Selbst wenn ein jüdischer Staat die einzige
Lösung für Antisemitismus ist, kann das wirklich keine Lösung sein, da
dieser Staat auf Kosten der gebürtigen Bevölkerung aufgebaut ist.
Ilan
Pappe zum israelisch-palästinensischen Konflikt | Übersetzt vom Englischen ins Deutsche von Frigga Karl, einem Mitglied
von Tlaxcala, dem Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt
www.tlaxcala.es
Originalquelle:
http://www.radio4all.net/proginfo.php?id=16276.
Als sich Professor Ilan
Pappe, im letzten Oktober, in der San Francisco Bucht aufhielt, machte
Steve Zeltzer für sein Labor Video Projekt Cable TV Programm ein
Interview mit ihm.
Nachstehend ist das Audio
Transkript für das 57 Minuten Programm wiedergegeben, in dem Pappe über
die Geschichte des Zionismus, der palästinensischen Nakba, der
israelisch-palästinensischen Arbeiterverbindungen, der Notwendigkeit
einer Einstaatenlösung, Boykott und Rechtsentzug und der Unterstützung
der israelischen Öffentlichkeit für den Irak-Krieg spricht. Sie können
das Programm herunterladen oder zuhören indem Sie auf der Internetseite und am
Ende unten Ecke rechte Hand klicken.
Mein Name ist Ilan Pappe, ich bin Dozent an der Haifa Universität in
Israel. Ich bin ein langjähriger Aktivist für Frieden, Menschen- und
Zivilrechte; im Wesentlichen ein Historiker, der mehrere Bücher über den
arabisch-israelischen Konflikt geschrieben hat und im besonderen über
die 1948er Ereignisse und deren Einschlag auf die gegenwärtige
Situation.
Frage:
Also, warum haben Sie sich entschlossen ein Experte zu werden und so das
Thema der Palästinenser und die Schaffung Israels zu studieren?
Ich bin mir, schon frühzeitig, bewusst geworden, dass die
Geschichtsforschung, was mich betrifft, und jeder in Palästina und
Israel weiss
, nicht nur ein intellektuelles Betreiben ist, sondern dass
die Realität, die Tatsachen des Konflikts, durch das was in der
Vergangenheit passiert ist, erst verständlich werden. Und deswegen
dachte ich, dass nicht nur Historiker, Fachhistoriker, sondern auch die
Gesellschaft im breiten Sinn, tief in die Vergangenheit blicken sollten,
wenn sie die Gegenwart besser verstehen wollen. Und ich habe auch
verstanden, dass die Art und Weise wie die Geschichte gelehrt wird, wie
sie auf israelischen Universitäten gelehrt und erforscht wird, sehr treu
der zionistischen Ideologie ergeben ist und es war für mich ziemlich
klar, schon seit Beginn meiner beruflichen Karriere, dass
Geschichtsbücher schreiben und Geschichtskurse abhalten, über die
Vergangenheit Palästinas, auch ein politische Handlung, eine
ideologische Darstellung und nicht nur eine intellektuelles Werk ist.
Seitdem bin ich noch immer überzeugt, dass meine Handlungsweise, die
meine berufliche Geschichtsschreibung mit meiner gegenwärtigen
politischen Aktivität verbindet, eng zusammen hängt und ich denke, dass
ich deswegen noch immer darauf bestehe die Vergangenheit zu erforschen
und in der Gegenwart aktiv zu sein.
F: Als
Sie begonnen haben das zu studieren, ich meine zu welchen Schlüssen sind
Sie gekommen über den israelischen Staat und die Situation der
Palästinenser?
Ich denke was da herausgekommen ist, ist etwas was viele viele
Palästinenser vor mir schon begriffen haben, aber ich brauchte diese
individuelle Reise in die Vergangenheit um das zu verstehen. Mir wurde,
als israelischer Wissenschaftler, gelehrt, dass das eine sehr
komplizierte Geschichte sei, und in der Tat, was man herausfindet ist
eine ganz einfache Geschichte, eine Geschichte von Enteignung, von
Kolonisierung, von Besatzung und von Vertreibung. Und je mehr ich mich
damit auseinandersetze desto klarer wird die Geschichte und desto
einfacher. Und es brachte mich dazu an den israelischen Staat und an
seine jüdische Mehrheit darin, zu denken, und zwar auf sehr ähnliche
Weise wie ich gewöhnlich von Orten wie Südafrika und das weiss
e
Machtregime dort dachte. So denke ich, dass es die natürliche,
wichtigste Schlussfolgerung ist.
F: War es die
zionistische Theorie die besagte, dass es eine Lösung für den
Antisemitismus sei, wenn Juden ihren eigenen Staat hätten, und dass sie
einen Staat brauchten um Juden wirklich zu verteidigen. Was ist heute
die Realität?
Also, die Realität ist vor allem diese, wenn Sie einen jüdischen Staat
schaffen, selbst wenn, und ich komme in einer Sekunde darauf zurück,
selbst wenn ein jüdischer Staat die einzige Lösung für Antisemitismus
ist, kann das wirklich keine Lösung sein, da dieser Staat auf Kosten
der gebürtigen Bevölkerung aufgebaut ist. Ich meine, die Tatsache, dass
im Jahr 1948 die Palästinenser ethnisch gereinigt, das heisst aus ihrer
Heimat vertrieben, enteignet wurden, erlaubte Israel nicht ein sicherer
Platz zu werden. Also war die Tatsache, als die zionistischen Vorväter
beschlossen hatten, einen jüdischen Staat, inmitten der arabischen Welt
zu gründen, kein gutes Rezept für Sicherheit. So hatte der Zeitpunkt und
der Ort dieses Vorhabens einen jüdischen Staat zu errichten den Samen
der Unsicherheit bereits in sich. So konnte dies nicht wirklich das
Problem des Antisemitismus lösen. Und wie wir wissen, hat der
Antisemitismus nach dem zweiten Weltkrieg, auf vielerlei Weise
zugenommen.
Aber mehr als das, ich denke, dass eine der wichtigsten Entscheidungen
der Juden, die keine Zionisten waren, nach dem zweiten Weltkrieg,
folgende war, dass die Juden einen aktiven Anteil im Aufbau einer Welt
haben sollten, wo nicht nur der Antisemitismus, sondern auch im
wesentlichen der Rassismus und Ideologien dieser Art, keine Macht auf
den Geist und aufs Herz der Menschen hat. Und ich glaube, dass, wie sie
gesehen haben, nach dem zweiten Weltkrieg, viele Juden versucht haben
aktiv in Bewegungen wie die Zivilrechtsbewegung, die sozialistische
Bewegung etc.. zu sein, richtig motiviert von dem Glauben, dass die
einzige Antwort auf Antisemitismus nicht der Zionismus wäre, sondern
vielmehr eine internationale moralische Bewegung.
Natürlich gibt es verschiedene Versionen. Man kann es von der liberalen
Seite, oder von der sozialistischen Seite angehen, aber ich denke, dass
es im Grund genommen diesselbe Idee ist. Wie dem auch sei, denke ich,
dass diese Alternativen geschwächt wurden, weil der Zionismus die
jüdische Geschichte vereinnahmte. Andernfalls hätten sich die jüdische
Representation in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg durchgesetzt.
F: Wie
hat der Zionismus, die Ideologie des Zionismus, Israel beeinflusst und
wie sieht sich die israelische Arbeiterklasse, wenn Sie so wollen?
Da gibt es eine Parallele, es ist nicht das richtige Wort das ich suche.
Der ethnische Ursprung der Arbeiterklasse in Israel ist sehr eindeutig.
Die meisten Leute aus der Arbeiterklasse in Israel, seit der Entstehung
des Staates sind/waren entweder Juden die aus den arabischen Ländern
kamen, oder Palästinenser. Das waren Palästinenser die im Jahr 1948
nicht vertrieben wurden und die eine arabische Minderheit innerhalb
Israels bildeten. Diese Übereinstimmung zwischen der ethnischen Herkunft
der Menschen und ihrer Klasse, ihrer sozio-ökonomischen Stellung in der
Gesellschaft beienflusst die Rolle innerhalb des Staates, genau so wie
das Klassenbewusstsein, wenn man so will.
Daher war es leicht, relativ leicht, die palästinensische Arbeiterklasse
herzunehmen und sie zum Beispiel in die israelische kommunistische
Partei zu bringen, die die beliebteste Partei bei den Palästinensern in
Israel in den 60er und 70er Jahren war. Andererseits bestand der gross
e
Fehler darin, dass den Juden aus den arabischen Ländern gesagt wurde,
die einzige Möglichkeit der Integration in die jüdische Gesellschaft sei
antiarabisch zu sein. Und sie haben eher den Nationalismus als den
Sozialismus gewählt, als besten Weg zur Verbesserung ihrer Position im
Leben. Das hiess, dass die sozialistische Linke in Israel, um so zu
reden, sehr geschwächt war, aus dem Grund, weil sie haupsächlich aus
Arabern bestand und es kaum eine nennenswerte Anzahl von Juden gab.
F: Was
war der jüngste Kampf mit dem Sie sich auf der Universität beschäftgt
haben. Können Sie darüber reden wie er begonnen hat, und wie er
zustande kam?
Ich möchte vorrausschicken, dass die wichtige Vorbedingung für jegliche
echte Versöhnung in Israel und Palästina eine israelisch-jüdische
Fähigkeit ist, die ethnische Säuberung von 1948 zuzugeben. Ich denke,
dass die Israelis einen Mechanismus der Verweigerung haben, durch den
eine ganze Gesellschaft geprägt wurde, die schrecklichen Verbrechen der
Juden an die Palästinenser im Jahr 1948 und selbst nachher, total aus
dem Gedächtnis zu verdrängen. Ich bin vollkommen überzeugt, dass so ein
Bekennen, so ähnlich wie die Kommission von Wahrheit und Versöhnung in
Südafrika eine Vorbedingung für jede wahre Versöhnung ist, und mein
wichtigster Kampf an den israelischen Universitäten ist daher zumindest
eine Quelle der Möglichkeiten zu schaffen, wo Menschen lernen mit dieser
verneinten Vergangenheit umzugehen.
Ich ermuntere Studenten Forschung über 1948 anzugehen, und einer dieser
Studenten deckte in seiner Forschungarbeit ein nicht gekanntes Massaker
von 1948 auf. Das war wiederum ein weiterer Baustein in der Geschichte,
die wir versuchen wieder herzustellen. Er war ein sehr mutiger Student,
denn die meisten meiner Studenten und die von anderen Professoren wagen
es nicht über 1948 zu dissertieren, und er wurde deswegen
disqualifiziert. Ich kämpfte gegen diese Entscheidung und auf Grund
meines Kampfes und meiner anderen politischen Aktivitäten, sowie der
Aufruf zum Boykottt, Rechtsentzug etc.. hat die Universität versucht
mich im Mai 2002 auszuschliess
en. Und hätte es deswegen keinen
internationalen AufRuuhhr gegeben, hätten sie möglicherweise Erfolg
gehabt, trotz der Tatsache meiner fixen amtlichen Position.
Ich denke, dass dies ein schlechtes Zeichen ist, aber es ist auch ein
gutes Zeichen. Es ist ein gutes Zeichen, weil es seitdem eine gewisse
Stimmung in den israelischen Universitäten herrscht, ausgelöst durch die
Zensur über die Wahrheit in der Vergangenheit. Viele sind nicht dumm,
auch nicht feig und moralisch nicht korrumpiert, und diese Leute werden
etwas machen. Ich denke auch, dass Israel eine gross
e Anstrengung macht,
den Zugang zur Öffentlichkeit für Menschen wie mich, zu verhindern. Und
es ist für mich eine wichtige Aufgabe alternative Wege zu finden um zu
den Leuten zu kommen.
Und aus bestimmten Gründen, die nicht immer positiv sind, wollen die
israelischen Juden oder die amerikanischen Juden diese Vergangenheit
lieber von einem israelischen Juden hören als von einem Palästinenser.
Denn das was ich sage, haben die Palästinenser schon vor vielen Jahren
gesagt. Aber aus verständlichen Gründen ist es leichter für das
israelische Publikum mich anzuhören.
F: Was war das
Massaker das Ihr Student beschrieben hat und was war die Entschuldigung
oder die Rechtfertigung für seine Disqualifikation?
Richtig, das Massaker war in dem Dorf Tantura, das südlich von Haifa
gelegen ist und das eines der gröss
ten Massaker im Krieg war. Es war
gebräuchlich, die arabischen Dörfer zu besetzten und zwar auf die Weise,
dass eine Flanke offen blieb, so dass man die Bewohner durch diese
Öffnung vertreiben konnte. In verschiedenen Fällen, sowie im Fall von
Tantura spielte es sich nicht so ab. Sie machten den Fehler das Dorf von
allen vier Seiten abzuriegeln. Vielleicht war es nicht beabsichtigt.
Einer der Gründe dieser totalen Abriegelung war das Meer auf der
Westseite und die israelische Navy blockierte das Dorf. In solchen
Situationen wurden die Leute von den israelischen Soldaten eher
massakriert als ethnisch gereinigt. So fanden 230 Menschen den Tod.
Hauptsächlich junge Männer und Männer mittleren Alters. Frauen und
Kinder wurden ausgewiesen und nach Jordanien verschleppt. Das hat er
enthüllt.
Warum er disqualifiziert wurde? Der Student konnte nicht genug
archivarische Beweise liefern, weil die israelische Armee diese
Ereignisse zu vertuschen versuchte. So tat er das was man eine fachliche
Historiographie nennt, eine mündliche Überlieferung sozusagen. So ging
er zu den israelischen Soldaten, die an dem Massaker beteiligt waren und
zu den palästinensischen Überlebenden. Beide bestätigten dass das
Massaker stattgefunden hat. Nun fand die Jury in seiner Doktorarbeit 6
Stellen die mit den kontrollierten Aufnahmebändern nicht ganz
übereinstimmten. Aber keine dieser angefochtenen Stellen in den
Interviews brachte irgendeinen Unterschied zum Gesamtergebnis. Und so
weit wir wissen, selbst bei erfahrenen Professoren, die auch ihre
Quellen sorgfältig überprüfen, kommt es immer zu einigen Diskrepanzen
zwischen ihren Quellen und dem was wirklich stattfand. Und auf dieser
Basis wurde er disqualifiziert. Obwohl Studenten und auch
Altprofessoren, weitaus mehr gefundene Fehler in ihren
wissenschaftlichen Arbeiten haben, wären sie nie auf so eine Weise
angegriffen worden.
F:
Also war das ein Vorwand?
Natürlich war das ein Vorwand. Die akademischen Autoritäten wollten eine
Botschaft senden und unglücklicherweise hatten sie Erfolg. Ihre
Botschaft an die Hochschulabsolventen war deutlich: Wenn sie dieses
Thema berühren, verlieren sie ihre Karrierechancen.
F:
Also ist es ein verbotenes Thema?
Ja es ist ein verbotenes Thema in Israel. Viele meiner Studenten, die
mitten in der Arbeit von 1948 waren, haben nach diesem Vorfall
beschlossen, das Thema zu wechseln.
F: Und
auf welcher Basis versuchten sie, Sie von ihrem Lehrstuhl zu verjagen?
Also, sie hatten nur eine lange Liste von Anschuldigungen, aber wenn man
sie summiert kommt es zu drei Hauptpunkten:
Der erste ist meine Anklage gegen die Universität in dieser Geschichte,
wo ich die Universität wegen moralischer Korruption beschuldigte, und
sie sagten, dass das Untreue gegenüber dem Institut sei. Sie fanden in
diesem Kontext eine Klausel, die ihnen gestattete jemanden auf dieser
Basis hinauszuwerfen.
Zweitens, unterrichtete ich ohne ihre Erlaubnis das Fachgebiet der 1948
Nakba, der Katastrophe, der palästinensischen Katastrophe. Das war ein
weiterer Grund und drittens meine Unterstützung für die Idee des
Boykotts, Sanktionen und Entzug gegen Israel.
Sie haben in diesem Kontext gelernt, dass man jemanden zu Gericht wegen
Untreue zum Staat, nicht nur Untreue zur Institution, bringen kann. Also
denke ich dass mein Prozess, mein hätte-sein-können-Prozess , der
schliess
lich nicht stattfand, aufdeckte, wie undemokratisch Israel ist,
wenn jemand seinen zionistischen Charakter angreift. Es ist eine
Demokratie in dem Sinn, dass, wenn man sich innerhalb der zionistischen
Geisteshaltung befindet, kann man wirklich sagen was man will und Leute
werden selbst deine Rechte schützen um das auszudrücken. Wenn man aber
den Zionismus direkt angreift, dann hört die Demokratie auf zu
existieren und man wird als Verräter behandelt.
F:
Eine Ihrer Stellungnahmen ist, dass Sie gegen die Idee eines jüdischen
Staates sind, und wenn Sie sagen, dass Sie nicht innerhalb des
zionistischen Gefüges befinden, ist es das was Sie sagen wollten?
Natürlich, auf jeden Fall. Es ist eine eigenartige Sache, weil, wie ich
sage, dass wir anstelle von Israel einen demokratischen, weltlichen
Staat haben sollten. Das ist gleichbedeutend mit Verrat, in Israel. Das
wird als Verrat angesehen. Aber andererseits ist es sehr schwierig
innerhalb des israelischen Kontextes jemanden vors Gericht zu bringen
und zu sagen: “dieser Mann ist gefährlich, weil er für Demokratie und
Weltlichkeit ist³. Und ich denke, weil sie schon so viele Jahre gelogen
haben, war die Indoktrinierung so wirksam, dass Juden nie zu dieser
Überzeugung kommen können; und als wir dort einmal angelangt waren, dann
fanden sie es sehr schwierig mit dem umzugehen.
Sie wissen, wenn ein Palästinenser sagt, dass er für einen
demokratischen und laizistischen Staat ist, dann werden sie sagen: “Ja,
aber er meint es nicht, wir wissen genau was er will³. Aber wenn das
jemand sagt, der ein Produkt des israelisch-jüdischen Systems ist, gehen
sie her und kontrollieren die Produktionskette! Wie konnte so was
passieren? Das ist eine Verwirrung und ich denke, dass sie von dem total
verwirrt sind.
F: Und
was war die Antwort der Medien in Israel auf Ihre Anklage, und den
Bemühungen Sie aus der Universität zu verjagen?
Also, unglücklicherweise waren die Medien, besonders in den letzten fünf
Jahren, nicht wirklich unterstützend bei irgendwelchen kritischen
Versuchen. Und das ist tragisch, dass beide, sowohl die Medien als auch
die Universitäten, die doch die kritischesten Schichten in einer
weltlichen Gesellschaft sein sollten, als Gegensatz zu den religiösen
Institutionen, aufhören, diese Rolle zu spielen.
Ich erinnere mich, dass sie es nie gespielt haben, aber seit den letzten
fünf oder zehn Jahren sind sie ganz konformistisch und unterstützen die
Regierung. Es gibt sehr wenig abweichende Stimmen, und ich wurde nur in
den Medien attackiert.
F:
Waren Sie im nationalen Fernsehen?
Ja, aber mir wurde schnell bewusst, dass der einzige Grund war, mich
einzuladen, eine öffentliche Anklage gegen mich zu inszenieren. Da habe
ich aufgehört. Niemals gab man mir eine Chance zu sprechen, sie haben
mich in ein Studio gebracht, um eine Art öffentliche Anklage zu
inszenieren. Da verstand ich, dass das ein Hinterhalt war und ich habe
aufgehört in die Fernsehstudios zu gehen. Es war überflüssig und sie
haben mir nicht erlaubt zu sprechen.
Die ermunternde Seite dieser Geschichte war die Gesellschaft selbst. Ich
habe eine Menge e-mails bekommen, Briefe und Anrufe für Unterstützung
von vielen, vielen israelischen Juden, die ich nie gesehen habe und
selbst in der Stadt wo ich lebe, sind die Leute stehen geblieben und
haben mir die Hand geschüttelt. Und ich habe den Eindruck gehabt, und
weil eine Menge Leute sich dessen gar nicht bewusst sind, dass es da
eine Art von Terror und Einschüchterung bei den Juden in Israel gibt.
Sie haben Angst laut auszusprechen was sie fühlen, weil es so eine
abgeschlossene Gesellschaft ist, dass man sich fast ausgestossen fühlt.
Es ist nicht so wie in Amerika wo du wo anders hingehen kannst oder zu
anderen Plätzen. Hier ist die Gesellschaft wirklich verschlossen und das
greift deine Familie an und deine Karriere, wenn du was machst was so
leicht als Verrat abgestempelt wird.
Aber ich meine, dass die Leute wirklich gespürt haben, dass ich und
andere wie ich, das ausgesprochen haben was sie fühlten. Seit vielen,
vielen Monaten schon, aber sie wagen es noch immer nicht zu sprechen,
weil der Preis zu hoch ist.
F: Was
war die Rolle der Histadrut, die israelische Gewerkschaft und Ihre
eigene Gewerkschaft an der Universität?
Also das reicht zurück bis zum Beginn des Sozialismus und des Zionismus
in Palästina, dessen wir uns bewusst sein müssen. Die Histadrut ist die
Hauptorganisation die die beiden Ideologien, Sozialismus und Zionismus
verschmelzt hat. Es gab eine sehr beschränkte Interpretation des
Sozialismus; Der Sozialismus war wirklich das Mittel in den Händen einer
kolonialistischen Bewegung. Der Sozialismus wurde bestenfalls eingesetzt
um die arabischen Arbeiter in die Partei zu bekommen, aber öfters noch,
sie vom Arbeitsmarkt auszuschliess
en. Das war so, während des britischen
Mandates, zwischen 1918 und 1948 und ich glaube nicht, dass sich da was
geändert hat.
Die Histadrut als Generalgewerkschaft ist ein Körper, der nicht zu den
Arbeitern hält auch nicht zu den anderen Gewerkschaften sondern zur
zionistischen Ideologie. Ohne Histadrut wäre es unmöglich gewesen, die
besetzten Gebiete zu kolonisieren, als Arbeitsmarkt versteht sich. Ohne
Histadrut wäre es unmöglich gewesen, den Arbeitsmarkt in Israel
aufzubauen, während der Besatzung auf eine Art, die die Palästinenser zu
echten Sklavenarbeiter machten, Sklavenarbeiter eher als
gleichberechtigte Arbeiter. Also als Gewerkschaft der Lehrer und
Professoren, auf diesem Niveau ist es noch viel schlimmer. Ich meine,
dass die Histadrut es überhaupt nicht wagt eine Position gegen die
Besatzung einzunehmen, gegen die Politik der Regierung. Sie legen ein
Lippenbekenntnis von einer sozialen Gleichberechtigung ab und so weiter,
aber sie machen wirklich nichts, gar nichts, das ist eine traurige
Geschichte.
F: Wie
werden die palästinensischen Arbeiter, oder die arabischen Arbeiter in
Israel behandelt?
Sehr unfair, wirklich sehr unfair. Ich meine, dass sie auf zwei Ebenen
an Diskriminierung leiden. Bis zu den 80er Jahren bildeten sie einen
sehr wichtigen Teil auf dem Facharbeitsmarkt. Aber mehr auf dem
Bausektor und dem Service-Sektor etc... Um es einfacher zu sagen, sie
machten all diese Arbeit die die meisten Israelis nicht machen wollten.
Aber sie waren schlecht bezahlt im Vergleich zu den jüdischen Arbeitern
und es gab eine Art von institutionellem System, das sie auf jeder Ebene
der Arbeiterrechte diskriminiert waren. Vom Lohn angefangen bis zu den
Versicherungspolizzen, im Wohlfahrtssystem und dergleichen. Die Dinge
wurden schlimmer in den späten 80er Jahren, weil es da eine starke
Immigration von Russen nach Israel gab, fast eine Million.
Viele von ihnen wurden auf den Arbeitsmarkt geschoben um die
palästinensischen Arbeiter in Jobs zu ersetzen, die ihnen gerade noch
erlaubt waren. So gab es einerseits einen gläsernen Plafond, der es den
palästinensischen Arbeitern nicht ermöglichte bessere Jobs zu bekommen,
um so zu sprechen, und seit den 1980er Jahren waren selbst diese
limitierten Jobs nicht mehr verfügbar und gingen an die russischen
Immigranten, durch die Hände des privaten und öffentlichen Business.
F:
Also ist die Zukunft der Palästinenser nicht sehr rosig?
Überhaupt nicht. Tatsache ist, das sie selbst gefährlich ist. Israel
kontrolliert das Leben von zwei verschieden Gruppen von Palästinensern.
Da gibt es die Palästinenser als israelische Staatsbürger und
Palästinenser unter der Besatzungsmacht. Das sind zwei sehr verschiedene
Gruppen. Ich denke, dass die die Gruppe unter der Besatzungsmacht unter
schwerer Lebensbedrohung lebt, weil es wirklich immer noch und schon
wieder die ernste Bedrohung einer ethnischen Säuberung gibt; Und
wiederum könnte eine Massentötung gegen sie durchgeführt werden.
(Anmerkung des Übersetzers: seit dem Abzug aus Gaza sind ungefähr
300 Palästinenser erschossen oder schwer verwundet worden, inklusiv
Kinder, ein sogenannter schleichender Genozid).
Jetzt sprechen wir tatsächlich von einem Genozid in der Zukunft. Obwohl
ich nicht glauben will, das dies tatsächlich stattfinden wird, so ist es
sehr wahrscheinlich und ich hoffe, dass die Welt dabei nicht passiv
zuschaut. Aber für die Palästinenser in Israel, wo diese Gefahr nicht so
nah ist, bedeutet die Zukunft noch weniger soziale Rechte, noch weniger
Zivilrechte und noch weniger Menschenrechte als sie ohnehin schon
spärlich haben. Der jüdische Staat wird noch ethnischer, noch
rassistischer, noch ausschliess
ender, und jeder der kein Jude ist oder
als solcher betrachtet wird, wird in der Zukunft noch mehr leiden als er
oder sie schon leidet.
F: Als
Sie diesen Aufruf zum Boykott und Rechtsentzug in Israel begonnen haben,
ganz zuerst, welche Art von Unterstützung haben Sie bekommen? Können
Sie vielleicht von England sprechen, die Reaktion der Regierung und des
israelischen Staates?
Das möchte ich nicht für mich beanspruchen. Ich habe das nicht begonnen.
Ich glaube, dass es für die Leute sehr wichtig ist zu begreifen, dass
breite Schichten in der Zivilbevölkerung, in den US und in Europa
spüren, genug ist genug, bezüglich der israelischen Politik in
Palästina. Und ich glaube, dass viele gutgläubige Leute auf ihre
Regieung setzten und warteten, weil die ganze Zeit vom “Friedensprozess³
gesprochen wurde und von den diplomatischen Bemühungen, und sie wollten
das nicht unterbrechen.
Aber nun haben diese Menschen festgestellt, dass die diplomatischen
Bemühungen nur der Besatzung dient und das es nicht zur Beendigung der
Besatzung führt. Und mit dieser Feststellung kam eine Menge Energie,
besonders in Europa und ganz besonders in England, dass die Leute was
machen wollten. Und es waren diese Leute die die Idee vom Boykott
ausgesprochen haben und in den US die Idee vom Rechtsentzug, weil das
ehemalige Aktivisten der Kampagne gegen Südafrika waren. Ich denke, dass
von da die Idee kam. Aber als wir davon in Israel hörten, da
beschloss die progressivste Linke das zu unterstützen. Diese
Unterstützung gab einen gross
en Antrieb und eine gross
e Aufmunterung im
Ausland um weiterzumachen und als die palästinensische Gesellschaft
unter der Besatzung, sich auch dafür als beste Strategie aussprach, da
brach es richtig aus!
In England fühlte eine sehr wichtige Gruppe von Leuten, die zu der
Vereinigung der Universitätsprofessoren gehört, die sich AUT nennt, eine
wichtige Gewerkschaft, dass man in den Campusen der Universitäten was
machen soll. Denn sie wussten, dass die meisten israelischen Studenten,
die ja englisch sprachen, und die gern nach England zum Studieren
kommen, und dass es eine sehr enge Verbindung mit den israelischen
Universitäten gibt, und wir hier in Israel ein sehr gut funktionierendes
System des akademischen Austausches haben, weil wir unsere Studenten
ermutigen im Ausland zu studieren um ihre Kenntnisse zu bereichern, und
viele israelische Studenten für kurze oder lange Zeit in britischen
Campusen leben. Sie waren sozusagen die Experten der arabischen Welt,
sie waren Experten der Menschenrechte und der Zivilrechte. Ich meine,
dass die Diskrepanz der Ideologien die sie vertraten und das was sie
sprachen so war dass man meinte, die israelische Botschaft hätte die
Führung in den britischen Universitäten übernommen. Und da beschlossen
sie, und sie wollten in England beginnen, einen offiziellen Boykott für
jeden offiziellen Vertreter der israelischen Akademien zu beantragen.
Ich glaube nicht, dass sie das Kommen, Sprechen und Dialogieren von
individuellen israelischen Studenten verhindern wollten, sondern sie
hatten recht auf die Rolle der israelischen Akademien hinzuweisen, als
wichtigsten Gesprächspartner, Verhandlungspartner für die Causa. Und sie
brachten einen Antrag für den Boykott ein und der wurde akzeptiert. Und
da erwachte das zionistische Lobby und begann einen starken Druck
auszuüben.
F: Was
taten sie?
Sie verpflichteten eine sehr wichtige Rechtsanwaltskanzlei in England
und drohten dem AUT Executive Committee mit Antisemitismus, wenn sie
weitermachten. Natürlich glaube ich nicht, dass die Zionisten den Fall
gewonnen hätten, aber sie können sehen, dass das AUT executive committee
zu sich gesagt hat, das es nicht dafür steht und das sie es nicht
machen, und das war wirklich schade; sie hätten mehr Solidarität zeigen
sollen. Aber sie waren wirklich eingeschüchtert davon. Es war eine echte
“libel suit³ eine Kampagne der Verleumdung. Und wer die Gesetze in
England kennt, der weiss
, dass es dort weit schwieriger ist jemanden zu
verurteilen als in Israel. Aber trotzdem waren sie eingeschüchtert und
noch mehr, weil sie alle jüdischen Historiker des Holocausts mobilisiert
haben und alles dazu. Sie haben den AUT- Beschluss mit einem Beschluss
der Holocaust Verneinung verglichen. Das ist natürlich sehr dumm und
noch mehr, aber das hatte seine Wirkung!
Aber ich muss Ihnen sagen, dass die AUT Leute nicht aufgegeben haben und
sie sind im Begriff eine neue Strategie anzuwenden. Sie arbeiten sich
durch von einem Kapitel zum anderen um die Leute zu überzeugen und das
interessanteste ist, dass der Boykott “de facto³ funktionniert; ich
meine dass das Zurückziehen des Beschlusses die AUT Leute so verärgert
hat, dass die meisten Mitglieder so reagieren als sei der Beschluss
offiziell, weil sie sich sagen, dass das der richtige Weg in die Zukunft
ist!
F:
Nun, hatten die Zionisten im israelischen Staat eine Geschichte der
Anklagen von Leuten die den Zionismus kritisierten, von Antisemiten oder
von selbsthassenden Juden?
Natürlich; da gibt es viele Berichte seit dem Beginn des Zionismus,
verschiedenen Quellen. Juden kritisierten diese Idee; das konnte
kommen von einem Siedlerstandpunkt, oder vo einem orthodoxen Standpunkt.
Das vielsagende Kapitel ist wohl der unglückliche und erfolglose Kampf
des Zionismus gegen den Bund innerhalb der jüdischen internationalen
sozialistischen Bewegung nach dem zweiten Weltkrieg in Europa. Wie Sie
wissen, waren die Juden, die den Holocaust überlebten in Lagern, die man
die Lager der verschleppten Menschen nannte. Und tatsächlich war die
Idee der internationalistischen Einstellung, von der wir vorher
gesprochen haben, sowie die des Sozialismus sehr beliebt bei vielen der
jüdischen Überlebenden.
Die Zionisten stritten nicht nur mit diesen Leuten, sie wurden auch
gewalttätig. Es gibt ein Buch von einem Historiker, der Yossi Gussinsky
hiess, über diesen Kampf und was die Zionisten tatsächlich taten: sie
rekrutierten junge Juden für den jüdischen Untergrund, die Haganah, so
dass diese Leute von einer Gruppe mit internationalen Ideologien nicht
aufgewühlt, oder von einer anderen Gruppe die den Judaismus mit einer
internationalen Perspektive verband, gewonnen werden können. Und das ist
nur ein historisches Beispiel, und sie wissen, dass wir die Geschichte
von mehreren nicht-zionistischen Gruppen innnerhalb Israels haben, die
isoliert wurden, wie Maspen, die vom Geheimdienst bespitzelt wurde, und
später war da eine andere Gruppe die ins Gef'angnis kam. Das ist absolut
etwas, wo die Zionisten bereit sind es mit aller Kraft zu bekämpfen.
F:
Haben Sie von AFT, American Federation of Teachers gehört, die diesen
Boykott bekämpfen?
Ja, ich habe, und da spielten alle verschiedenen Fachgemeinschaften in
den amerikanischen Universitäten eine Rolle, wie zum Beispiel die
politische Wissenschaftsvereinigung und so weiter. Und ich war nicht
überrascht. Ich habe wirklich nicht gedacht, dass jemand von den
amerikanischen Gewerkschaften oder den Arbeiterbewegungen ihren
britischen Kollegen folgen würden. Ich glaube, dass wir weit mehr
brauchen, ziemlich viel Basisarbeit hier, bevor das geschieht. Aber sie
bleiben wirklich die Antwort auf diese Fragen schuldig, was, wie ich
hoffe ein anderer Teil der Kampagne ist, die die Leute geneigt sind zu
ignorieren.
Es geht nicht nur um den Geldstopp nach Israel damit die Besatzung
weiter geht. Ich glaube dass es eine Erziehungssache ist, dass die
amerikanischen Steuerzahler gefragt werden, die amerikanischen Arbeiter
gefragt werden, die Menschenrechts- und Zivilrechtsaktivisten gefragt
werden, warum sie alle bei diesem einzigen Fall in der Welt keine
klare Stellungnahme ausdrücken, im Fall Israels, wo sie doch in allen
anderen Fällen das tun? Was macht das so anders? Und ich glaube, je
mehr wir diese Fragen von den Juden hören werden, hoffe ich dass sie
endlich nach so vielen Jahren von dem Irrtum überzeugt sein werden, und
Israel mit denselben Kriterien behandeln die sie in allen anderen
Fällen in der Welt anwenden.
F: Was
war die Rolle Israels und des Zionismus in Bezug auf den Imperialismus?
Gut, ich denke das es mit dem Kolonialismus beginnt, noch vor dem
Imperialismus. Es ist ganz klar, dass ohne die Aufnahme des Zionismus
als Kolonialplan im britischen Empire keine jüdische Siedlung in
Palästina gegeben hätte. Das ist ganz klar. Sie brauchten die britische
Militärmacht, die politische Macht um dieses Vorhaben zu beginnen. Das
ist ganz klar. Ehrlich zu sagen, ohne dem Dienst für den amerikanischen
Imperialismus als Frontbasis, bezweifle ich dass Israel existiert oder
überlebt hätte.
Also glaube ich, dass eine der wichtigsten Lehren die die Israelis
lernen müssen, ist, dass, wenn sie mit einem Empire wie die US so
verbunden sind und wenn sie sich keine alternativen Wege ausdenken um
innerhalb einer gewissen Gesellschaft oder einer gewissen Region allein
zu existieren, werden sie, wenn das Empire fällt, auch fallen. Das ist
etwas was die meisten Israelis leider nicht wahrnehmen.
F:
Also ist die Rolle der US entscheidend für die Erhaltung Israels?
Oh, ja, absolut, sie ist entscheidend. Wie immer sie es betrachten, von
der finanziellen Hilfe, nicht nur die Subventionen, aber auch die
Anleihen, von der Militärhilfe, bis zur diplomatischen Immunität, die
Amerika Israel durch sein UNO Veto gibt, auf jedem Gebiet ist die Hilfe
da. Und wir haben gesehen, in Zeiten wie im Krieg von 1973, dass
Amerika bereit war einen Atomkrieg auszulösen um Israel zu retten.
F:
Einige Unterstützer für Israel in Amerika, würden sagen , dass es nicht
fair ist Israel mit dem Apartheidstaat Südafrika zu vergleichen, und
dass Israel ein demokratischer Staat ist was ist die Verbindung des
Apartheid-Staates Südafrika mit Israel?
Ich denke, sowie viele Fälle in der Geschichte, dass es Ähnlichkeiten
und Unähnlichkeiten gibt. Aber ich denke, was die allgemeine Darstellung
betrifft, gibt es mehr Ähnlichkeiten als Unähnlichkeiten. Die Apartheid
in Südafrika war eine geringfügige; Sie hatte ihre beleidigende Seite,
wie Segregation in Bussen, in Lokalen etc.., und Arten von Enteignung,
Folter etc..,Diese Seite von unbedeutender Apartheid existiert in Israel
nicht, da gibt es keine Segregation auf diesem Niveau. Aber wenn sie die
Besatzung innerhalb des Apartheid Regimes in Israel mit einbeziehen dann
ist sie in vieler Weise schlimmer als in Südafrika.
Da gibt es also Seiten, der israelischen Apartheid, sagen wir die
Aussenseite, die weniger bedrohlich und mehr “demokratisch³ ist aber das
Wesen des Regimes ist schlecht, wenn nicht schlimmer auf verschiedenen
Arten. Und ich denke, dass die wichtigste Sache die Landfrage ist. Das
Grundmerkmal für die Arpartheid in Israel ist die Landfrage, den
Palästinensern nicht zu erlauben irgendeine Beziehung zum Grundbesitz,
zu Bodentransaktionen etc.. zu haben.Viele Leute wissen nicht, dass der
Boden in Israel den jüdischen Leuten gehört, und deswegen kann er nicht
an Nichtjuden verkauft oder gehandelt werden.
F: Ist
das gesetzmässig?
Es ist gersetzmässig, es ist Teil der israelischen Rechtsverfassung,
dass 93% des Landes dem israelischen Volk gehört. Ausgehend von dem,
haben die Palästinenser, die 20% der Bevölkerung ausmachen nur 7% Zugang
zu Land, und selbstverständlich wo sie mit Geld und Macht mit den
privaten jüdischen Sektor konkurieren müssen. Aber was das Land
betrifft, staatseigenes Land, gehört der Grossteil dem Staat. Das ist
der Grund, warum seit 1948 Hunderte von neuen jüdischen Siedlungen,
Nachbarschaften gebaut werden und kein einziges neues palästinensische
Dorf oder Nachbarschaft gebaut wurde. Wir sprechen von einer arabischen
Bevölkerung, die ein Wachstum von drei mal mehr als die israelische
hat, und sie sind in einem Raum begrenzt der ihnen nicht erlaubt sich zu
vergröss
ern. Das ist die schlimmste Seite der Apartheid in diesem Teil
Israels. Natürlich ist die Besatzung und das Besatzungsregime in der
Westbank und im Gazastreifen tatsächlich schlimmer als ein
Apartheidsystem.
F: Was
ist die Rolle des Jewish National Fund?
Sehr wichtig. Der Jewish National Fund hat eine Doppelrolle. Eine
historische Rolle im Jahr 1948 indem sie die Dörfer und die Ländereien
von den enteigneten Palästinensern in jüdisches Land umwandelte. Das war
historisch die Hauptrolle dieser Organisation, um sicher zu gehen, dass
jedes Land, jedes Haus und Vermögen das von der palästinensischen Seite
genommen wurde nicht an den Staat geht, aber an das jüdische Volk, um
so zu sprechen, so dass es niemals wieder arabisiert werden kann, wenn
sie so wollen.
Heute spielt der JNF eine andere Rolle. Gewissermassen spielt er noch
diese Rolle in der Westbank, wo eine aktive Regierungsagentur versucht
die Palästinenser zu enteignen, ihr Land zu nehmen und es den Juden zu
geben. Innerhalb Israels ist er ein Grossgrundbesitzer; Jedes Land dass
dem JNF gehört ist ein Land dass nur Juden bekommen können. Zum Beispiel
in Galilea, wo der JNF Land besitzt, gibt es viele Siedlungen und der
JNF kann die Ansiedlungen erzwingen, und kann von den Siedlern
erzwingen, keine Araber in ihren Siedlungen zu akzeptieren durch dieses
Gesetz. Das ist ein sehr wesentliches Werkzeug der Kolonisierung in der
Vergangenheit sowie heute. Und heute ist der JNF eine Art von Wächter in
der jüdischen Landgestaltung, der für die Palästinenser viele
Auswirkungen hat.
F: Also verfestigt es das Apartheid Regime?
Ich würde sagen, dass es die Hauptagentur der Apartheid in Israel ist.
F: Die
US ist interessiert ihre ökonomische Politik, Privatisierung , Freie
Handelszonen im Nahen Osten zu etablieren und auch im Irak. Welche Rolle
spielt Israel im Ausüben dieser Politik und sie im Nahen Osten zu
realisieren?
Ich glaube es ist eine Doppelrolle. Ersten ist, dass die israelischen
Ökonomiechefs, unfähr vor 10 Jahren, beschlossen haben, in Israel ein
sehr extremes Modell von einer reaganistischen Ökonomie
einzuführen. Das dient natürlich sehr den amerikanischen Interessen.
Aber was noch wichtiger ist, denke ich, ist die Tatsache, dass Israel,
sowohl durch die amerikanische Intervention im Irak als auch in anderen
Ländern wie in Egypten und in den Golfstaaten eine sehr wichtige Rolle
spielt indem es das kapitalistische System eines neuen Mittleren Osten
verfestigt. Der Grund, dass Israel so eine wichtige Rolle in so einer
Zunkunft spielen kann, ist doppelt, weil es Erfolg hatte sich selbst als
orientalisches Land an die Amerikaner zu verkaufen. Das heisst, ein Land
das die Araber gut kennt. Also wenn sie Geschäfte mit der arabischen
Welt machen wollen, ist es besser israelische Beraten zu haben, oder
ihren Hauptsitz in Israel zu etablieren, weil sie den Westen verstehen
und auch die arabische Welt verstehen. Das ist ein Grund.
Der zweite Grund ist, dass die israelischen Finanz-Institute, die
High-tech Institute etc.. in dieser Hinsicht so fortgeschritten sind,
dass sie dadurch profitieren werden und schon profitieren, durch diese
Art von kapitalistischer Ökonomie, wobei traditionellere ökonomische
Sektoren in der arabischen Welt zu leiden beginnen. Es ist sowie, wie
wenn man zwei Unternehmen mit einer sehr unterschiedlichen ökonomischen
Kapazität hernimmt und ihnen die Freie Markt-Ideologie aufzwingt, die
keine gleichwertigen Möglichkeiten bietet und eher sagt: wir beginnen
alle vom gleichen Ausgangspunkt, aber natürlich sind wir nicht
gleichwärtig in unseren Mitteln und Fähigkeiten. Und in dieser Hinsicht
hat das israelische ökonomische System einen derartig gross
en Vorteil,
dass ich befürchte, wenn diese Chancen gegeben sind, sie die Situation
wirklich so ausnützen, dass sich Israel noch mehr von der arabischen
Welt entfremdet.
F:
Sind Sie mit der Rolle von Intel, das eine Anlage auf palästinensischen
Boden baut, vertraut?
Ja, Ich denke das ist einer der Gründe, dass die Bewegung für den
Rechtsentzug in den US meherere Projekte zum Ziel hat um die Botschaft
nach Hause, zum amerikanischen Volk zu bringen, es ist nicht nur eine
reine amerikanische Politik die die israelische Besatzung unterstützt.
Leute verdienen mit der israelischen Besatzung viel Geld. Caterpillar
war ein Beispiel dass mit diesen riesigen Maschinen, die seit 48 Jahren
dazu dienen, einerseits Häuser zu zerstören, Dörfer zu vernichten und
andererseits die Apartheid-Mauer zu errichten.
Und Intel ist ein anderer Platz, wo es, und das müssen wir verstehen, in
den besetzten Gebieten einen sehr begrenzten Raum gibt. Und wenn dieser
Raum konfisziert wird, für die Schaffung von Industrieanlagen, dann aus
zweierlei Gründen. Der erste Grund ist, palästinensische Arbeiter zu
Bedingungen für die Arbeitsgeber einzustellen, die weitaus billiger sind
als die in Israel, weil die Histadrut ihnen keinen Schutz für Arbeiter
liefert. Und der andere Grund ist, dass Land so billig ist, und wenn
sie ein Land in den besetzen Gebieten haben, heisst das, dass sie keine
Steuern zahlen brauchen. Also ist der Profit sehr sehr hoch, wenn sie
einen Teil ihres Geschäftes in die besetzten Gebiete verlegen. Das ist
nur ein Modell für die Zukunft, das endet hier nicht. Das ist, denke
ich, ein sehr wichtiger Teil der direkten amerikanischen Unterstützung
für die Besatzung.
F:
Gibt es eine Opposition in der Arbeiterklasse gegen den Zionismus?
Nicht wirklich, leider. Es gab sie. Als die kommunistische Partei aktiv
und stark war, in den 50er und 60er Jahren, da hatte sie Erfolg die
Arbeiter zu überzeugen, das da eine direkte Verbindung zwischen dem
Zionismus und der Arbeiterinteressen besteht. Wie dem auch sei, sowie
ich den Vorgang beschrieben habe, dadurch dass die Arbeiterklasse aus
Juden und Nicht-Juden besteht, die immer noch glauben, dass ihr Ticket
für eine Integration durch den Nationalismus ist und nicht durch ein
Bewusstsein der Arbeiterklasse. Ich glaube, dass wir zugeben müssen,
dass in diesem Fall hier keine guten Nachrichten gegeben werden können.
F:
Diese Unterstützer Israels, linke Unterstützer für Israel, sagen
grundsätzlich, dass eine Zweistaaten-Lösung die einzig reale Möglichkeit
für Israel ist, und sie deswegen ihre Unterstützung in de US in diese
Richtung drücken. Was ist Ihre Antwort?
Ich konnte das Auftauchen einer Unterstützung für eine
Zweistaaten-Lösung gleich nach dem 6-Tagekrieg sehen, als Israel
Ostjerusalem noch nicht annexierte und und noch keine Siedlungen darin
baute. Da gab es eine starke Logik dass man sagte, dass, trotz der
Tatsache dass nur 20% von Palästina als Basis für einen
palästinensischen Staat, neben Israel existieren könne, und dass diese
zwei Staaten sich in der Zukunft so entwickeln könnten, dass es letzten
Endes zu einem einzigen Staat führt, und dass man auch das
Flüchtlingsproblem lösen könne. Aber das ist alles Wasser unter der
Brücke.
Im Jahr 2005, mit der Anzahl von jüdischen Siedlungen und mit
Grossjerusalem das ein Drittel von der Westbank ausmacht, und der
lokale, globale und regionale Ausgleich der Macht, lässt mich denken,
dass eine Zweistaatenlösung nur ein indirekter Weg ist, die Besatzung
fortzuführen. Und wie ich vorher sagte, wenn wir verstanden haben, dass
die diplomatischen Bemühungen die Besatzung vertieft, und kein Ende
gebracht hat, müssen wir uns im Fall der Zweistaatenlösung von diesem
Paradigma befreien. Es kann nur der Besatzung und der zionistischen
Kolonisierung dienen, und nur der Beginn einer Einstaatenlösung kann
eine andere Zukunft dort schaffen.
F: Die
US Regierung hat eine eine gross
e Anzahl von Neo-Kons, Zionisten,
Wolfowitz... Ganz zuerst, was denken Sie über diese Rolle von diesen
Leuten in der Regierung selbst, und die ganze Situation was die
Ausdehnung des US Krieges im Mittleren Osten betrifft?
Ich glaube, dass der Neo-Konservatismus hauptsächlich ein Produkt des
Kalten Krieges ist und wie es in Israel geschieht und auch in den US,
profitieren eine Menge Leute ökonomisch, soziologisch und politisch
durch eine Konflikt-Situation, die mit dem Waffenproduzenten beginnt und
mit den Leuten, die eine Macht im beschlussfassenden Apparat haben, und
im Namen der nationalen Sicherheit agieren.
Und natürlich war das alles in dem Moment verloren, als die Sowiet
Union zusammenbrach, und der Kalte Krieg zu Ende ging. Und ich denke,
dass diese Gruppe von Leuten auf der Suche nach einem neuen Schwarzen
Mann, einer neuen Bedrohung für die nationale Sicherheit der US waren
und sie fanden ihn, durch den sehr starken Einfluss, denke ich, von
Israel, unter anderen Dingen, in der arabischen und in der Islamischen
Welt. Natürlich, Bewegungen wie die Islamische Al-Qaeda taten das
ihrige. Sie lieferten den Vorwand und den Kontext um diese Ideen noch
schneller vorwärs zu treiben. Und was wir nun haben, sind dieselben
Leute, die nächste Generation, die alles machen werden, was in ihrer
Macht steht den Konflikt fortzusetzen, weil sie von diesem Konflikt
profitieren. Sie profitieren von Kriegszuständen, von Konflikten etc..
und ich denke, dass das ihren Einfluss in der amerikanischen politischen
Tätigkeit in der Welt im allgemeinen und im Nahen Osten im besonderen,
verstärkt.
Natürlich hilft ihnen für den Nahen Osten noch eine andere Gruppe von
Leuten, die christlichen Zionisten, was nicht unterschätzt werden soll,
da es von einer tieferen fundamentalistischen religiösen Ideologie
kommt. Wenn diese Kräfte zusammmenführen, dann haben sie eine sehr
agressive amerikanische Politik im Nahen Osten, die das Gesicht einer
kolonialen Politik aus dem späten 19. Jahrhundert hat und wird auf
demselben Weg enden, wie ich denke. Leute werden lernen, dass man für
nicht zu lange Zeit besetzen und kolonisieren kann.
Aber das ist sehr störend, weil jede amerikanische Handlung im Nahen
Osten auch die Beziehung zwischen den US und der moslemischen Welt im
breiten Sinn, kompliziert und die Welt destabilisiert. Und wenn wir über
Destabilisierung sprechen, dann heisst das, dass die menschlichen
Gesellschaften nicht ihre entscheidenden Probleme angehen können,
sondern es mit Problemen, die von Leuten, wie die Neo-Kons geschafft
werden, zu tun haben. Probleme die nicht wirklich existieren würden, ich
meine dass da nicht wirklich ein kultureller Bruch zwischen Moslems und
der westlichen Welt besteht, aber es dient den Neo-kons sehr gut, durch
Politikwissenschaftler wie Samuel Huntington, zu sagen, dass es einen
fundamentalistischen Bruch gibt. Wir sprechen hier nicht von zweierlei
menschlichen Gesellschaften, eher von “Fremden und Menschen³. Wissen
sie, wenn sie nach Hollywood gehen, zum amerikanischen Fernsehen, da
können sie feststellen was aus der kulturellen Produktion geworden ist,
wie die kulturelle Produktion diese Bilder verfestigt, die den
kapitalistischen Interessen der Neo-Kons und ihren Alliierten dienen.
F: Waren Sie überrascht über die Medien in den US,
die Art und Weise wie sie die palästinensische Situation und die
israelische Situation presentieren?
Ja, ich war überrascht,
weil ich mich an verschiedene Kapitel in den amerikanischen Medien über
den Nahen Osten in den 50er und 60er Jahren erinnere, die besser waren.
Was mich aber sehr überrascht, war nicht so sehr das Vorurteil, ich war
für das Vorurteil vorbereitet, aber ich war nicht für die Dummheit
vorbereitet, ich meine für das Unnötige. Wissen sie, es ist fast wie
eine Beleidigung der Intelligenz wie sie die Dinge dort beschreiben. Es
ist nicht einmal eine Parteinahme. Ich hätte die Parteinahme verstanden,
ungefähr zu sagen dass das eine Situation ist: wir beschreiben sie so
wie sie ist, aber wir sind auf der Seite der Israelis. Ich wäre
natürlich dagegen gewesen, weil ich glaube, dass das kein fairer
Medienüberblick ist aber wenigstens kommt es von irgendwo her. Aber was
hier passiert ist eine sehr simple, kindische Art der Beschreibung von
einer Form von Krieg zwischen bösen und guten Kräften. Fast gibt es
keinen Unterschied zwischen Star Wars Feinde in Hollywood und die Art
der Beschreibung der führenden TV Kanäle hier von der Situation im Land.
Das ist, was ich schon sagte eine Beleidigung der Intelligenz.
F: Die Mehrheit der Amerikaner waren ursprünglich
für den Krieg im Irak. Wie war die Situation in Israel: gibt es eine
wachsende Opposition zu dieser Invasion?
Ich denke, dass die
Unterstützung in Israel viel stärker war als in Amerika. Es war ziemlich
erstaunlich die israelische Presse zu lesen, und Israelis die sehr
enthusiastisch vor der Invasion, und nach der Invasion im Irak waren.
Wenn sie wollen, kann man das israelische Gefühl so definieren: “Jetzt
werden die Amerikaner es verstehen³. Wir können absolut keine Opposition
in Israel zum Irak-Krieg erwarten. Es gibt überhaupt keine Opposition,
es gibt nur Unterstützung. Weitaus mehr als in den US. Natürlich sprach
ich nicht von den Palästinensern in Israel, die total gegen den Krieg
waren, oder einigen Juden. Da gibt es eine interessante Gruppe vo
irakischen Juden, die eine Petition gegen den Krieg unterschrieben
haben, Solidarität für die Iraker, als Iraker, zu zeigen, wissend, dass
der Krieg viele Iraker töten würde, aber leider gab es in dieser Sache
keine Fortsetzung. Ich war unter vielen Duzenden von Leuten, die gegen
den Krieg demonstrierten, aber es war wirklich eine pathetische Anzahl,
nicht sehr beeindruckend.
F: Hat diese
ökonomische Krise, die Privatisierung, die Steuern aus der
Arbeiterklasse irgend eine Art von politischer Rückwirkung?
Es ist erstaunlich, wie wir alle darauf warten. Die Israelis haben den
gröss
ten Unterschied im Index zwischen den Habenden und Nichthabenden
der sozialen und ökonomischen Ungleichheit in der westlichen Welt,
sozusagen, Israel ist an erster Stelle. Sie könnten erwarten, dass das
einen sozialen Protest erzeugt, so übersetzt, und so auch heute, sowie
damals, wie in der Zeit der israelischen Panther, die Black Panther
Bewegung und schon vorher. Aber jedes Mal wenn das kommmt, macht die
israelische Regierung ein oder zwei Sachen: sie schaffen eine
Kriegssituation, so dass diese sozialen Proteste nicht reifen können,
und das ist einer der Gründe warum die israelische Armee so eine
gewaltsame Antwort auf den zweiten Aufstand in den besetzten Gebieten,
im Jahr 2000 lieferte, weil die relative Ruuhhe dem sozialen Protest
zustimmte, besonders in den Entwicklungsstädten, wo die meisten
afrikanischen Juden wohnen und arbeiten, oder nicht arbeiten, weil die
Arbeitslosigkeit sehr hoch ist. Und das war es was sie taten.
Das zweite was sie machten, sie versuchten eine Art von ökonomischer
Wahlpolitik anzuwenden, die den Leuten kurzfristig einen hohen Profit
ermöglichen, vor den Wahlen, um die Leute zum Schweigen zu bringen. Aber
ich glaube, dass das nur kurzfristig hilft. 25% der Israelis haben einen
sehr akzeptablen Lebensstandard, was eine hohe Zahl ist, verglichen mit
vielen Ländern der dritten Welt. Und das gibt dem israelischen
politischen System eine gewisse Stabilität. Aber 75% leben sehr nahe,
wenn nicht unter dem, was wir Armutsgrenze nennen. Und dieser
Unterschied wird sicherlich explodieren. Nun, einer der Gründe warum es
nicht explodiert, wie ich schon gesagt habe, ist die Fähigkeit Israels
eine kontinuierliche Situation eines Konfliktes zu schaffen, so dass dir
nicht gestattet ist deine sozialen und ökonomischen Probleme zu
behandeln. Aber ich glaube nicht dass man das Wasser zu lange aufstauen
kann.
F: Welche Rolle spielt die Arbeiterpartei in dieser
Regierungskoalition?
Heute war ein guter Artikel in “Ha¹aretz³ von Gideon Levy, der, ganz
richtig, zu den Leuten, die Wähler der Arbeiterpartei sind, sagte, sie
sollen für die schlechtesten Leute wählen die es gibt. Es gibt jetzt
einen Konkurrenzkampf für die Führung. Und er sagte:³ wählen sie nicht
fûr jemanden der möglicherweise diese Partei am Leben erhält³. Und er
gab die Namen bekannt. “Wählen sie für diese Leute, die vernichten
sicherlich die Partei ein für allemal, was die einzige Chance ist, um
auf den Ruinen eine wirklich echte Arbeiterpartei zu gründen³. Und das
ist typisch für Levy, der immer weiss
, wie man Dinge besser als wir
alle, artikulieren kann, und der die Situation der Arbeiterpartei
wirklich zusammenfasst. Es ist eine Schattenpartei des Likud, es ist
eine Partei die an den Kapitalismus und an einem freien Marktmodell der
schlimmsten Art glaubt, sie unterstützt die Besatzung und hat nichts
anzubieten. Solange diese Partei am Leben bleibt , verhindert sie
jegiliche andere politische, reine politische Kraft für den Sozialismus
in Israel hervorzutreten als Alternative.
F: Das klingt wie die demokratische Partei?
Ja, ich meine, dass ich kein gross
er Experte von Amerika bin, aber ja ,
das ist mein Eindruck. Ich beobachte die Demokraten und die
Republikaner, mit einem sehr limitierten Prisma als Israeli aber es ist
entschieden wahr, und unglücklicherweise gilt das auch für einige
sozialdemokratische Parteien in Europa .
Vielen Dank
_________________________
Tlaxcala, das Übersetzernetzwerk für
sprachliche Vielfalt, ist geboren! An diesem 21. Februar 2006 freut sich
Tlaxcala, das Übersetzernetzwerk für sprachliche Vielfalt, Sie über
seine Entstehung zu informieren. Um herauszufinden, wer wir sind, was
wir machen und was wir anstreben, lesen Sie unser Manifest und entdecken
Sie unsere übersetzten Texte auf unserer Webseite http://www.tlaxcala.es.
Um mit uns in Kontakt zu treten, schreiben Sie an
tlaxcala@tlaxcala.es.
....... „Die
Zeit der Märtyrer ist gekommen und falls ich einer von ihnen bin, dann
werde ich für die Brüderlichkeit sterben, das einzige, was dieses Land
retten kann“. Das waren die letzten Worte von Malcolm X bevor er während
eines Meetings in Harlem am 21. Februar 1965 von drei Mitgliedern der
Gruppe Nation of Islam ermordet wurde, eine Gruppe, die Malcom 1963
verlassen hatte, um die Organization of the Afro-American Unity zu
gründen. Im April 1966 wurden seine Mörder zu lebenslänglicher Haft
verurteilt, doch diejenigen, die seinen Mord planten, die Meister des
Imperiums, blieben, wie in den meisten Fällen, unbestraft. Malcolm X,
alias El-Hajj Malik El-Shabazz, mit dem ursprünglichen Name Malcolm
Little, war 39 Jahre alt. Er kam von einer Pilgerreise nach Mekka
zurück, wo er die Universitalität entdeckte, nachdem er dort Pilger
jeden Ursprungs getroffen hatte. Einer der Gründe aus denen er mit der
Nation of Islam brach, war, dass sie Kontakte zum Ku Klux Klan
unterhielt, um über die Schaffung eines unabhängigen schwarzen Staates
im Süden der USA zu diskutieren, genauso wie Theodor Herzl, der
Begründer des Zionismus, die schlimmsten Antisemiten um Unterstützung
bei seinem Projekt zur Bildung eines jüdischen Staates bat. Für Malcolm,
dessen Vater Opfer des Ku Klux Klan wurde, war eine solche
Zusammenarbeit undenkbar. An diesem Tag der Erinnerung stellen wir
Tlaxcala unter das Zeichen dieser zwei Kämpfer für das Wohl der Völker,
Missak Manouchian und Malcolm X.
http://quibla.net/tlaxcala21022006.htm
http://kelebek.splinder.com/
http://mirumir.blogspot.com/
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http://altahrir.blogspot.com/
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