Den Teufel mit dem
Belzebub austreiben
Muhammad Abu Bakr Mueller In Erinnerung an "Wir amüsieren uns
zu Tode" von Neil Postman.
Religionen werden -
wie jeder schon gehört hat - für Machtinteressen missbraucht, denn
was könnte man sonst missbrauchen von Früh bis Abend? Das ist hier
aber nicht unser Thema. Obwohl die meisten ähnlicher Szenen der
demokratischen Missionierung geheim bleiben, ist eine solche Szene
ins Unterhaltungsprogramm gerutscht. Warum aber? Weil auch
Wikileaks zu den Missionieren gehört und daher nicht den
richtigen Titel finden konnte, denn Morden als Unterhaltung war ja
bereits für Römer mit ihren Gladiatoren ein wertvolles Kulturgut.
Hier geht es also nicht wie suggeriert um eine Informationspanne,
sondern vielmehr wird versucht, den
Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.
"WikiLeaks
has released a classified US military video depicting the
indiscriminate slaying of over a dozen people in the Iraqi suburb of
New Baghdad -- including two Reuters news staff. Reuters has been
trying to obtain the video through the Freedom of Information Act,
without success since the time of the attack. The video, shot from
an Apache helicopter gun-site, clearly shows the unprovoked slaying
of a wounded Reuters employee and his rescuers. Two young children
involved in the rescue were also seriously wounded. For further
information please visit the special project website
www.collateralmurder.com.
..... The military did not reveal how the Reuters
staff were killed, and stated that they did not know how the
children were injured. After demands by Reuters, the incident was
investigated and the U.S. military concluded that the actions of the
soldiers were in accordance with the law of armed conflict and its
own "Rules of Engagement". Consequently, WikiLeaks has released the
classified Rules of Engagement for 2006, 2007 and 2008, revealing
these rules before, during, and after the killings.WikiLeaks has
released both the original 38 minutes video and a shorter version
with an initial analysis. Subtitles have been added to both versions
from the radio transmissions. WikiLeaks obtained this video as well
as supporting documents from a number of military whistleblowers.
WikiLeaks goes to great lengths to verify the authenticity of the
information it receives. We have analyzed the information about this
incident from a variety of source material. We have spoken to
witnesses and journalists directly involved in the incident.
WikiLeaks wants to ensure that all the leaked information it
receives gets the attention it deserves. In this particular case,
some of the people killed were journalists that were simply doing
their jobs: putting their lives at risk in order to report on war.
Iraq is a very dangerous place for journalists: from 2003- 2009, 139
journalists were killed while doing their work."
|
ORF 06.04.2010.
Wie in einem Computerspiel
Ein im Internet
aufgetauchtes Video, das zeigt, wie US-Soldaten von einem
Helikopter aus auf eine Gruppe von Männern in Bagdad schiess
en,
sorgt für Aufregung. "Wie in einem Computerspiel" hätten sich
die Soldaten verhalten, lautet die Kritik an der Schiesserei mit
fatalen Folgen. Wie selten zuvor gewährt dieses Video Einblicke
in die Schwierigkeiten und Abgründe der modernen Kriegsführung.
Das Video ist zudem ein neuer schwerer Schlag der
Aufdecker-Website Wikileaks gegen das Pentagon.
Regeln vollkommen falsch
Fatale Verwechslung: Soldaten erkannten in Kamera
ein Sturmgewehr und eröffneten das Feuer.
Ein
im Internet aufgetauchtes Video, das zeigt, wie
US-Soldaten eine Gruppe von Männern - mehrere von
ihnen unbewaffnet - in Bagdad auf offener Strasse
unter Beschuss nehmen, ist echt. Das bestätigte
Dienstagfrüh ein hoher US-Militär gegenüber der
Nachrichtenagentur AP.
Neues Licht auf Vorfall
Die Whistleblower-Website Wikileaks hatte das Video,
das ein Feuergefecht eines Militärhubschraubers im
Osten Bagdads vom 12. Juli 2007 zeigt, online
gestellt. Der Zwischenfall wurde bereits damals
bekannt, doch das Video zeigt ein völlig anderes
Bild als die bisherige (alleinige) Darstellung durch
das Pentagon.
Seltener Einblick
Auch wenn das Video beinahe drei Jahre alt ist, hat
es doch erhebliche Sprengkraft: Selten zuvor erhielt
die Öffentlichkeit einen so klaren Einblick in die
US-Kriegsführung im Irak auf dem Höhepunkt des
Widerstands in Bagdad, als die US-Opferzahlen
ständig nach oben schnellten.
Laut Julian Assange, einem Sprecher der Plattform
für geheim gehaltenes und unterdrücktes Material,
bestand die an einer Strassenecke stehende Gruppe,
auf die gefeuert wurde, aus rund neun Menschen.
"Wie in einem Computerspiel"
Das US-Militär hatte unmittelbar nach der Attacke
betont, diese sei gerechtfertigt gewesen. Assange
widersprach mit Blick auf das Video: "Ich glaube,
wenn dieses Töten den Regeln für Kampfhandlungen
entspricht, dann sind diese Regeln vollkommen
falsch." Die Besatzung des US-Helikopters in dem
Video agiere, "als würden sie ein Computerspiel
spielen - und ihr Ziel ist es, eine möglichst hohe
Trefferquote zu erreichen".
Laut Wikileaks befinden sich unter den Getöteten
auch zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur
Reuters: der Fotograf Namir Noor-Eldeen (22) und
sein Fahrer Saeed Chmagh (40). Auch zwei Kinder
wurden verwundet.
Kamera mit Gewehr verwechselt
Der Helikopter war von Bodentruppen zu Hilfe gerufen
worden, als diese durch Beschuss durch
Kleinfeuerwaffen und Granaten aufgehalten wurden.
Eine Militäruntersucherung kam zum Schluss, dass die
Soldaten eine Weitwinkelkamera für die
Panzerabwehrwaffe RPG und eine Kamera für eine
Kalaschnikow hielten. Die Schützen bitten auf dem
Video wiederholt um Schusserlaubnis, eine andere
Stimme sagt schliess
lich: "Zündet sie an!"
"Ihre Schuld"
Mehrere der im Fadenkreuz sichtbaren Männer gehen
sofort zu Boden, einige versuchen, sich - teils
kriechend - zu retten. Kurz darauf erscheint ein Van
am Schauplatz, zwei Männer steigen aus, um einen
Verletzten ins Auto zu bringen. Daraufhin wird auch
der Van unter Beschuss genommen.
In ihm befanden sich auch zwei Kinder, die verletzt
wurden. "Das ist ihre Schuld, wenn sie Kinder in die
Schlacht mitbringen", sagt eine Cockpit-Stimme.
Pentagon "arbeitet daran"
Das Pentagon weigert sich bisher, die Autenthizität
des Videos, das offensichtlich vom selben Helikopter
gedreht wurde, von dem aus geschossen wurde, zu
bestätigen. "Wir arbeiten daran, die Herkunft des
Videos herauszufinden und seinen Wahrheitsgehalt zu
überprüfen", hiess es auf mehrfache Nachfrage
lediglich.
In einer Stellungnahme eine Woche nach der
Schiesserei hatte das US-Militär, von Reuters
bedrängt, betont, die Agentur-Mitarbeiter seien
wahrscheinlich "mit den Aufständischen vermischt"
gewesen und wegen ihres Kameraequipments schwer von
den anderen Männern zu unterscheiden gewesen.
Das US-Militär fand aber noch eine weitere
Rechtfertigung: Aufständische würden oft ihre
Angriffe auf US-Truppen für Propaganda- und
Trainingszwecke per Video und Kamera festhalten.
Gefürchtete Quelle
Wenn das Pentagon nun "daran arbeitet", meint es
vermutlich nicht nur zu überprüfen, ob das Video
echt ist oder nicht. Wichtiger dürfte dem
US-Verteidigungsministerium sein, wie das Material
ausgerechnet in die Hände von Wikileaks gelangte.
Denn nicht zum ersten Mal bringt die Website damit
etwas ans Licht, was das Pentagon der Öffentlichkeit
vorenthalten wollte. Der Kampf ging sogar so weit,
dass das Militär versuchte, Wikileaks ganz
abzudrehen.
Sprengsätze in mehreren
Bezirken
Detonationen zerstören sieben Gebäude.
Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind
am Dienstag bis zu 35 Menschen getötet
und möglicherweise mehr als 100 verletzt
worden. Durch beinahe zeitgleich
gezündete Bomben wurden sieben Gebäude
zerstört.
Die Zahl der Toten könnte weiter steigen: Unter den Trümmern eines
dreistöckigen Wohnhauses und eines gut
besuchten Cafes wurden noch zahlreiche
Opfer vermutet. "Plötzlich hörten wir
eine laute Explosion, und das ganze
Gebäude stürzte ein", sagte ein
Augenzeuge.
"Wir sind auf dem Schlachtfeld und
müssen mit jeder Art von Angriff
rechnen", sagte ein Sprecher der
Sicherheitskräfte. Er machte die
Islamistische Extremistengruppe Al-Kaida
und Anhänger des gestürzten Diktators
Saddam Hussein für die koordinierten
Anschläge verantwortlich.
Über hundert Tote in fünf Tagen Die jüngsten Taten eingerechnet, wurden
bei Anschlägen in der irakischen
Hauptstadt binnen fünf Tagen mehr als
100 Menschen getötet. Die
Gewalteskalation fällt in eine Phase der
Unsicherheit nach der Parlamentswahl vor
einem Monat. Wer die künftige Regierung
bildet, ist noch immer unklar, und die
Verhandlungen über die Koalitionsbildung
könnten sich noch Monate hinziehen. Verschiedene Behördenvertreter
nannten bei der jüngsten Anschlagsserie
Opferzahlen von 22 bis 35 Toten und 75
bis 140 Verletzten. Die Sprengsätze
wurden in mehreren Bagdader Bezirken
gezündet, darunter mehrheitlich
schiitische wie auch konfessionell
gemischte Viertel. In Häusern im
Schiiten-Distrikt Schula wurden nach
Angaben des Sicherheitssprechers zwei
Bomben entschärft. 42 Tote am Sonntag Erst am Sonntag hatten drei koordinierte
Selbstmordanschläge auf ausländische
Botschaften in Bagdad 42 Menschen das
Leben gekostet. Die Attentäter hatten binnen weniger
Minuten ihre mit Sprengstoff beladenen
Fahrzeuge vor dem Eingang der
ägyptischen Botschaft, der iranischen
Botschaft und in der Nähe der deutschen,
spanischen und syrischen Botschaften
gezündet. Die irakische Regierung machte
das Terrornetzwerk Al-Kaida für die
Anschläge verantwortlich "Erweckungsräte" im Visier Einige der Anschläge der vergangenen
Tage richteten sich gegen Mitglieder
sogenannter "Erweckungsräte". Diese von
traditionellen Stammesführern
befehligten Bürgerwehren werden von den
USA finanziert, um in ihren jeweiligen
Gebieten Sicherheitsaufgaben
wahrzunehmen. Die Bildung dieser
Verbände galt als entscheidender Faktor
für den Rückgang der Al-Kaida-Anschläge
in den sunnitischen Siedlungsgebieten
seit Ende 2006.
US-Geheimdienst wollte
Wikileaks zerstören
Die
Whistleblower-Website
Wikileaks hat Pläne
eines Geheimdiensts der
US-Armee enthüllt, der
gezielt die
Glaubwürdigkeit der
Plattform erschüttern
wollte. Der Grund:
Wikileaks hatte
US-Militärdokumente über
die Kriege im Irak und
in Afghanistan
veröffentlicht.
Vor zwei Jahren
überlegte das Army
Counterintelligence
Center der US-Armee (ACIC),
wie es die
Internet-Plattform
unschädlich machen
könnte, die immer wieder
geheimes Material zum
Irak-Krieg und zum
Gefangenenlager in
Guantanamo Bay
veröffentlicht hatte.
Darunter zählten 2.000
Seiten, die die
Ausrüstung der
Streitkkräfte in Irak
und Afghanistan
beschrieben.
Die Daten
veröffentlichte
Wikileaks sowohl in
Tabellenkalkulationsdateien
wie auch in einer
SQL-Datenbank, damit
Nutzer selbst die Daten
analysieren und ihre
politische und
militärische Bedeutung
erkennen konnten. Laut
Wikileaks wiesen die
Daten auf
Menschenrechtsverletzungen
sowie Verstösse gegen die
Chemiewaffenkonvention
hin.
Anonyme Informanten
Über eine Million
Dokumente wurden bereits
auf Wikileaks von in der
Regel anonymen
Informanten
veröffentlicht.
Wikileaks gehört wie die
Website Cryptome des New
Yorker Architekten John
Young zu den
vertrauenswürdigen
Veröffentlichungsplattformen
im Netz. Genutzt werden
sie nicht nur von
Informanten, sondern
auch von Journalisten,
die damit Schwächen
ihrer nationalen
Pressegesetze umgehen
können. Wenn ein
Dokument bereits im Netz
veröffentlicht ist, kann
beispielsweise ein
Bericht darüber nicht
mehr als Verstoss gegen
Geheimhaltungspflichten
gelten.
Auf 32 Seiten des als
"geheim" eingestuften
Berichts analysierte der
US-Geheimdienst die die
US-Armee betreffenden
Wikileaks-Dokumente aus
den Jahren 2003 bis
2007. Dabei stellte er
fest, dass diese nicht
ganz korrekt seien,
gleichwohl immer noch
genügend Informationen
enthielten, die es
Gegner ermöglichten,
Anschläge zu verüben.
Weitere
Veröffentlichungen aus
internen Militärkreisen
seien zu befürchten.
Dazu gehörte die
Veröffentlichung von
Informationen zur
Funktionsweise von
Störsendern, mit denen
das Fernzünden von
Bomben verhindert werden
kann.
Datenforensik gegen
Lecks
Die Autoren des
Geheimdienstberichts
überlegten, wie
Veröffentlichungen auf
Wikileaks künftig zu
verhindern seien. Dabei
zogen sie in Betracht,
dass die bis dato
unbekannten Betreiber
der Plattform einen
technisch versierten
Umgang mit freier
Software pflegen und
ihre Kenntnisse laufend
verbesserten. Ein
einfaches Abschalten der
Website sei daher nicht
möglich. Die Betreiber
von Wikileaks sorgten
auss
erdem bisher effektiv
dafür, dass der
Informantenschutz
gewahrt bleibt, indem
sie unter anderem den
Kommunikationsverkehr
mit kryptografischen
Werkzeugen wie OpenSsL,
FreeNet, TOR und PGP
schützen.
Der ACIC-Bericht
stellte fest, dass
Wikileaks mit gängigen
Angriffsmethoden
attackiert werden
könnte, um
unautorisierten Zugriff
auf das System zu
erhalten. Umgekehrt
könnten neben Metadaten
auch kryptografische
Marker in den eigenen
Dokumenten dafür sorgen,
dass einzelne
Informanten innerhalb
des
US-Verteidigungsapparats
identifiziert werden
können. Mit forensischen
Methoden liesse sich auch
feststellen, welche
Informationssysteme zum
Download der enthüllten
Dokumente verwendet
wurden. Auch die Art der
Information und der
Geheimhaltungsgrad
könnten Hinweise auf den
Informanten geben.
Rechtliche Schritte
Die Militäranalysten
empfahlen daher eine
Strategie, die darauf
abzielt, die
Glaubwürdigkeit von
Wikileaks bzw. das
Vertrauen der Nutzer in
die Plattform zu
erschüttern. Dazu gehöre
das Verbreiten
fehlerhafter Papiere
sowie die
"Identifizierung und
Enttarnung von
Informanten, das Beenden
des
Arbeitsverhältnisses,
die strafrechtliche
Verfolgung und das
Einleiten rechtlicher
Schritte gegen
gegenwärtige oder
frühere Informanten oder
Whistleblower".
Aus der
Whistleblower-Forschung
ist bekannt, dass
Whistleblower meist
Menschen sind, die
unmittelbare Kenntnisse
von einem Sachverhalt
haben. Typischerweise
handelt es sich um
langjährige Mitarbeiter,
die bis dahin ein hohes
Mass an Loyalität zu
ihrer Organisation
gezeigt haben,
überdurchschnittliche
Leistungsbewertungen
erhielten und sich meist
auch in verantwortlichen
Positionen befanden.
Geprüfte Dokumente
Wikileaks-Autor
Julian Assange stellt
zufrieden fest, dass der
Plan, verschärft gegen
die Whistleblower aus
eigenen Reihen
vorzugehen, wohl nicht
funktioniert habe. So
sei bisher kein
Whistleblower aus einem
militärischen Umfeld
enttarnt worden. Er
weist auss
erdem
daraufhin, dass die
Annahme, dass Wikileaks
die Dokumente nicht
redaktionell prüfe,
falsch sei.
Die Militäranalysten
hatten in ihrem Bericht
behauptet, dass eine
fehlende redaktionelle
Kontrolle die
Wahrscheinlichkeit für
eine über Wikileaks
gestartete
Desinformationskampagne
erhöhen würde. Das sei
angeblich auch der Grund
dafür, dass die
Regierungen in China,
Israel, Nordkorea,
Russland, Thailand,
Simbabwe und anderen
Ländern den Zugang zu
Wikileaks-ähnlichen
Websites sperrten. Die
jüngste Enthüllung zeigt
jedoch, dass sich
offensichtlich auch
Staaten mit
demokratischer
Verfassung Sorgen über
zu viel Transparenz
machen.
(Christiane
Schulzki-Haddouti)
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Island: Medieninitiative
bewältigt erste Hürde
Island ist
dabei, sich das wohl
fortschrittlichste
Medienrecht der Welt zu
geben. Die Rechte von
Medien und
investigativen
Journalisten werden im
Rahmen der Icelandic
Modern Media Initiative
(IMMI) signifikant
gestärkt. Whistleblower
und Provider werden vor
klagewütigen Konzernen
in Schutz genommen. Der
Vorschlag hat nun die
erste Hürde im Parlament
passiert.
Wie die IMMI am
Donnerstag mitteilte,
wurde der Vorschlag für
eine Modernisierung des
Medienrechts vom
Parlament (Althing) in
erster Lesung ohne
Gegenstimmen angenommen.
Nun ist die Regierung
aufgefordert, die
Vorschläge der
Initiative in
Gesetzesform zu giessen.
Die Vorschläge würden
jetzt in den Ausschüssen
des Parlaments behandelt
und in rund einem Monat
dem Plenum zur zweiten
Debatte vorgelegt, wie
die Initiative meldete.
Die Icelandic Modern
Media Initiative wurde
von Abgeordneten aus
allen Parteien
unterstützt, die im
isländischen Parlament
vertreten sind. 19 von
insgesamt 63
Parlamentariern gehören
zu den Erstunterstützern
des Vorschlags. Der
Gesetzesvorschlag sieht
zahlreiche Bestimmungen
zur Stärkung der
Informationsfreiheit
vor. Als Vorbild gelten
die Bestimmungen in
Estland, Grossbritannien
und Norwegen sowie die
Empfehlungen des
Europarats.
Schutz von Verlagen,
Quellen und Journalisten
Beispielsweise sollen
Provider als reine
Datentransporteure
Schutz vor Klagen von
Rechteinhabern geniessen.
Auch die offenen
Online-Archive von
Zeitungen werden vor
Klagen geschützt, denn
in jüngster Zeit hat
sich auch in
europäischen Ländern die
Unsitte eingebürgert,
dass ein archivierter
Artikel bei Aufruf durch
den User als neu
publiziert gilt - ein
Ansatzpunkt für
Zeitgenossen, die ihnen
nicht genehme
Enthüllungen gerne aus
dem Netz gelöscht haben
möchten. Es soll Klägern
auch verunmöglicht
werden, durch
einstweilige Verfügungen
die Publikation
kritischer Artikel zu
verhindern. Auch der "Libel
Tourism", die Praxis von
Klägern, sich das für
sie günstigste Gericht
auszusuchen, um gegen
unliebsame Medieninhalte
vorzugehen, soll durch
die Initiative
eingeschränkt werden.
Die Kommunikation
zwischen Journalisten
und ihren Quellen sowie
die interne
Kommunikation in den
Redaktionen sollen
geschützt werden. Auch
Whistleblower, also
Personen, die anonym zum
Wohl der Gesellschaft
auf eklatante Missstände
in Konzernen und
Institutionen hinweisen,
geniessen Schutz vor
Enttarnung.
Die Konzepte der
Icelandic Modern Media
Initiative wurden von
den isländischen
Politikern mit
Unterstützung von Julian
Assange und Daniel
Schmitt von der
Whistleblower-Website
Wikileaks entwickelt.
(futurezone)
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