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  Wenn nicht anders erwähnt, entsprechen rechtliche Angaben der hhanifitischen Rechtsschule  Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit beziehen sich geschlechtsspezifische Formulierungen teilweise auf "der Mensch".


 
   

 

 Kaafir كافر    Ungläubiger -  einer, der die Wahrheit versteckt -  Pl. Kuffaar كُفَّار

 

 

Der Kaafir كافر  ist der Ungläubige, derjenige, der die Wahrheit versteckt. Die Wortwurzel: ك-ف-ر bedeutet „bedecken“, „verbergen“ -  also jemand, der die Wahrheit direkt ablehnt. Dieser Begriff bezieht sich auf Menschen, die den Islam nach klarer Information ablehnen, bzw die Wahrheit vergraben. Das Gleichnis: Der Bauer, der sein Saatgut unter die Erde verscharrt, heißt Kaafir und davon kommt die Bezeichnung:

الكافر هو الزارع لأنه يكفر البذر بالتربة

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Der Kaafir ist der Bauer, weil er die Saat mit Erde bedeckt.“

 

Ungläubige (Kufaar) ist ein Sammelbegriff für all diejenigen, die nicht an Allah - als den einzigen Gott und Seinen letzten Propheten Muhhammad und den Qur'aan glauben, sofern sie davon gehört haben.

 

 

Wer Kultur mit Religion verwechselt oder gleichsetzt, der kann vieles nicht verstehen, denn er verwechselt das Verhalten von Zaid zur Lehre des Islam und das Verhalten von Donald zur Lehre des Christentum.

 

Es wurde von Abu Musa Al-Ash'ari überliefert, dass der Gesandte Allahs sagte:

 

Bevor die Stunde kommt, wird es eine Trübsal geben wie Stücke schwarzer Nacht, wenn ein Mensch als Gläubiger aufwacht, aber am Abend ein Ungläubiger ist, oder er wird am Abend ein Gläubiger sein, aber am Morgen ein Ungläubiger. Und der, der sitzt, wird besser sein als der, der steht, und der, der steht, wird besser sein als der, der geht, und der, der geht, wird besser sein als der, der rennt. So zerbrecht eure Bogen, zerschneidet ihre Sehnen und schlagt eure Schwerter gegen die Felsen, und wenn jemand einen von euch überfällt, so soll er wie der bessere der beiden Söhne Adams sein (... der Getötete, nicht der Mörder).“

 

 

Ungläubige:

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Ahl al-Kitaab أهل الكتاب  Leute der Schrift - Juden, Christen,
Munaafiquun  منافقون   Heuchler
Muschrikuun مشركون Götzendiener
'Adaaʾ Allaah أعداء الله Feinde Allahs.

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Ungläubige können durchaus religiöse, demütige, ehrliche, hilfsbereite, intelligente usw. Menschen sein, ja durchaus besser in diesen Hinsichten wie manche Muslime, doch weil sie nicht an die letzte Offenbahrung Allahs und Seinen Gesandten glauben, sind sie eben Ungläubige; sie glauben nicht.

 

Nur Allah weiß, wer als Gläubiger und wer als Ungläubiger sterben wird. Glaube und Unglaube kann nicht vererbt, nationalisiert, volksabhängig, verkirchlicht oder verstaatlicht werden. Ungläubig zu sein, also den Einzigen Gott und Seinen Gesandten im Herzen und öffentlich zu leugnen, das führt in das Feuer.

 

Gläubige sollten Allah - gepriesen sei Er - ständig dankbar sein und Ungläubige mit Freundlichkeit begegnen, denn Ungläubige suchen - auch wenn sie es nicht wissen - nach der echten Lebensqualität und könnten jederzeit Gläubige werden, so wie Gläubige jederzeit zu Ungläubigen werden können. Abstammung und/oder Herkunft können weder Glaube noch Unglaube ausmachen. Sich als Muslim zu bezeichnen bedeutet nicht unbedingt zu den Gläubigen (Mu'miniin) zu gehören, denn das kann auch eine kulturelle oder nationale, usf. Einbildung sein.

 

Kaafir bedeutet Ungläubiger, jemand die die Wahrheit verleugnet bzw. in seinem Herzen versteckt. Das Wort leitet sich sprachlich vom Bauer (Kaafir) ab, da dieser das Saatgut in der Erde verscharrt (bzw. versteckt) so wie der Ungläubige die Wahrheit. Kufrكفر  ist die Leugnung der Wahrheit.

 

Derjenige ist ein Kaafir, der nicht an das glaubt, was Allah offenbarte (Qur'aan) oder an einem anderen Gesandten Allahs als Muhammad glaub. Oder derjenige, der auch nur die geringste Kritik an Muhhammad äußert, der ist ein Ungläubiger, denn ein Gläubiger kann das nicht.

 

Allah und Seine Propheten zu leugnen, das ist der offensichtlichste Kufr, doch kann die Verleugnung auch versteckt sein, wenn z.B. Allah mit Seiner Schöpfung verglichen (Schirk) oder gleichgestellt wird, wie etwa an einen Sohn von Allah zu glauben oder die "Hand Allahs" wörtlich zu verstehen, denn so wird Allah als physische Dimension (Inkarnation) definiert. Allah  existierte vor Seiner Schöpfung.

 

Der Leugner des Islam ist also der Kaafir, und der Zustand seines Herzens ist Kufr (Unglaube). 

Derjenige aber, der sich in der Gesellschaft als Muslim deklariert, in seinem Herzen aber den Islam leugnet, der gilt als Munaafiq (Heuchler) und sein Zustand ist schlimmer als des offenkundigen Kaafirs.

 

Arabisch sprechende Christen sagen zu Gott: "Allah" oder zu Jesus "Sohn von Allah")

 

 

Ahlu-l-Kitab, (Leute des Buches, Schriftbesitzer) –  Juden und Christen – sind Ungläubige (Kufaar), auch wenn sich dies in der Anfangsphase der letzten Offenbarung (dem Qur'aan) noch nicht sofort das Thema war; später aber, als Christen und Juden die Offenbarung Allahs ablehnten, obwohl sie Allahs Worte hörten, da wurde auch deutlich:

 

 

لَقَدْ كَفَرَ الَّذِينَ قَالُوا إِنَّ اللَّهَ هُوَ الْمَسِيحُ ابْنُ مَرْيَمَ ۖ وَقَالَ الْمَسِيحُ يَا بَنِي إِسْرَائِيلَ اعْبُدُوا اللَّهَ رَبِّي وَرَبَّكُمْ ۖ إِنَّهُ مَنْ يُشْرِكْ بِاللَّهِ فَقَدْ حَرَّمَ اللَّهُ عَلَيْهِ الْجَنَّةَ وَمَأْوَاهُ النَّارُ ۖ وَمَا لِلظَّالِمِينَ مِنْ أَنْصَارٍ

„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: Allah ist Christus, der Sohn der Maria. Christus aber sagte: O Kinder Israels, dient Allah, meinem Herrn und eurem Herrn. Wer Allah (etwas) beigesellt, dem hat Allah das Paradies verwehrt, und seine Zuflucht wird das Feuer sein. Und die Ungerechten haben keine Helfer.“

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Sure al-Maaʾidah (Der Tisch), Vers 72.

 

 

... "Diejenigen welche nicht nach dem richten, was Allah herabgesandt hat, das sind die Ungläubigen"

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(Qur'aan 5:44).

 حَدَّثَهُ عَنْ أَبِي هُرَيْرَةَ، عَنْ رَسُولِ اللَّهِ صلى الله عليه وسلم أَنَّهُ قَالَ "‏ وَالَّذِي نَفْسُ مُحَمَّدٍ بِيَدِهِ لاَ يَسْمَعُ بِي أَحَدٌ مِنْ هَذِهِ الأُمَّةِ يَهُودِيٌّ وَلاَ نَصْرَانِيٌّ ثُمَّ يَمُوتُ وَلَمْ يُؤْمِنْ بِالَّذِي أُرْسِلْتُ بِهِ إِلاَّ كَانَ مِنْ أَصْحَابِ النَّارِ‏"‏ ‏.

 

Es wird von Abu Hhuraira überliefert, dass der Gesandte Allas sagte:

 

"Bei Dem, in Dessen Hand die Seele Muhammads ist, wer aus der Gemeinschaft der Juden oder Christen über mich hört, aber dann stirbt, ohne seinen Glauben in das womit ich gesandt wurde bestätigt zu haben, er wird einer der Bewohner des Feuers sein.

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(Sahihh Muslim 153)

 

Der Begriff "Ungläubiger" deckt freilich nur andeutungsweise die Bedeutung des Wortes Kaafir كافر‎ - ab, denn in Europa wird "Ungläubiger" im allgemeinen Sprachgebrauch meist auf "Glaubt nicht an Gott" verstanden. Ungläubiger zu sein bedeutet jedenfalls nicht was (im Volksmund) "schlechter Mensch" genannt wird und "Gläubiger" sein, bedeutet nicht zwangsläufig ein "guter Mensch" zu sein. Alle Menschen bis auf die Propheten  - alaihuma salaam - sind sündig. Ein Ungläubiger kann also ein "guter Mensch" sein und ein Gläubiger "ein schlechter Mensch" und umgekehrt. Diese Ebenen werden gerne vermischt, denn nicht zu unrecht erwartet man sich von einem Gläubigen ein "guter Mensch" zu sein was aber keineswegs zutreffen muss. Oft wird Gläubigkeit auch  mit "Gottgläubigkeit" assoziiert, doch entspricht diese Vorstellung nicht dem Thema, denn ein "Ungläubiger" kann durchaus an Gott glauben, aber er lehnt die letzte gültige Offenbarung, den Qur'aan als Wahrheit ab und verscharrt damit die Wahrheit unter der Erde und betrügt sich selbst.

 

 

Als Philosoph

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ist freilich jeder Mensch ein Gläubiger bzw. gleichzeitig auch ein Ungläubiger, denn jeder glaubt irgendetwas und leugnet etwas anderes. So kann der Philosoph , Dichter usw. zwar - metaphysisce gesehen - richtige Aussagen produzieren, wie etwa wenn Goethe dichtete:

"Wenn Islam Gott ergeben heißt, im Islam leben und sterben wir alle". ......... 

 

 "Jesus fühlte rein und dachte - Nur den Einen Gott im Stillen; - Wer ihn selbst zum Gotte machte - Kränkte seinen heil'gen Willen. - Und so muss das Rechte scheinen - Was auch Mahomet gelungen; - Nur durch den Begriff des Einen - Hat er alle Welt bezwungen."

So wie Goethe zwar philosophisch richtig angesetzt, sich aber letztlich nicht in den Willen Gottes ergeben hat, blieben seine Äußerungen Wortspielereien. Allah sieht was in den Herzen ist, während der Mensch nur das Äußere bzw. das Geäußerte beurteilen kann. In Goethes Zeit gab es eine intensive Beschäftigung mit dem Orient und der arabischen Sprache, den Lehren des Islam im Kontext des Orientalismus und Humanismus. In diese Kreisen der Gelehrsamkeit gehörte Hammer Burgstall, Friedrich Rückert usw.

 

Jemanden bestimmten zum Kaafir (Ungläubigen) zu erklären obwohl er sich als Muslim deklariert hat, heißt Takfiirكفير‎. Bezeichnet ein Muslim einen anderen Muslim als Kaafir, ohne einen nachweisbaren Grund zu haben, wird er dadurch eventuell selbst zum Kafir geworden. Jeder soll also vorsichtig sein. Nur Allah kann in die Herzen sehen. Es gibt vielerlei Erscheinungsformen des Kufr im Namen des Islam. Sehr bekannte Kufr-Formen sind die verschieden Arten der Erniedrigung der Sunnah, wie z.B.: "das steht ja nicht im Qur'aan" oder "das ist ja nur Sunnah" oder gar der Zweifel an der geschichtlichen Existenz Muhammads oder eines anderen Propheten (Friede mit Ihnen allen). Inhalte zu vertreten, wie z.B. die Aussage, dass man Allah auf einer Bergspitze näher sei als im Tal usf., all dies ist Kufr.  .... 

 

Muslime gelangen immer wieder unbemerkt in die Nähe des Kufr, wenn sie offen oder insgeheim zu glauben beginnen, dass es nicht notwendig sei einer Rechtsschule folgen sondern sich selbst in der Lage wähnen, Qur'aan und Sunnah selbst interpretieren zu können und alsbald Dinge behaupten, die Islamleugnungen in sich verbergen, ohne es selbst zu bemerken. Nur der mutlaq- Mudschtahiid (Großgelehrter) muss seinem eigenen Verständnis folgen, aber so jemand gibt es wohl schon lange nicht mehr.

 

 

"Nicht-Muslime"

...Im Qur'aan gibt es keine "Nichtmuslime" (Ghrair Muslimiin) sondern nur Gläubige und Ungläubige, doch nennen sich oft Ungläubige so und Muslime machen das nach. Wenngleich der Begriff "Nicht-Muslime" technisch richtig ist, so ist er spirituell gesehen eine Verharmlosung des Kufr (Unglaubens) und damit werden Ungläubige und Gläubige - im Sinne von: "Ist ja eh Ok; du bist halt ein Nicht-Muslim" - getäuscht ohne dabei zu empfinden, dass das Leben nach dem Tot für diejenigen, die als Ungläubige sterben, das Höllenfeuer bedeutet sofern sie vom Islam "gehört" haben. Der Begriff "Nicht-Muslime" ist Opium für die Wahrheit suchenden Seelen und sollte deshalb von Muslimen vermieden werden. Der Begriff "Nicht-Mulime" versteckt gefühlt die Wahrheit indem er auf die Seelen wie Opium wirkt. Von Muslimen sollten deshalb dieser Begriff vermieden werden. Im Qur'aan gibt es Gläubige und Ungläubige, nicht aber "Nicht-Muslime". Ungläubige sind all diejenigen, welche nicht an Allah und seinen Gesandten (Muhhammad) glauben, seien diese nun Muschrikiin (Polytheisten, Mehrgötteri) oder Ahl al-Kitaab (Leute der Schrift, also Juden und Christen) oder Atheisten. Was aber "vom Islam gehört haben" genau bedeutet ist im heutigen Medien-, und Sektendschungel schwer zu beantworten, auch setzen z.B. Österreicher gefühlt den Islam mit "Ausländer" gleich so wie umgekehrt, das "Christ-Sein" oft mit "Österreichern" gefühlt gleichgesetzt wird. Wenn Kultur wird mit Religion verwechselt wird, wie kann dann in diesem Sumpf die Botschaft des Islam gehört werden?  Was ist mit denjenigen, welche sterben, ohne dass sie die Botschaft des Islam erreicht hätte?

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