Die Gelehrsamkeit die einen Mudschtahid ausmacht, hat vielerlei Aspekte und die gibt es vermutlich schon lange nicht mehr. Nicht weil die Gelehrten von heute - technisch gesehen - nicht genau so viel Wissen oder sogar mehr haben, sondern allein schon deshalb, weil die Umstände dies heute nicht mehr zulassen: Das beginnt mit dem fehlenden Selbstverständnis des arabischen Sprachgebrauchs der Dschahillijah auf welchem der Qur'aan aufsetzt - und endet mit der persönlichen Lebensführung. Heute Gelehrte meist Angestellte an Universitäten usf. angestellt oder in sonst irgendwie wirtschaftlich oder Politische abhängig, und daher als Mudschtahid disqualifiziert. Es heißt, ein Mudschtahid muss "60 Wissenschaften" beherrschen-, große Furcht vor Allah haben, bescheiden sein, unabhängig und weise. Viel zu wissen im technischen Sinn reicht bei weitem nicht aus und es empfiehlt sich, als Beispiele für Mudschtahiduun die Lebensgeschichten der vier Imaame der Rechtsschulen zu studieren und zu vergleichen. Die Türen zum grundlegenden Idschtihaad sind geschlossen.
Ist denn nicht jeder manchmal ein Mudschtahid? . Ja, linguistisch gesehen immer dann, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss und keine Auskunftsmöglichkeit in Aussicht scheint, dann wird jeder zum Not-Mudschschtahid, bis er sich Auskunft einholen kann. Jeder Mensch trifft ständig Entscheidungen, welche rechtlichen Aspekte haben.
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