Tasbihh
(Pl. Tasbihaat) ist der Lobpreis
Allahs
"
genannt. Eine Reihe von
Hadiith fordern
Dhikru-l-Llah
(Gedenken Allahs) bzw. konkret zum
Wiederholen von Lobpreisungen in einer bestimmten Anzahl auf; entweder
Lobpreisungen Allahs
mitttels aussprechen Seines Namen,
Ajaat (Versen) des
Qur'aan (Das.Vielrezitierte),
Taubah (Reuebekundungen),
Daaruud (Segenswünsche
Allahs auf Muhammad
)usf.
Das kürzeste Tasbihh (Lobpreisung) ist "Allah"
im Herzen oder mit der Zunge zu wiederholen,
z.B. 100 oder 1000 mal oder mehr. Manche Muslime
haben das Wort Allah
so oft wiederholt, bis sie nichts mehr ausser
Allah
wahrnehmen konnten und
Fanaa' fi-l-Llah
(Entrücktheit von sich selbst in der Gegenwart Allahs) erreichten, was ein
bekanntes Maqaam (Standpaltz,
Stufe) am Weg zu Allah
ist.
Vielfach wird auch die Gebetskette selbst, meist mit 99 Perlen aus Holz, Stein,
Kunststoff usf., als Tasbihh bezeichnet. Durch ihre Benützung wird die
Konzentration des Rezitierenden durch den Zählvorgang
weniger abgelenkt und das ist der Sinn des Instruments. Rasulullah
, der Gesandte Allahs
(Segen und
Frieden Allahs auf ihn) hat seine Finger zum
Zählen benutzt, doch ist auch überliefert, dass manche der
ss
ahhaaba (Gefährten
des Propheten - möge Allah
mit Ihnen
allen gnädig sein) etwa Dattelkerne oder Knoten auf einer Schnur zum Zählen benutzen.
Die meisten Tasbihhs haben nach 33 Perlen fühlbare Markierungen und
manche Tasbihhs haben auch kleine Extraschnürchen für umfangreichere
Zählungen angehängt; dort kann z.B. nach jeweils hundert Sprüchen eine Perle
weitergeschoben werden, so dass der
Mu'min
(Gläubige) weiss, wann er 1000 erreicht hat.
Besonders
unter
Ssufis findet
das Tasbihh (Zählkette) viel Anwendung, da
Ssuufimeister entsprechende Anweisungen an ihre Schüler
weitergeben. Tasbishhs werden oft
auchverschenk, denn wenn sie benützt werden erhoffet sich der
Schenkende einen Anteil an der
Barakah (Segen)
oder wenn
der Mu'min
(Gläubige) sie von einer heiligen Person bekommen hat, erhofft
sich mehr Barakah (Segen)
in seiner eigenen Rezitation.
In der Türkei werden Gebetsketten nach Gemeinschaftsgebeten in
Moscheen
verteilt, wohl um nicht vergessen zu lassen, dass 33 mal
Subhhaana-l-llah (gepriesen
sei
Allah), 33 mal Al
Hhamdu-lillah (gelobt sei Allah) und 34 mal
Allahu Akbar
(Allah ist Grösser) zu rezitieren, dieser
Sunnah
(Gepflogenheit) des
Gesandten Allahs
zu folgen. Sicherlich gibt es in anderen Ländern andere
Gewohnheiten im Umgang mit der Gebetskette, doch der Sinn bleibt immer
der selbe.
Hin und wieder sieht man Muslime, ihre Gebetskette um den Hals
hängend aufzubewahren und In
Mekkah und
Madinah,
als auch
an vielen Grabstätten der
Auliaa' (Heilige) sind die Gebetsketten ein beliebtes
Handelsgut.
Das
Tasbih darf nicht mit dem griechischen "Gomboloi", einem
ähnlich aussehendne Spieltzeug der Männer verwechselt werden; der
Rosenkranz der Katholiken ist hingegen dem Sinn nach verwandt.
Die Benützung der Gebetskette ist keine Pflicht, aber keineswegs
eine
Bid'ah
(abzulehnende Neueinführung). Allah
hat aber manchen Muslimen die Vorteile der Gebetsklette
entzogen, indem sie zu
glauben begannen, dass die Benützung des Tasbihh eine
Bid'ah sei oder gar denken, dass diejenigen,
welche das Tasbihh benützen, nicht Allah, sondern
das Tasbihh verehren und ähnlich absurde Gedanken
hegen und pflegen.
Muhammad Abu Bakr Müller