieren den Imaan, und die erste solche Handlung ist das Sprechen des Glaubensbekenntnis. Handlungen selbst, z.B. das Ritualgebet, sind aber nicht die Basis des Imaan, auch wenn sie Imaan vermuten lassen und diesen stärken oder schwächen können. Anderseits ist Imaan ohne entsprechende Handlungen nicht dauerhaft haltbar, es sei denn man versteht Islam als säkulares, folkloristischen Gebilde, reduziert also den Islam auf die Kulturebene oder verwechselt Islam insgesamt mit einer ethnischen Zugehörigkeit. Es ist also durchaus vorstellbar, dass jemand zwar "glaubt"" Muslim zu sein, aber es eigentlich nicht ist.
Die Trennung zwischen Imaan und 'Amaal (Glaube und Handlung) ist einerseits wesentlich, so die Tat (Handlung) etwas anderes als Glaube ist und ein sprachliches Hilfsmittel ist, um heikle Angelegenheiten für sich selbst und in der Gesellschaft zu erfassen. Andererseits ist Trennung von Imaan und 'Amaal eine die Trennung des Äussern vom Inneren und das birgt die Tendenz zur Säkularität, welche aus den Islam hinausführt. Wenn ein Muslim sündigt, so bedeutet dies nicht, dass er keinen Glauben hätte, doch kann ihm für die Dauer seines Sündigen, sein Glaube verborgen bzw. verdeckt werden bis er sich wieder seines Glaubens bewusst wird, und seine Sünden bereut.
Sahih Muslim Hadith 6623 Narrated by Hanzalah Usayyidi,
Glaube nimmt weder zu noch ab. .... Von Al-Imām Abū Ḥanīfa, Muḥammad Al-Nuʿmān ibn Al-Thābit ...... Glaube nimmt weder zu noch ab, denn sein Abnehmen ist undenkbar, außer mit dem Zunehmen des Unglaubens und sein Zunehmen ist undenkbar, außer mit der Abnahme des Unglaubens. Wie kann es passend sein, dass eine Person zur gleichen Zeit ein Gläubiger und ein Ungläubiger ist? Ein Gläubiger ist ein wahrer Gläubiger und ein Ungläubiger ist ein wahrer Ungläubiger. Es gibt keinen [Anteil an] Zweifel im Glauben, so wie es keinen [Anteil an] Zweifel im Unglauben gibt, wegen dem Worte Allahs (subḥānahu wa taʿālā): „Das sind die wahren Gläubigen.“ (8:4), und „Das sind die wahren Ungläubigen“ (4:151). Die Sünder von der Gemeinschaft (Ummah) Muḥammads (ṣallallāhu ʿalayhi wa sallam) sind alle Gläubige, wahrhaftig, und sie sind keine Ungläubigen. .....
"Glaubenlehre des Imaam at-Tahawi' Eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des rechten Glaubens.
Die Glaubensteile und einige Erklärungen.
(Sprüche, sing. Kalimah), welche die unverzichtbaren Aspekte des Islam kurz zusammenfassen und die Schahaadah in ihrer Bedeutung genauer definieren.
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