Wenn Schwerbewaffnete Cobra-Einsätze mit Rammböcken um 5 Uhr früh in
Privatwohnungen eindringen, wo u.a. Kleinkinder schlafen, nur um Datenträger
einzusammeln und Bargeld zu suchen, dann sind das keine "Hausdurchsuchungen",
sondern etwas anderes. Was immer damit beabsichtigt war, mit solchem Aktionen -
so vermute ich - wächst
Widerstand und wird Nährboden für tollwütige Hunde geschaffen. Muhammad
Abu Bakr Müller - Dezember 2020
Wenn Schwerbewaffnete Cobra-Einsätze mit Rammböcken um 5 Uhr früh in
Privatwohnungen eindringen, wo u.a. Kleinkinder schlafen, nur um Datenträger
einzusammeln und Bargeld zu suchen, dann sind das keine "Hausdurchsuchungen",
sondern etwas anderes. Was immer damit beabsichtigt war, mit solchem Aktionen -
so vermute ich - wächst
Widerstand und wird Nährboden für tollwütige Hunde geschaffen. Muhammad
Abu Bakr Müller - Dezember 2020
Nov.2021 Wenn die Auftraggeber entsprechend bestraft würden, könnte sich der Staat
rehabilitieren. Ist aber nicht zu erwarten, denn im längst beleuchteten
Hintergrund waren es zionistisch - ägyptische Terrorbefehlshaber. Natürlich hat
das viele an die Kristallnacht erinnert, denn Erinnerungen werden emotional geweckt
und können nicht gesteuert werden und alle lernen von der Kristallnacht in der
Schule. Österreicher sind jetzt kein wenig
rassistischer als damals und das war deutlich in den Medien zu beobachten,
wenngleich die Umstände nicht gleich sind u d daher bremsend wirken.Dez. 2021: Auch die Telefonüberwachung des jetzigen
Bundeskanzlers war unrechtmäßig.
.
Einige Autorinnen, Politiker und Journalistinnen deuten jedes öffentliche
Wirken von Muslimen als Zeichen einer islamischen Machtübernahme. Es wird Zeit
diese selbsternannten Kritiker des „politischen Islam“ als das zu bezeichnen,
was sie sind: Verschwörungstheoretiker. ...... Ihre Jünger
sitzen in Sicherheitsbehörden, den Redaktionen gross
er Zeitungen und im
österreichischen Kanzleramt. .....Fabian
Goldmann
Wenn - so wie Medien berichten -
70 Personen bzw. "Moscheen" von der Polizei wegen Verdacht auf
Terrorfinanzierung und "drohende Weltmachübernahme" überfallsartig aufgesucht wurden und die Medien bereits vor
Ort waren und sofort darüber berichteten, dann erinnert mich das an eine "GESTAPO"
Aktion zur Einschüchterung der-, und Aufhetzung gegen Juden damals und heute
eben gegen Muslime. Auffallend
dabei, dass dafür das
Datum der
Novemberpogrome 1938 (Reichskristallnacht) ausgesucht wurde - alles natürlich zufällig. Wie dem
auch sei, wer ernsthaft z.B. Terrorfinanzierung auf der Spur ist, der macht das ohne
Medienrummel um die Sache nicht zu gefährden. Alles erweckt aber den Eindruck,
dass es hier einfach nur gegen Muslime und der
Stärkung des "österreichischen Führers" geht. Es wird wohl nichts dabei
herauskommen, aber das erfährt die Öffentlichkeit bestenfalls erst in einigen Monaten auf Seite 100 und interessiert dann ohnehin niemand mehr. Die Hetze war
jedenfalls erfolgreich und das genügt der aktuellen Politik. Diese Vorgangsweise ist wohl der beste
Nährboden für das, was man vorgibt zu bekämpfen. Dass es sich beim Konzept des "politischen Islam"
um eine gut nutzbare Verschwörungstheorie gegen Muslime handelt, ist nun
manifest
geworden.
Die Nazis haben im Prinzip das selbe mit den Juden gemacht; die Juden waren damals die
Gefahr. Es gibt keine Ausreden.
Die Behauptung: "Wenn bei einem Imaam 100.000 Euro gefunden werden ist das
ein klares Indiz, dass es sich um Terrorfinanzierung handelt", ist nicht nur
extrem dumm, sondern eine schwere Diskriminierung die bestraft werden sollte.
Solche Behauptungen sind Nährboden für die tollwütige Hunde bzw. für tatsächliche Terroristen.
Als ob ein Imaam nicht aus vielerlei Gründen ganz legal 100.000 Euro
Bargeld haben dürfte. Imaame sind wie andere Menschen die 100.000 Euro legal
besitzen dürfen. .... Absurder
geht's nicht mehr: .... "Heute vor 82 Jahren gedenken wir den schrecklichen
Novemberprogromen", erklärte Nehmammer (Innenminister). Deshalb müsse man heute alles tun,
"damit sich das nicht mehr wiederholt. ..... Nun gelte es, die in Österreich
lebenden Menschen - auch jene mit muslimischem Glauben - vor solchen
"Extremisten zu schützen", so Nehammer. Es werde diesen Personen nicht gelingen,
eine Religion unter Generalverdacht zu stellen". Aber ihm gelang es mit
dieser Aktion. Wenngleich nicht das selbe oder in der Dimension
vergleichbar, so erinnert dieser
amtliche Überfall aber medial-psychologisch an 1938, denn Betroffene wissen ja nicht was sie noch zu
erwarten haben. Würde dieser Vorfall nicht erinnern, kommt diese Assoziation erst gar nicht
zustande. Beamtete Islambekenner haben aber zu schweigen wenn sie ihre Jobs behalten wollen.
.
Tatsächlich leistete Österreich
mit den Luxoriösen Überfällen Rechtshilfe für die mörderische Diktatur (Ägyptens)und den Rassistenstaat des politischen Judentums (Israel), der seine
Lebensraumerweiterung nach Osten betreibt - analog zur Rassen- und
Siedlungspolitik der Nationalsozialisten - wenngleich die Dimensionen andere
sind. Gross
geschichtlich gesehen ist das ja
schon oft vorgekommen und nichts besonderes wenn eine Volk ein anders vertreibt, doch wie ist das
aktuell zu verstehen und zu verantworten? Dem inneren Sinn nach gibt es heute
sicher nicht weniger Nazis
als vor 1945 wenngleich eben ohne Hackenkreuze und niemand sieht sich als Nazi
auss
er ein par Verrückte die sich Hitlerbilder aufhängen. Wer aber den zionistischen Rassismus
und deren anhaltenden Terrorismus gegenüber der palästinensischen Bevölkerung
direkt oder indirekt unterstützt, der gehört zu diesen anonymen Nazis auch wenn er dies
selbst leugnet. Heute kann niemand mehr sagen er hätte nicht gewusst. .....
11.Novmber 2020
Muhammad Abu Bakr Müller
Politikwissenschafter Farid Hafez wurde schon mehrfach eine Nähe zur
Muslimbruderschaft nachgesagt - zwei Mal hat er Klagen gewonnen.
Dieses Mal kommen die Vorwürfe aber von der Staatsanwaltschaft Graz.
Er nimmt Stellung.
Sind Sie
ein Islamist?
Ich habe den Islamismus immer dahingehend kritisiert, dass er für mich im
Wesentlichen ein Abbild und Produkt mit der Auseinandersetzung anderer
totalitärer Erzählungen wie Kommunismus und Faschismus
[und Zionismus]
ist. Ich habe zwar
schon zwei Klagen gewonnen, weil mir wahrheitswidrig medial Nähe zur
Muslimbruderschaft unterstellt wurde. Aber noch einmal: Nein, ich bin kein
Muslimbruder und auch kein Islamist.
Aber es wird Ihnen aber schon wieder vorgeworfen, dieses Mal von der
Staatsanwaltschaft.
Ja, aber
die Suppe ist sehr dünn. Zu meiner absoluten Verwunderung und zu meinem
Entsetzen war ich Betroffener der Operation Luxor. Und emotional machte es
etwas mit mir, wenn die Cobra um fünf Uhr früh die Tür zerschlägt, die
Waffen auf einen richtet und Fenster einschiess
t. Wenn die Kinder von
bewaffneten Spezialeinheiten aufgeweckt werden. Diese Brutalität und
Unverhältnismäss
igkeit gingen nicht spurlos an mir vorbei. Auch nicht, dass
ich meiner vierjährigen Tochter, die Albträume hat, jetzt erklären muss,
dass Polizisten eigentlich gut sind und es ihre Aufgabe ist, für Sicherheit
zu sorgen und uns zu schützen.
Auch andere
haben der „Presse“ von Brutalität bei den Razzien erzählt. Ihr Vergleich mit
der Reichpogromnacht war trotzdem unangebracht, oder?
Ich würde das so nicht mehr sagen, auch wenn ich mich missverstanden fühle.
Aber ich hätte es anders ausdrücken können, was ich gemeint habe. Nochmal:
Weder habe ich etwas gleichgesetzt noch miteinander verglichen. Es tut mir
leid.
In der Hausdurchsuchungsanordnung werden Telefonüberwachungsprotokolle
zitiert – es geht um die Errichtung einer islamischen Schule. Was wird das?
Vorweg: Das ist nicht mein Projekt. Es gibt einen interkonfessionellen
Vorstand eines Vereins, der eine konfessionelle Schule errichten will. Die
soll wiederum weltanschaulich und konfessionell offen gestaltet sein.
Und ich
unterstützte das mit Gesprächspartnern aus der Politik. Also wenn das ein
Grund ist, dass ich ein angeblicher Muslimbruder sein soll, dann greif ich
mir aufs Hirn.
Was wird Ihnen sonst vorgeworfen? Was steht im Akt?
Das würde mich auch interessieren. Akteneinsicht wird den Beschuldigten
verwehrt. Der Verfassungsschutz hält die Muslimbruderschaft für gefährlich,
spricht von Unterwanderung der Gesellschaft. Akademiker wie Sie sollen
Zielgruppe sein. Für wie gefährlich halten Sie sie hierzulande?
Der
Verfassungsschutz hat die Bruderschaft die letzten 20 Jahre nicht als
problematisch erachtet - in der ganzen EU gibt es kein Verbot. Und deswegen
ist es – wie auch der Politologe Thomas Schmidinger meint – eine gross
e
Akrobatik, die gesamte Muslimbruderschaft als gewalttätig zu beschreiben.
Das Unwissen zu islamischen Bewegungen erlaubt es aber, dass man
Muslimbruderschaft, Salafismus oder den Islamischen Staat in einem Atemzug
ohne Differenzierung nennt. Für mich ist klar, dass Gewalt jedweder Gruppe
abzulehnen ist.
Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide hält den politischen Islam für
gefährlicher als den Jihadismus. Und Sie?
Ich glaube, er ist für diese Äuss
erung von einigen, die sich auskennen, sehr
gerügt worden.
Ab wann ist
der Islam gefährlich, ab wann würden Sie eingreifen?
Niemand bezweifelt, dass man gegen gewaltbereite islamistische Gruppen
vorgehen muss. Wenn jemand staatsfeindlich ist, das bestehende System
abschaffen will, an Bausteinen der Verfassung rüttelt. Oder einen
Islamischen Staat errichten will. Natürlich wird und muss die innere
Sicherheit darauf reagieren.
Sie werfen der von Integrationsministerin Raab eingerichteten
Dokumentationsstelle Politischer Islam vor, politisch vereinnahmt zu werden.
Warum?
Es gibt eine Stelle für Sektenfragen für problematische religiöse
Entwicklungen. In Zusammenhang mit politischen Extremismen haben wir das BVT.
Warum braucht es eine eigene Einrichtung für Muslime.
So wie die
Regierung politischer Islam definiert, ist das weit mehr als extremistische
Bewegungen.
Und zwar?
Etwa, wenn die Regierung sagt, dass es ein Kopftuchverbot an Schulen geben
soll. Der politische Islam ist somit keine gewaltbereite Bewegung mehr,
sondern es ist die religiöse Praxis von einem Gutteil der muslimischen
Bevölkerung. Jetzt soll der politische Islam sogar zu einem Straftatbestand
gemacht werden. Das geht in Richtung Gesinnungspolizei. Das ist nicht etwas,
was eine Demokratie ausmacht, wo es Grundrechte auf Religions- und
Meinungsfreiheit gibt.
Den Vorwurf der Vereinnahmung müssen Sie sich auch gefallen lassen. Ihr
jährlicher Islamophobiebericht wird von er Erdogan-nahen Stiftung bezahlt.
Die
Erzählung ist: Ich mache was für eine solche Stiftung. Die Realität ist: Ich
bin an einen ehemaligen Studienkollegen herangetreten, der eine
parteiunabhängige Stiftung dafür gewinnen konnte, dieses Projekt zu
finanzieren. Das Projekt ist sehr erfolgreich und wurde auch von der EU
finanziert. Ich bin frei in meiner Arbeit, alle 40 Autoren sind frei. Zudem
ist dieses Projekt nur ein klitzekleiner Teil meiner Arbeit, die aber von
meinen Widersachern so gross
aufgeblasen wird, dass in der Zwischenzeit in
der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, ich sei quasi dort
hauptamtlich angestellt.
Wie schafft man es eigentlich in Ihren Islamophobiebericht? Es finden sich
darin auch Journalisten, für die ich meine Hand ins Feuer legen würde.
Ich
verstehe Rassismus nicht gleichgesetzt mit Vertretern völkisch-rassistischer
Ideologien. Es geht mir nicht darum, zu sagen, er oder sie ist ein Böser.
Sondern zu sagen: Diese Aussage reproduziert oder verfestigt Rassismen.
Macht ist ein ganz zentraler Punkt.
Wie geht's mit Ihnen weiter?
Die Vorwürfe meine Person betreffend sind unrichtig. Ich bin überzeugt
davon, dass die ermittelnden Behörden das erkennen werden und ich vertraue
weiterhin in eine funktionierende Rechtstaatlichkeit. Abgesehen von meinem
Fall bleibt die Frage: Wie will die Regierung mit den hier lebenden Muslimen
umgehen.
Ich bin
hier geboren auf aufgewachsen. Ich bin sogar katholisch getauft. Aber ich
denke, man hat es geschafft, Menschen ein Gefühl zu geben, dass sie hier
keinen Platz haben. Das ist für die gesunde Entwicklung unserer Gesellschaft
nicht hilfreich.
Vor einigen Tagen war ein Kind bei mir in der Praxis.
.
Es war mit
seiner Familie von der "Operation Luxor" betroffenen. Die Eltern & auch das
Kind haben mir erlaubt öffentlich darüber zu sprechen Natürlich unter
Einhaltung meiner beruflichen Schweigepflicht die Identität betreffend.
Hiermit teile ich Auszüge der Schilderungen des Kindes öffentlich, damit
sich jedeR ein Bild machen kann.
------------------------‐--------
"Ich bin
spät schlafen gegangen. Auf einmal habe ich lautes Schreien in der Wohnung
gehört. Leute haben "Keine Bewegung!" geschrien und "Auf den Boden". ...
Als ich
meine Augen wieder aufmachte ist jemand mit einer gross
en Waffe vor mir
gestanden und hat gerufen "Zielperson gesichtet". Ich habe nicht gesehen,
dass es ein Polizist ist. Es stand eh vorne drauf, aber ich konnte mich
nicht konzentrieren und hab es nicht gesehen. Er hatte eine Sturmmaske an...
Mein erster Gedanke war, dass er ein Terrorist ist......
Ich habe
gehört wie meine Mutter und mein Bruder schrien "Nicht auf uns
schiess
en!"....
Der
Polizist und ich waren ein paar Minuten alleine bevor eine Frau gekommen ist
und gesagt hat, dass es ein Polizist ist....
Meine
Mutter ist gekommen und hat versucht mich zu beruhigen, aber ich habe so
gezittert, dass meine Zähne geklappert haben. Ich konnte nicht aufhören....
Ca. um
05:30 ist der Chef gekommen. Er hat mir gesagt "Zieh dich schon an für die
Schule". Ich hatte aber erst um 09:00 Schule, also hab ich mich nach dem
Anziehen zu meiner Mama aufs Sofa gesetzt....
Der
Polizist vom Gang hat die ganze Zeit auf uns gezielt, falls wir was machen
wollen.
Meinen
Vater haben sie mitgenommen.
.....Ich
sass
bis um 08:00 auf dem Sofa, dann bin ich halt zur Schule gegangen....
In der
Schule ist niemandem was aufgefallen. Aber ich konnte mich nicht
konzentrieren und musste die ganze Zeit daran denken.
...ich
hatte Angst meine Mama anzurufen, weil ich dachte, dass sie ihr Handy noch
haben...
.... Mein
Zimmer wurde komplett durchsucht....sie haben alles, alles auf den Boden
geworfen. Ich musste ur lange Gewand suchen, es war alles durcheinander.
.Ich bin
nicht auf die Polizisten wütend, aber auf den, der sie geschickt hat....
Ich weiss
nicht, wie es den anderen Kindern geht. Ich habe einmal eines danach
getroffen, aber wir haben nicht darüber geredet.
In der
Familie reden wir viel davon. Mein Bruder macht Witze darüber, wir lachen
und versuchen es zu vergessen."
‐‐------------------------------------
Alleine in
Wien waren mind. 10 Kinder von 2 bis 12 Jahren betroffen.
Egal was an
Anklagepunkten gegen die Erwachsenen übrig bleibt. Was sicher nachhaltig
ist, ist die Verwundung der Kinderseelen. Kinder & Jugendliche die in
Österreich geboren und aufgewachsen und Teil unserer Gesellschaft sind. Wie
mit der nächsten Generation umgegangen wird und wie sie geprägt wird liegt
in unser ALLER Verantwortung. Das muss uns bewusst sein.
In einem
Hintergrundgespräch bei Fjum, dem Forum für Journalismus und Medien,
erzählt. Thalhammer hat nicht nur Einsicht in die Anordnung, sie berichtet
auch von Betroffenen:
Dass ihnen
vor allem Gesinnungsfragen gestellt wurden und dass viele Kinder nun
traumatisiert seien, dass diese bettnässen und nur mehr bei Licht schlafen
könnten.
Die Frage
nach der Verhältnismäss
igkeit solch einer Aktion steht für die Journalistin
berechtigt im Raum. Und der Schaden, den sie anrichtet, echot durch die
sozialen Medien."
Die
Gesellschaft empört sich nicht über das riesen Unrecht was passiert ist,
sondern über die Aussage des Opfers (der Vergleich war angesichts dessen was
auf uns zurollt durchaus angebracht und nötig). Das ist wohl Teil der
Strategie.
Am 9.
November, einem symbolträchtigen Tag*, stürmten die österreichischen
Sicherheitskräfte in einer Razzia gegen die Moslembrüder und die Hamas
Häuser und Wohnungen von 70 Personen in Wien. Das Innenministerium räumte
ein, dass diese Aktion in keiner direkten Verbindung mit dem Attentat vom 2.
November, sondern ein „Schlag gegen die Wurzeln des politischen Islams“ sei.
Medien
sprachen von der Sicherstellung von 25 Millionen Euro in bar, wobei diese
Angabe von der Staatsanwaltschaft nicht bestätigt wurde. Derzeit ist
bekannt, dass alle mobilen und immobilen Ressourcen der Betroffenen
beschlagnahmt wurden. Es erscheint jedoch merkwürdig, dass bei dieser
enormen Geldmenge keine einzige Festnahme stattgefunden hat.
Betroffene
wurden als „Beschuldigte“ sowie als „Zeugen“ verhört. Auch bei jenen
Personen, die nur als „Zeugen“ bezeichnet wurden, drangen Sicherheitskräfte
in der Nacht vom 9. November gewaltsam in deren Wohnungen ein und versetzten
Kinder und Angehörige in Angst. Türen wurden gewaltsam aufgebrochen,
Spurhunde eingesetzt, Kinder wurden in der Kälte ohne Jacken stehen gelassen
und erst nach mehreren Minuten wurde gestattet, ihnen Jacken zu holen. Bei
mindestens einem der Fälle wurden Kinder befragt, „wo der Papa das Geld
versteckt“. Einige Familien wurden mit aufgebrochener Tür und mit keinem
Cent in der Tasche zurückgelassen. Die Sicherstellung der Gelder
berücksichtigt nicht die Mindestsicherung von Menschen.
Bei den
BVT-Vernehmungen wurden neben Fragen, die den konkreten Zweck der Razzia
betreffen, andere Fragen gestellt, die wenig mit dem Tatbestand zu tun haben
und vielmehr als Gesinnungsfragen angesehen werden können.
Das BVT
befragte die Verdächtigten bezüglich ihrer Konfession sowie ihrer Ausübung
der Religion, ihres Familienlebens und ihres sozialen Umfelds, ihrer
Meinungen zu problematischen Themen der islamischen Religion bzw. ihrer
Position zu politischen Aspekte des Islams. Weiters interessierte sich das
BVT für den Umgang der Verhörten mit dem Begriff Islamophobie (!), und
suggerierte mit einer suggestiven Nachfrage, dass Islamophobie ja doch
gerechtfertigt sein könnte und ob der Befragte diese Ansicht nicht teile.
Erstaunlicherweise wurden die Verhörten auch zu Palästina gefragt, ein
Thema, das willkürlich mit den anderen Fragen in Zusammenhang gebracht
worden war. Man könnte vermuten, dass diese willkürliche Einbettung das Ziel
hat, die Ablehnung des Zionistenstaates in Verbindung mit dem aus der Sicht
des BVT zu bekämpfenden politischen Islam zu bringen, um diese zu
kriminalisieren.
Dies ist
umso mehr beunruhigend, da in derselben Woche ein Maßnahmenpaket der
Regierung bekanntgegeben wurde, das mit Verweis auf die Bekämpfung von
Terror einen Feldzug gegen den „politischen Islam“ als Gesinnung ankündigt
und dafür Mass
nahmen ergreifen möchte, die sowohl menschenrechtlich als auch
juristisch äuss
erst fragwürdig sind. Sollen die während der Verhöre
gestellten Fragen demnächst „Experten“ als Grundlage dienen, um über die
Verhaftung von Menschen wegen „Gefahr“ und die Schliess
ung von Vereinen wegen
„terroristischer Propaganda“ zu entscheiden? Was wäre im Verständnis eines
BVT-Beamten zum Beispiel die Verbindung zwischen Mädchenbeschneidung (die in
Palästina kein Thema ist) und der Haltung eines Palästinensers zum
israelischen Staat, der erst durch die Zerstörung seiner Existenz in
Palästina entstanden ist?
Für uns als
freiheitsliebende Menschen und besonders als in Wien lebende AraberInnen und
PalästinenserInnen sind diese Fragen sowie das angekündigte Mass
nahmenpaket
des Innenministeriums mehr als beunruhigend. Es kann nämlich leicht in
Gesinnungsjustiz einer Regierung umschlagen, die unkritisch gegenüber dem
israelischen Staatsterror gegen die Palästinenser ist und vielmehr diesen
Staat als Verbündeten im Kampf gegen den Terror sieht. Die kritiklose
Übernahme von Positionen der Sisi-Militärdiktatur in Ägypten zum politischen
Islam sowie jener der israelischen Kolonialisten zum palästinensischen
Widerstand durch die österreichische Regierung kann keinesfalls die
Radikalisierung verhindern, sondern eher signifikant zu deren Zuspitzung
beitragen. Dafür braucht man nur einen Blick auf die Entwicklungen in jener
Region zu werfen.
Wir
erklären uns solidarisch mit allen Opfern von Unrecht und fordern die
österreichische Regierung auf, das rechtswidrige Mass
nahmenpaket zu
revidieren sowie die Handlungen des Innenministeriums zu untersuchen und zu
korrigieren.
In der
arabischen und palästinensischen Gemeinde sehen wir im Moment eine absolute
Notwendigkeit, die Menschen über ihre Rechte gegenüber der Exekutive
aufzuklären. Eins davon ist vor allem: unter diesen Umständen auf keine
Gesinnungsfragen antworten!
Arabischer
Palästina-Club
Wien,
15.11.2020
* Am 9.
November 1938 wurden in Deutschland und Österreich in der so genannten
„Kristallnacht“ bzw. den „Novemberpogromen “ gezielte Gewaltmass
nahmen gegen
Jüdinnen und Juden verübt.
Beispiele von Fragen, die bei BVT-Vernehmungen auftauchten:
.
Darf man im Namen Gottes töten? Wie sehen Sie das?
Wie gehen
Sie damit um, wenn Ihr Prophet oder Ihr Gott beleidigt wird?
Immer
wieder kommt es in Europa vermehrt zu islamistisch motivierten Gewalttaten.
Wie sehen Sie das? Befürworten Sie diese Gewalttaten? Wo liegt da bei Ihnen
die Grenze?
Wie viele
Freundschaften pflegen Sie und Ihre Familie mit autochthonen
(alteingesessenen) bzw. nicht muslimischen Österreichern?
Besuchen
Sie eine Moschee? Wenn ja welche, und besuchen Sie sie regelmäss
ig?
Wie sehen
Ihre religiösen Verhältnisse zuhause aus?
Haben Sie
um die österreichische Staatsbürgerschaft angesucht? Wenn ja, warum?
Was denken
Sie über die Errichtung eines Kalifats?
Sind Sie
dafür, dass man den Dialog bzw. die Friedensverhandlungen mit Israel führt
und unterstützt?
Welchen
Zugang benötigt es aus Ihrer Sicht, um den Konflikt zwischen Palästina und
Israel zu lösen?
Wie sehen
Sie eine Ehe von minderjährigen Mädchen ab dem 9. Lebensjahr?
Wie stehen
Sie zur Beschneidung von Frauen und was soll der Sinn dahinter sein?
Sollen
diese österreichischen bzw. in Österreich aufgewachsene Kinder zu Märtyrern
erzogen werden?
Wollen Sie
auch ein islamisches Kalifat und die Einführung der Scharia?
Wer ist
Yahya Ayyash?
Finden Sie
es richtig, dass man einem Mitglied der Terrororganisation HAMAS eine Bühne
in dem sozialen Medium Facebook gibt?
Kennen Sie
das Dokument „Die Protokolle der Weisen von Zion“?
Kennen Sie
Jasser Arafat?
Was halten
Sie von Jasser Arafat? Sehen Sie in Jasser Arafat ein Vorbild?
Werden die
Muslime in Österreich unterdrückt?
Was
verstehen Sie unter dem Begriff „Islamophobie“? Hat dieser Begriff aus Ihrer
Sicht eine Berechtigung? Wenn ja, begründen Sie warum und was verstehen Sie
unter diesem Begriff?
Ist der
islamistische weltweite Terrorismus möglicherweise der Grund für Ängste, die
vom Islam ausgehen oder die Unterdrückung vor allem von Frauen oder
Andersgläubigen durch die Normen der Scharia?
Sind
Muslime aus Ihrer Sicht Opfer? Was verstehen Sie genau unter Opfer? Wer ist
der Täter?
Sind Sie
dafür, dass Österreich, Europa bzw. die ganze Welt zu einem Kalifat wird?
Haben die
Gesetze der Scharia für Sie in Österreich Bedeutung? Sind Sie für eine
Einführung der Scharia in Österreich?
Wären Sie
für die Einführung von muslimischen Enklaven/Wilayets in Österreich mit
eigener Gerichtsbarkeit gemäss
der Scharia ohne Trennung Kirche und Staat?
Sollen für
Sie Frauen und Männer völlig gleichberechtigt sein?
Trägt Ihre
Frau ein Kopftuch? Muss Ihrer Meinung nach Ihre Frau ein Kopftuch tragen
oder darf eine muslimische Frau ihr Kopftuch ablegen?
Gemäss
den
Scharia Regeln darf eine muslimische Frau keinen Christen, Juden oder
Ungläubigen heiraten. Sehen Sie das auch so?
Dürfte Ihr
Sohn eine Christin, Ungläubige oder Jüdin heiraten? Bestimmen Sie den
Ehepartner Ihres Sohnes?
Halten Sie,
Ihre Frau und Ihre Kinder die Gebetszeiten ein?
Sind Sie
für eine strenge Trennung von Männern und Frauen während der Gebetszeiten
bei Ihnen zu Hause?
Sind Sie
dafür, dass Frau und Kinder zu Gebetszeiten z.B. um ca. 04:00 Uhr geweckt
werden?
Dürfte Ihr
Sohn im Monat des Ramadan auch am Tag während der Schulzeit essen oder
trinken? Ab welchem Alter müssen sich die/Ihre Kinder daran halten?
Was ist
Ihre Meinung zu Personen, die den Glauben des Islams verlassen (Murdadd) und
was steht im Koran dazu?
Stehen Sie
vollinhaltlich zu den „Europäischen Menschenrechten“?
Sind Sie
für die Einführung von Scharia-Gerichten parallel zur österreichischen
Gerichtsbarkeit?
Ist Ihnen
der Umgang mit Dieben gemäss
dem Koran bekannt und wie stehen Sie dazu?
Was sagt
die Scharia und der Koran zur Vorgehensweise mit Homosexuellen und wie
stehen Sie dazu?
Was
bedeutet für Sie der Begriff „Kuffare“?
Sind
Christen für Sie Ungläubige (Kuffare)?
Dürfen Sie
Freundschaften mit einem Kafir haben?
Das
Eigentum der Kuffare gilt gemäss
der Scharia als frei. Muslime können sich
bedienen, auch an dessen Ehefrau und Kindern?
Darf man
den Umgang mit Christen oder Juden pflegen und ihnen zu Feiertagen
gratulieren oder an ihren Festtagen teilnehmen?
Darf Ihre
Frau ohne Begleitperson die Wohnung verlassen und ihren Standort auss
erhalb
von Verwandtschaftskontakten frei wählen?
Geht Ihre
Frau alleine zum Einkaufen?
Dürfen
muslimische Männer ihre Frauen schlagen? Bzw. dürfen sie die Frauen unter
bestimmten Voraussetzungen schlagen oder züchtigen?
Laut
Scharia müssen Christen oder auch Juden in einem islamischen Staat die
Strafsteuer zahlen? Sind sie dafür, dass man in einem islamischen Staat die
Strafsteuer für Christen einführt?
Darf man
Ungläubige (Kuffare) belügen? Darf man sie über die wahren Absichten
täuschen? Erlaubt die Scharia das Lügen gegenüber den Ungläubigen?
Was denken
Sie über Integration? Sehen Sie sich als integriert?
An welchen
gesellschaftlichen Veranstaltungen in Österreich (Oper, Kino, Theater,
Konzerte, Festen, Hilfsvereinen, etc.) nehmen Sie teil bzw. pflegen Sie
persönliche Freundschaften (abgesehen von Ihrem beruflichen Umfeld) mit
christlichen Österreichern?
Sind Sie
Sunnite oder Schiite?
Am
16.10.2020 wurde ein Mittelschullehrer in Frankreich aufgrund von Herzeigen
von Mohammed-Karikaturen in seinem Geschichteunterricht vor seiner Schule
von einem 18- jährigen Tschetschenen auf offener Strass
e mit einem Messer
erstochen und anschliess
end enthauptet. Der Angreifer soll zudem vor seiner
Tat „Allahu akbar“ gerufen haben. Was sagen Sie dazu?
Die
Äuss
erungen von Macron dazu sind also legitim aufgrund der Meinungsfreiheit
und sind nicht als Blasphemie zu werten. Sehen Sie das auch so?
Am
02.11.2020 verübte ein 20-jähriger muslimischer Mann in der Wiener
Innenstadt einen islamistisch motivierten Terroranschlag, bei dem 4 Menschen
getötet und zahlreiche Menschen verletzt wurden. Der Mann benutzte für seine
Tat das Sturmgewehr AK-47, eine Pistole und er trug eine
Sprengstoffgürtelattrappe. Was geben Sie dazu an?
Das ist
ein Schaden, den kann man nicht mehr gut machen
Man
fragte Frau T., was sie von der Zwangsheirat neunjähriger Mädchen halte oder
von der Beschneidung von Frauen. Sie wurde gefragt, ob sie Musik hört. Frau
T. jedenfalls leide seit dem Polizeieinsatz unter Panikattacken. Sie
verlässt ihr Haus nicht mehr, kann nicht mehr schlafen, hat Angst, dass sie
die Nachbarn jetzt anfeinden. „Das ist ein Schaden, den kann man nicht mehr
gut machen“, sagt ihr Sohn.