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Gebiete     

Den Teufel mit dem Belzebub austreiben

Muhammad Abu Bakr Mueller  In Erinnerung an "Wir amüsieren uns zu Tode" von Neil Postman.

 

 

File:CollateralMurder.ogv

https://en.wikipedia.org/wiki/July_12,_2007,_Baghdad_airstrike

Religionen werden - wie jeder schon gehört hat - für Machtinteressen missbraucht, denn was könnte man sonst missbrauchen von Früh bis Abend? Das ist hier aber nicht unser Thema. Obwohl die meisten ähnlicher Szenen der demokratischen Missionierung geheim bleiben, ist eine solche Szene ins Unterhaltungsprogramm gerutscht. Warum aber? Weil auch Wikileaks zu den Missionieren gehört und daher nicht den richtigen Titel finden konnte, denn Morden als Unterhaltung war ja bereits für Römer mit ihren Gladiatoren ein wertvolles Kulturgut. Hier geht es also nicht wie suggeriert um eine Informationspanne, sondern vielmehr wird versucht, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben.

         

"WikiLeaks has released a classified US military video depicting the indiscriminate slaying of over a dozen people in the Iraqi suburb of New Baghdad -- including two Reuters news staff. Reuters has been trying to obtain the video through the Freedom of Information Act, without success since the time of the attack. The video, shot from an Apache helicopter gun-site, clearly shows the unprovoked slaying of a wounded Reuters employee and his rescuers. Two young children involved in the rescue were also seriously wounded. For further information please visit the special project website www.collateralmurder.com.

..... The military did not reveal how the Reuters staff were killed, and stated that they did not know how the children were injured. After demands by Reuters, the incident was investigated and the U.S. military concluded that the actions of the soldiers were in accordance with the law of armed conflict and its own "Rules of Engagement". Consequently, WikiLeaks has released the classified Rules of Engagement for 2006, 2007 and 2008, revealing these rules before, during, and after the killings.WikiLeaks has released both the original 38 minutes video and a shorter version with an initial analysis. Subtitles have been added to both versions from the radio transmissions. WikiLeaks obtained this video as well as supporting documents from a number of military whistleblowers. WikiLeaks goes to great lengths to verify the authenticity of the information it receives. We have analyzed the information about this incident from a variety of source material. We have spoken to witnesses and journalists directly involved in the incident. WikiLeaks wants to ensure that all the leaked information it receives gets the attention it deserves. In this particular case, some of the people killed were journalists that were simply doing their jobs: putting their lives at risk in order to report on war. Iraq is a very dangerous place for journalists: from 2003- 2009, 139 journalists were killed while doing their work."

ORF 06.04.2010.

Wie in einem Computerspiel

Ein im Internet aufgetauchtes Video, das zeigt, wie US-Soldaten von einem Helikopter aus auf eine Gruppe von Männern in Bagdad schiess en, sorgt für Aufregung. "Wie in einem Computerspiel" hätten sich die Soldaten verhalten, lautet die Kritik an der Schiesserei mit fatalen Folgen. Wie selten zuvor gewährt dieses Video Einblicke in die Schwierigkeiten und Abgründe der modernen Kriegsführung. Das Video ist zudem ein neuer schwerer Schlag der Aufdecker-Website Wikileaks gegen das Pentagon.

Regeln vollkommen falsch

Fatale Verwechslung: Soldaten erkannten in Kamera ein Sturmgewehr und eröffneten das Feuer.

Ein im Internet aufgetauchtes Video, das zeigt, wie US-Soldaten eine Gruppe von Männern - mehrere von ihnen unbewaffnet - in Bagdad auf offener Strasse unter Beschuss nehmen, ist echt. Das bestätigte Dienstagfrüh ein hoher US-Militär gegenüber der Nachrichtenagentur AP.
Neues Licht auf Vorfall
Die Whistleblower-Website Wikileaks hatte das Video, das ein Feuergefecht eines Militärhubschraubers im Osten Bagdads vom 12. Juli 2007 zeigt, online gestellt. Der Zwischenfall wurde bereits damals bekannt, doch das Video zeigt ein völlig anderes Bild als die bisherige (alleinige) Darstellung durch das Pentagon.
Seltener Einblick
Auch wenn das Video beinahe drei Jahre alt ist, hat es doch erhebliche Sprengkraft: Selten zuvor erhielt die Öffentlichkeit einen so klaren Einblick in die US-Kriegsführung im Irak auf dem Höhepunkt des Widerstands in Bagdad, als die US-Opferzahlen ständig nach oben schnellten.
Laut Julian Assange, einem Sprecher der Plattform für geheim gehaltenes und unterdrücktes Material, bestand die an einer Strassenecke stehende Gruppe, auf die gefeuert wurde, aus rund neun Menschen.
"Wie in einem Computerspiel"
Das US-Militär hatte unmittelbar nach der Attacke betont, diese sei gerechtfertigt gewesen. Assange widersprach mit Blick auf das Video: "Ich glaube, wenn dieses Töten den Regeln für Kampfhandlungen entspricht, dann sind diese Regeln vollkommen falsch." Die Besatzung des US-Helikopters in dem Video agiere, "als würden sie ein Computerspiel spielen - und ihr Ziel ist es, eine möglichst hohe Trefferquote zu erreichen".
Laut Wikileaks befinden sich unter den Getöteten auch zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters: der Fotograf Namir Noor-Eldeen (22) und sein Fahrer Saeed Chmagh (40). Auch zwei Kinder wurden verwundet.
Kamera mit Gewehr verwechselt
Der Helikopter war von Bodentruppen zu Hilfe gerufen worden, als diese durch Beschuss durch Kleinfeuerwaffen und Granaten aufgehalten wurden.
Eine Militäruntersucherung kam zum Schluss, dass die Soldaten eine Weitwinkelkamera für die Panzerabwehrwaffe RPG und eine Kamera für eine Kalaschnikow hielten. Die Schützen bitten auf dem Video wiederholt um Schusserlaubnis, eine andere Stimme sagt schliess lich: "Zündet sie an!"
"Ihre Schuld"
Mehrere der im Fadenkreuz sichtbaren Männer gehen sofort zu Boden, einige versuchen, sich - teils kriechend - zu retten. Kurz darauf erscheint ein Van am Schauplatz, zwei Männer steigen aus, um einen Verletzten ins Auto zu bringen. Daraufhin wird auch der Van unter Beschuss genommen.
In ihm befanden sich auch zwei Kinder, die verletzt wurden. "Das ist ihre Schuld, wenn sie Kinder in die Schlacht mitbringen", sagt eine Cockpit-Stimme.
Pentagon "arbeitet daran"
Das Pentagon weigert sich bisher, die Autenthizität des Videos, das offensichtlich vom selben Helikopter gedreht wurde, von dem aus geschossen wurde, zu bestätigen. "Wir arbeiten daran, die Herkunft des Videos herauszufinden und seinen Wahrheitsgehalt zu überprüfen", hiess es auf mehrfache Nachfrage lediglich.
In einer Stellungnahme eine Woche nach der Schiesserei hatte das US-Militär, von Reuters bedrängt, betont, die Agentur-Mitarbeiter seien wahrscheinlich "mit den Aufständischen vermischt" gewesen und wegen ihres Kameraequipments schwer von den anderen Männern zu unterscheiden gewesen.
Das US-Militär fand aber noch eine weitere Rechtfertigung: Aufständische würden oft ihre Angriffe auf US-Truppen für Propaganda- und Trainingszwecke per Video und Kamera festhalten.
Gefürchtete Quelle
Wenn das Pentagon nun "daran arbeitet", meint es vermutlich nicht nur zu überprüfen, ob das Video echt ist oder nicht. Wichtiger dürfte dem US-Verteidigungsministerium sein, wie das Material ausgerechnet in die Hände von Wikileaks gelangte.
Denn nicht zum ersten Mal bringt die Website damit etwas ans Licht, was das Pentagon der Öffentlichkeit vorenthalten wollte. Der Kampf ging sogar so weit, dass das Militär versuchte, Wikileaks ganz abzudrehen.

Sprengsätze in mehreren Bezirken

Detonationen zerstören sieben Gebäude.

Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind am Dienstag bis zu 35 Menschen getötet und möglicherweise mehr als 100 verletzt worden. Durch beinahe zeitgleich gezündete Bomben wurden sieben Gebäude zerstört.
Die Zahl der Toten könnte weiter steigen: Unter den Trümmern eines dreistöckigen Wohnhauses und eines gut besuchten Cafes wurden noch zahlreiche Opfer vermutet. "Plötzlich hörten wir eine laute Explosion, und das ganze Gebäude stürzte ein", sagte ein Augenzeuge.
"Wir sind auf dem Schlachtfeld und müssen mit jeder Art von Angriff rechnen", sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte. Er machte die Islamistische Extremistengruppe Al-Kaida und Anhänger des gestürzten Diktators Saddam Hussein für die koordinierten Anschläge verantwortlich.
Über hundert Tote in fünf Tagen
Die jüngsten Taten eingerechnet, wurden bei Anschlägen in der irakischen Hauptstadt binnen fünf Tagen mehr als 100 Menschen getötet. Die Gewalteskalation fällt in eine Phase der Unsicherheit nach der Parlamentswahl vor einem Monat. Wer die künftige Regierung bildet, ist noch immer unklar, und die Verhandlungen über die Koalitionsbildung könnten sich noch Monate hinziehen.
Verschiedene Behördenvertreter nannten bei der jüngsten Anschlagsserie Opferzahlen von 22 bis 35 Toten und 75 bis 140 Verletzten. Die Sprengsätze wurden in mehreren Bagdader Bezirken gezündet, darunter mehrheitlich schiitische wie auch konfessionell gemischte Viertel. In Häusern im Schiiten-Distrikt Schula wurden nach Angaben des Sicherheitssprechers zwei Bomben entschärft.
42 Tote am Sonntag
Erst am Sonntag hatten drei koordinierte Selbstmordanschläge auf ausländische Botschaften in Bagdad 42 Menschen das Leben gekostet.
Die Attentäter hatten binnen weniger Minuten ihre mit Sprengstoff beladenen Fahrzeuge vor dem Eingang der ägyptischen Botschaft, der iranischen Botschaft und in der Nähe der deutschen, spanischen und syrischen Botschaften gezündet. Die irakische Regierung machte das Terrornetzwerk Al-Kaida für die Anschläge verantwortlich
"Erweckungsräte" im Visier
Einige der Anschläge der vergangenen Tage richteten sich gegen Mitglieder sogenannter "Erweckungsräte". Diese von traditionellen Stammesführern befehligten Bürgerwehren werden von den USA finanziert, um in ihren jeweiligen Gebieten Sicherheitsaufgaben wahrzunehmen. Die Bildung dieser Verbände galt als entscheidender Faktor für den Rückgang der Al-Kaida-Anschläge in den sunnitischen Siedlungsgebieten seit Ende 2006.

US-Geheimdienst wollte Wikileaks zerstören

INFOWAR

16.03.2010|18:33

Die Whistleblower-Website Wikileaks hat Pläne eines Geheimdiensts der US-Armee enthüllt, der gezielt die Glaubwürdigkeit der Plattform erschüttern wollte. Der Grund: Wikileaks hatte US-Militärdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan veröffentlicht.

Vor zwei Jahren überlegte das Army Counterintelligence Center der US-Armee (ACIC), wie es die Internet-Plattform unschädlich machen könnte, die immer wieder geheimes Material zum Irak-Krieg und zum Gefangenenlager in Guantanamo Bay veröffentlicht hatte. Darunter zählten 2.000 Seiten, die die Ausrüstung der Streitkkräfte in Irak und Afghanistan beschrieben.

Die Daten veröffentlichte Wikileaks sowohl in Tabellenkalkulationsdateien wie auch in einer SQL-Datenbank, damit Nutzer selbst die Daten analysieren und ihre politische und militärische Bedeutung erkennen konnten. Laut Wikileaks wiesen die Daten auf Menschenrechtsverletzungen sowie Verstösse gegen die Chemiewaffenkonvention hin.

Anonyme Informanten

Über eine Million Dokumente wurden bereits auf Wikileaks von in der Regel anonymen Informanten veröffentlicht. Wikileaks gehört wie die Website Cryptome des New Yorker Architekten John Young zu den vertrauenswürdigen Veröffentlichungsplattformen im Netz. Genutzt werden sie nicht nur von Informanten, sondern auch von Journalisten, die damit Schwächen ihrer nationalen Pressegesetze umgehen können. Wenn ein Dokument bereits im Netz veröffentlicht ist, kann beispielsweise ein Bericht darüber nicht mehr als Verstoss gegen Geheimhaltungspflichten gelten.

Auf 32 Seiten des als "geheim" eingestuften Berichts analysierte der US-Geheimdienst die die US-Armee betreffenden Wikileaks-Dokumente aus den Jahren 2003 bis 2007. Dabei stellte er fest, dass diese nicht ganz korrekt seien, gleichwohl immer noch genügend Informationen enthielten, die es Gegner ermöglichten, Anschläge zu verüben. Weitere Veröffentlichungen aus internen Militärkreisen seien zu befürchten. Dazu gehörte die Veröffentlichung von Informationen zur Funktionsweise von Störsendern, mit denen das Fernzünden von Bomben verhindert werden kann.

Datenforensik gegen Lecks

Die Autoren des Geheimdienstberichts überlegten, wie Veröffentlichungen auf Wikileaks künftig zu verhindern seien. Dabei zogen sie in Betracht, dass die bis dato unbekannten Betreiber der Plattform einen technisch versierten Umgang mit freier Software pflegen und ihre Kenntnisse laufend verbesserten. Ein einfaches Abschalten der Website sei daher nicht möglich. Die Betreiber von Wikileaks sorgten auss erdem bisher effektiv dafür, dass der Informantenschutz gewahrt bleibt, indem sie unter anderem den Kommunikationsverkehr mit kryptografischen Werkzeugen wie OpenSsL, FreeNet, TOR und PGP schützen.

Der ACIC-Bericht stellte fest, dass Wikileaks mit gängigen Angriffsmethoden attackiert werden könnte, um unautorisierten Zugriff auf das System zu erhalten. Umgekehrt könnten neben Metadaten auch kryptografische Marker in den eigenen Dokumenten dafür sorgen, dass einzelne Informanten innerhalb des US-Verteidigungsapparats identifiziert werden können. Mit forensischen Methoden liesse sich auch feststellen, welche Informationssysteme zum Download der enthüllten Dokumente verwendet wurden. Auch die Art der Information und der Geheimhaltungsgrad könnten Hinweise auf den Informanten geben.

Rechtliche Schritte

Die Militäranalysten empfahlen daher eine Strategie, die darauf abzielt, die Glaubwürdigkeit von Wikileaks bzw. das Vertrauen der Nutzer in die Plattform zu erschüttern. Dazu gehöre das Verbreiten fehlerhafter Papiere sowie die "Identifizierung und Enttarnung von Informanten, das Beenden des Arbeitsverhältnisses, die strafrechtliche Verfolgung und das Einleiten rechtlicher Schritte gegen gegenwärtige oder frühere Informanten oder Whistleblower".

Aus der Whistleblower-Forschung ist bekannt, dass Whistleblower meist Menschen sind, die unmittelbare Kenntnisse von einem Sachverhalt haben. Typischerweise handelt es sich um langjährige Mitarbeiter, die bis dahin ein hohes Mass an Loyalität zu ihrer Organisation gezeigt haben, überdurchschnittliche Leistungsbewertungen erhielten und sich meist auch in verantwortlichen Positionen befanden.

Geprüfte Dokumente

Wikileaks-Autor Julian Assange stellt zufrieden fest, dass der Plan, verschärft gegen die Whistleblower aus eigenen Reihen vorzugehen, wohl nicht funktioniert habe. So sei bisher kein Whistleblower aus einem militärischen Umfeld enttarnt worden. Er weist auss erdem daraufhin, dass die Annahme, dass Wikileaks die Dokumente nicht redaktionell prüfe, falsch sei.

Die Militäranalysten hatten in ihrem Bericht behauptet, dass eine fehlende redaktionelle Kontrolle die Wahrscheinlichkeit für eine über Wikileaks gestartete Desinformationskampagne erhöhen würde. Das sei angeblich auch der Grund dafür, dass die Regierungen in China, Israel, Nordkorea, Russland, Thailand, Simbabwe und anderen Ländern den Zugang zu Wikileaks-ähnlichen Websites sperrten. Die jüngste Enthüllung zeigt jedoch, dass sich offensichtlich auch Staaten mit demokratischer Verfassung Sorgen über zu viel Transparenz machen.

(Christiane Schulzki-Haddouti)

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Island: Medieninitiative bewältigt erste Hürde

MEDIEN

25.02.2010|19:22

Island ist dabei, sich das wohl fortschrittlichste Medienrecht der Welt zu geben. Die Rechte von Medien und investigativen Journalisten werden im Rahmen der Icelandic Modern Media Initiative (IMMI) signifikant gestärkt. Whistleblower und Provider werden vor klagewütigen Konzernen in Schutz genommen. Der Vorschlag hat nun die erste Hürde im Parlament passiert.

Wie die IMMI am Donnerstag mitteilte, wurde der Vorschlag für eine Modernisierung des Medienrechts vom Parlament (Althing) in erster Lesung ohne Gegenstimmen angenommen. Nun ist die Regierung aufgefordert, die Vorschläge der Initiative in Gesetzesform zu giessen. Die Vorschläge würden jetzt in den Ausschüssen des Parlaments behandelt und in rund einem Monat dem Plenum zur zweiten Debatte vorgelegt, wie die Initiative meldete.

Die Icelandic Modern Media Initiative wurde von Abgeordneten aus allen Parteien unterstützt, die im isländischen Parlament vertreten sind. 19 von insgesamt 63 Parlamentariern gehören zu den Erstunterstützern des Vorschlags. Der Gesetzesvorschlag sieht zahlreiche Bestimmungen zur Stärkung der Informationsfreiheit vor. Als Vorbild gelten die Bestimmungen in Estland, Grossbritannien und Norwegen sowie die Empfehlungen des Europarats.

Schutz von Verlagen, Quellen und Journalisten

Beispielsweise sollen Provider als reine Datentransporteure Schutz vor Klagen von Rechteinhabern geniessen. Auch die offenen Online-Archive von Zeitungen werden vor Klagen geschützt, denn in jüngster Zeit hat sich auch in europäischen Ländern die Unsitte eingebürgert, dass ein archivierter Artikel bei Aufruf durch den User als neu publiziert gilt - ein Ansatzpunkt für Zeitgenossen, die ihnen nicht genehme Enthüllungen gerne aus dem Netz gelöscht haben möchten. Es soll Klägern auch verunmöglicht werden, durch einstweilige Verfügungen die Publikation kritischer Artikel zu verhindern. Auch der "Libel Tourism", die Praxis von Klägern, sich das für sie günstigste Gericht auszusuchen, um gegen unliebsame Medieninhalte vorzugehen, soll durch die Initiative eingeschränkt werden.

Die Kommunikation zwischen Journalisten und ihren Quellen sowie die interne Kommunikation in den Redaktionen sollen geschützt werden. Auch Whistleblower, also Personen, die anonym zum Wohl der Gesellschaft auf eklatante Missstände in Konzernen und Institutionen hinweisen, geniessen Schutz vor Enttarnung.

Die Konzepte der Icelandic Modern Media Initiative wurden von den isländischen Politikern mit Unterstützung von Julian Assange und Daniel Schmitt von der Whistleblower-Website Wikileaks entwickelt.

(futurezone)

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