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Omar Suleiman, eine Bestie in Menschengestalt
Aug und Ohr
05.02.2011 21:55 -
Suleiman ist nicht nur Chef des Mukhabarat, sondern er
foltert auch selbst.
de.indymedia.org/2011/02/299768.shtml
.
Bei den Zwangsverschleppungen („extraordinary renditions“,
Sonderüberstellungen) nach Ägypten, von der in erster Linie
Islamisten betroffen waren, wurden letztere zumeist halbtot
gefoltert. Der jetzige Vizepräsident Ägyptens hatte hier
eine zentrale Stellung, verhörte die Gefangenen häufig
selbst, und systematisch wechselten seine Verhöre mit Folter
ab.
Der US-amerikanische Journalist Ron Suskind schreibt:
Suleiman war „viele Jahre lang unser erster Kontaktmann.
Alles lief über Omar. Wir brauchten gar nicht mit jemandem
anderen zu sprechen. Wenn wir wollten, dass jemand gefoltert
werden sollte, dann schickten wir ihn nach Ägypten, um ihn
dort foltern zu lassen. …“ (1)
Folteropfer Mamdouh Habib
Der australische Staatsbürger Mamdouh Habib war 2001 in
Pakistan Zeuge, wie Schlägertypen der pakistanischen
Sicherheitskräfte gerade Jagd nach „verdächtigen Ausländern“
machten und zwei junge Deutsche von ihren Sitzen gezerrt
wurden. Er mischte sich ein, das sollte ihm teuer zu stehen
kommen. Habib wurde von den Pakistanis verhaftet,
niedergeschlagen und in eine Zelle gesperrt, mit Strom
gefoltert, dann nach Ägypten verschleppt und dort persönlich
von General Omar Suleiman, seit 1993 Chef des Mukhabarat,
des Allgemeinen Sicherheitsdienstes, verhört (2).
Während des Verhörs schlug Suleiman, bei dem Habib die Augen
verbunden waren, so brutal zu, dass die Augenbinde
verrutschte. Dadurch wurde es Habib möglich, Omar Suleiman
zu identifizieren.
Zusätzlich wurden Habib bei diesem Verhör mehrere Male
starke Stromstösse verpasst, er wurde bis zur Nase ins Wasser
getaucht, geschlagen, seine Finger wurden ihm gebrochen und
er wurde auf Metallhaken aufgehängt.
Das reichte dem Verhör- und Folterspezialisten Suleiman
nicht. Er wollte ihn mit allen Mitteln zum Sprechen bringen
und befahl einem Wächter, vor den Augen Habibs einen
Gefangenen aus Turkestan umzubringen.
Dies geschah auch: Mit einem brutalen Karateschlag wurde der
andere Gefangene ermordet, berichtet Neville (2) und stützt
sich dabei auf eine Sachverhaltsdarstellung Habibs (3).
So kam ein Geständnis zustande, er kam nach Guantánamo, wo
sein durch den ägyptischen Geheimdienstchef erpresstes
„Geständnis“ für die Verhandlung verwendet wurde (3).
Dorte erlitt er das Äusserste an Erniedrigung und Demütigung,
was man sich vorstellen kann. Es wurde auf ihn uriniert, ihm
wurde das Blut einer Menstruierenden ins Gesicht geschüttet,
er wurde 15 Stunden lang mit nur kurzen Unterbrechungen
verhört. Er sei auch nackt photographiert worden, berichtet
ein Mitgefangener.
schliess
lich wurden – in Guantánamo!- die ägyptischen
Folterer als Druckmittel und Drohung eingesetzt. Der
australische Generalkonsul Tucker suchte Habib Mai 2004 in
Guantánamo auf und warnte ihn: Sollte er nicht mit den
Amerikanern zusammenarbeiten, dann würde man ihn wieder nach
Ägypten zurückschicken (2).
Also zu Suleiman.
Folteropfer Zawahiri
Ein Bruder des Al Kaida-Anführers al-Zawahiri wurde von der
CIA ebenfalls nach Ägypten geschickt. Da die CIA vermeinte,
im Besitz des Kopfes des getöteten Al Kaida-Anführers zu
sein, wollte man von Ägypten genetisches Material zur
Feststellung der Identität.
„Suleiman sagte. Kein Problem. Wir werden einfach den Arm
des Bruders abschneiden und euch schicken.“ berichtet
Suskind (1).
Folteropfer Al-Libi.
Al-Libi wurde 2001 von den Pakistanern gefangen, und an die
Bagram Air Base in Afghanistan überstellt, wo er zunächst
vom FBI verhört wurde, es entstand ein Streit um die
Zuständigkeit zwischen CIA und FBI, berichtet Suskind (4).
Der damalige CIA-Chef Tenet, ein Freund Suleimans, wandte
sich an Bush und Cheney und erhielt Grünes Licht: Al-Lini
wurde nach Kairo geflogen und Suleiman ausgeliefert,
Dort wurde er 80 Stunden lang in einen winzigen Käfig
gesperrt, wieder rausgelassen, niedergeschlagen und eine
Viertelstunde lang verprügelt. Man wollte von ihm eine
Bestätigung, dass Saddam Hussein an al-Kaida chemische und
biologische Waffe liefere.
Die wurde von ihm schliess
lich erpresst. Jahre später hat er
sie widerrufen. Colin Powell verwendete diese erpressten
Daten für seine Rede vor den Vereinten Nationen im Februar
2003. Damit sollte eine Begründung für den Angriff gegen den
Irak geliefert werden (4).
Michael Isikoff und David Corn zitierten in ihrem Buch „Hubris“
(5) al-Libi mit folgenden Worten: „Sie wollten mich
umbringen, ich musste ihnen irgendetwas sagen.“ (4)
Wer war der Haupverantwortliche? Suskind zufolge ist auch
bei dieser rendition – mit der eine Kriegslüge begründet
werden sollte - Suleiman der Hauptansprechspartner der CIA
gewesen.
Der Folterer soll jetzt, wenn es nach einem Teil der
US-Administration geht, Staatschef Ägyptens werden.
(1) New Egyptian VP Ran Mubarak´s Security Team, Oversaw
Torture, abc news, 1. 2. 2011-02-05
Ron Suskind ist derAutor von: The One Percent Doctrine: Deep
Inside America's Pursuit of Its Enemies Since 9/11. Simon &
Schuster, 2008 und:
The price of loyalty: George W. Bush, the White House, and
the education of Paul O'Neill. Simon & Schuster, New York
2004
(2) Richard Neville: The Torturer´s Apprentice, Homepage
Daily, o. D.
http://www.homepagedaily.com/Pages/article7178-the-torturers-apprentice.aspx#
(3) Stephen Soldz: The torture career of Egypt´s New Vice
President: Omar Suleiman and the Rendition to Torture
Program, 31. 1. 2011
http://www.commondreams.org/view/2011/01/30-2
Stephen Soldz ist ein politisch engagierter Psychoanalytiker
(!) und unter anderem Mitglied des Lehrkörpers an der Boston
Graduate School of Psychoanalysis.
(4) Jane Mayer: Who is Omar Suleiman?, The New Yorker, 29.
1. 2011
Die Journalistin Jane Mayer ist Autorin des Buches The Dark
Side: The Inside Story of How the War on Terror Turned Into
a War on American Ideals, 2008
(5) Isikoff, Michael, Corn, David: Hubris
the inside story of spin, scandal, and the selling of the
Iraq War -
New York: Crown Publ.: 2006
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... |
.
Menschen suchen
echte
Lebensqualität, aber
meist dort, wo sie
nicht zu finden ist.
.
"Kein
Gott auss
er Allah
-
Muhammad ist Sein
Gesandter".
Wer etwas anderes
glaubt, verfehlt die
Lebensqualität; sei
es im Luxus oder im
Gefängnis.
M.Abu.Bakr.Müller
11. R..Awwal.
1432.-.(2011)
Solange am Freiheitsplatz von Kairo das säkulare
Glaubensbekenntnis gesungen wird, kann sich grundsätzlich nicht
viel ändern - es sei denn, dass Diktatoren demokratisch
ausgewechselt werden. Das demokratische Bekenntnis, der
Säkularismus, ist im Gewand anderer Religionen längst zum
eigentlichen Glaubensinhalt geworden und das ist die härteste
Diktatur; aber im Rausch [der Freiheit] oder im Überfluss sieht man wenig.
Wenn Menschen
ärmerer Gebiete pro
Kopf so viel wie die
Menschen bereits
reicherer Gebiete
konsumieren bzw.
produzieren, dann
sinkt der Wohlstand
der reicheren
Gebiete und deren
Demokratie wandelt
sich dann in
Diktatur.
Mittlerweile ist
allerdings auch
bekannt, dass sich
nicht alle
wirtschaftlichen Entwicklungen
fortsetzen lassen
ohne die Grundlagen
(Umwelt) zu
zerstören und so
stellt sich di3e
Frage, wer will
einen Fortschritt
ärmerer Länder auss
er
dass sie Kredite
nehmen und deren
Zinsen endlos zahlen
müssen.
Wirtschaftlicher
Aufbau hat
zweifelsohne mit
viel Fleiss zu tun,
doch ein Teil dieses
Fleisses besteht
heute direkt oder
indirekt aus
internationalem
Raubrittertum,
dessen gross
e
Nutzniesser sich
nicht freiwillig
durch
Wohlstandsausbau in
den "dritte Welt
Ländern" selbst
abzuschaffen
gedenken. Die
demokratische
Missionierung kann
daher nur solange
fortgesetzt werden,
bis sie sich all
ihre Schwänze aus
Hunger selbst
abgebissen hat, denn
dann fliegt der
moderne Koloniale
Kettenbrief auf.
Ungeachtet dessen,
liefern Anhänger der
demokratischen
Religion absurde,
aber gerne
gefressene Köder.
Der
Tatsachenberichte
gibt es genug, z.B.
in Filmen wie
etwa "Working
Man's Death"
usf., währen in
der europäischen
Öffentlichkeit allerlerlei
Denkmodelle der
Selbstrechfertigung
des Raubrittertums
kursieren:
Z.B. aus: "ORF Blog:
Debatte;
werbinich
am
27.01.2011):
"So
ungerecht vieles in
der westlichen
Gesellschaft ist ...
und so viel
Verbesserungspotential
auch noch vorhanden
ist, unsere
Gesellschaft ist den
muslimischen
Diktaturen trotzdem
um Lichtjahre
voraus, da braucht
man nicht um den
heissen Brei reden
und herum
beschwichtigen. Der
Wunsch der Jungen in
Islamischen Ländern
nach Freiheit,
Arbeitsplätzen,
Wohlstand,
Gleichberechtigung
usw. ist mehr als
nachvollziehbar, nur
mit dem Islam als
"Staatsreligion"
unvereinbar. Sieht
man von ein paar
Scheichs und deren
Öl ab, ist die
gesamte Islamische
Welt arm und
unproduktiv, dies
ist den Menschen im
innersten sehr wohl
bewusst, daraus
resultiert ein
tiefer
Minderwertigkeitskomplex
gegenüber dem
Westen, von dem
bisher mit der
"besseren" Religion
abgelenkt werden
sollte. Wenn jetzt
sogar die
Islamischen
Vorzeige-Staaten wie
Tunesien und Ägypten
über Nacht
wegkippen, kann man
den Ernst der Lage
gut erfassen.
Nachdem die Jungen
auch mitbekommen,
dass ehemals ärmere
Staaten z.B. in
Asien es mit Fleiss
zu Wohlstand und
Aufschwung gebracht
haben, will man die
ewige
Selbstbemitleidung
und Kolonialausrede
nicht länger hören,
sie wollen endlich
ein einigermassen
selbstbestimmtes
lebenswürdiges
Dasein
verwirklichen. Die
Rolle des Westen ist
wieder einmal ein
Trauerspiel, er
schaut ratlos zu und
getraut sich nicht
auszusprechen, dass
gewisse
Errungenschaften
eben hart erkämpft
und kein Zufall
sind. Nur wenn
Religion zur
Privatsache erklärt
wird, wird es der
muslimischen Welt
gelingen ähnlich wie
asiatische Staaten
sich von der
ärmlichen
Vergangenheit zu
lösen und
konkurrenzfähig zu
werden (allein wenn
z.B. die eine
(weibliche) Hälfte
der Bevölkerung
nicht arbeiten darf,
ist das ganze eine
Farce), jedoch haben
die machthabenden
Diktatoren aus
nachvollziehbaren
Gründen null
Interesse an den
Zuständen etwas zu
ändern, daher wird
das ganze ein
schwerer und völlig
unvorhersehbarer
Prozess;
......"
8623
Sex and Prayer
Berichterstattung als Entertainment
Double Lieberation Square!
DemocraticTheatre? In den Köpfen und Herzen mischt
sich alles zusammen. Was erlebt die Mehrheit? Wie wird sie
wählen? Wer wird wem was glauben machen können? Welche
Art von Freiheit wollt ihr? Krawatte oder Turban?
Terrorist
gegen Terrorist
Was für die einen
im Ausland an der Tagesordnung
ist, das sollen die andere im Inland nicht:
"Die Strafmassnahmen richteten sich gegen
das Regime von Al-Gaddafi, nicht gegen das
libysche Volk, erklärte Präsident Barack
Obama am Freitagabend (Ortszeit) in
Washington. „Die Regierung von Muammar
al-Gaddafi hat gegen internationale Regeln
und jeden Anstand verstossen und muss dafür
zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte
Obama." (ORF 28.Feb.2011) - Also so, wie es die USA derzeit
für ihre Interessen im Ausland treiben. Die Konten werden
eingefroren und die Geier stehen Schlange, da die Wirtschafts,-
und Militärhilfsgelder die ja teilweise wieder auf private
Konten der Diktatoren in den USA oder Europa zurückfliess
en, und
als kapital für weitere Kredite von ihnen verwendet werden
können. Die Zinsen zahlt natürlich das ungefragte Volk und daran
soll sich ja sicher nichts ändern. denn wenn die Menschen
eventuell ihre neuen Diktatoren gewählt haben werden, dann
bekommen diese sofort diplomatischen Besuch, der ihnen sagt was
sie zu tun haben wenn sie z.B. weiterhin Militärhilfe
wollen und das Spiel fängt wieder von vorne an. Kandidaten mögen
vortreten.
.
Auf beiden Seiten stehen
Und was
macht derjenige, der von Gläubigen und Ungläubigen gewählt
werden möchte? Er
nimmt Fez und
Krawatte!
Die Krawatte ist das Symbole für
Kufr
und der Fez ist ein Restsymbol für
Imaan. Es ist zwar niemand
Muslime oder
Kafir weil er dieser Symbole trägt, doch so man nicht in
die Herzen schauen kann, werden in der
Schari'ah die
Handlungen beurteilt. Aber wie kann eine Gesellschaft, die
sagt: "Allah hat zwei Hände" so etwas noch Wert
beimessen? auffallen? Eher wird der
demokratischen Religion gehuldigt, denn diese
verspricht ja Freedom of Speech, Gleichbehandlung und
Menschrecht usw.. Die Welt ist das
Paradies der
Ungläubigen und das Gefängnis der
Gläubigen. Solange Menschen aus muslimischen Gebieten ihre
Regierungen nicht auf den Werten des
Islam aufbauen, sondern vielmehr der
demokratischen Religion huldigen, kann sich
grundsätzlich nichts ändern und jedes Volk bekommt die Regierung
die ihm zusteht.
"The basic reason for democracy's lack of solutions to such problems is
that its principles have been formulated in industrialised capitalist
societies characterised by considerable cultural homogeneity and
relatively small economic gaps"; meint ein Author bei Al Jazeerah. So zusagen
zuerst einmal eine Portion reiche Homogenie erwünscht; aber wo sollte man
die hernehmen, ohne die Welt noch intensiver zu zerstören um
dann als Resultat ein Islamverbot erwirkt zu haben.
"Im Irak und in Afghanistan haben
westliche Alliierte vor Jahren mit Gewalt versucht, Demokratie
zu „implantieren“ – mit desaströsen Folgen.
[Ich persönlich denke,
dass genau dies gewolt war] Nun bietet sich die
historische Chance, arabischen Länder zu demokratischen
Regierungen zu verhelfen – nicht gegen, sondern mit dem Willen
des Volkes. Nach 1989 hat der Westen den Osteuropäern geholfen.
Nun muss er im ureigensten Interesse den nahöstlichen Ländern
helfen. Die Religionszugehörigkeit darf dabei keine Rolle
spielen." ... stellen gewählte Islamvertreter in
Europa fest, als ob es einen Volkswillen gäbe und als ob irgend
eine Bombenwerfende Regierung jemals an den
"Willen des Volkes gedacht hätte", es sei
denn, man meint den manipulierten Wahrnehmungsprozess einer
fingierten Mehrheit, wie etwa in Ägyten, wo einst Freimaurer, wie M.'Abdu,
den Inhalt von der Form trennte, Nasr den
Nationalismus impfte und letztlivch Mubarak den Zionismus legalisierte.
Jetzt aber kommt die demokratische Religion, wo
scheinbar das
Volk diktiert und niemand den Volkswillen zu verantworten hat. Aber wem und was soll eigentlich diktiert
werden? Mit jeder Generation schwindet die Qualität des Islam.
Rette sich wer kann. |
... |
(Eigener Bericht) - Transatlantische
Absprachen auf der Münchener
Militärkonferenz sollen den
unkontrollierten Zusammenbruch des
Mubarak-Regimes verhindern helfen. Wie
die deutsche Bundeskanzlerin gemeinsam
mit der US-Aussenministerin in München
betonte, würden sofortige Wahlen "ins
Chaos" führen. Ein "Machtvakuum" müsse
vermieden, Präsident Mubarak vorläufig
im Amt gehalten werden. Die Äusserungen
stehen in völligem Gegensatz zu
prinzipiellen Forderungen der
ägyptischen Opposition, die den
Despotismus der Mubarak-Gefolgschaft
fürchtet und die Zerschlagung der vom
Westen ausgehaltenen Herrschaftsgruppen
zur Voraussetzung jedes demokratischen
Wandels macht. Zur Münchener Konferenz
per Video zugeschaltet war der
"Sonderbeauftragte" der USA in Ägypten,
Frank George Wisner II. Der Name Wisner
steht für zahlreiche Gewaltoperationen
auf sämtlichen Kontinenten, die Wisner I
im Auftrag der US-Regierung und in
Arbeitskontakten mit ehemaligen
deutschen NS-Agenten steuerte. Ziel war
die Sicherung westlicher
Wirtschaftsinteressen durch umfassende
Wahlmanipulationen und die
Inthronisierung NATO-höriger Regierungen
- notfalls mit Waffengewalt. Die
Münchener Ankündigungen und die Rolle
Wisners lassen eines der gröss
ten
Geheimdienstmanöver seit 1948 erwarten,
um die westliche Kontrolle über Ägypten
und die arabische Welt aufrecht zu
erhalten.
Die seit Beginn des ägyptischen Aufstands
anhaltende Doppeldeutigkeit der deutschen
Aussenpolitik weicht gegenwärtig
strategischen Absprachen mit den USA, die
Mubaraks Präsidentschaft noch eine Weile
sichern und einen umgehenden Neubeginn
verhindern sollen. Nach jüngster deutscher
Sprachregelung können "freie Wahlen" erst
stattfinden, wenn ausgeschlossen ist, dass
"Fundamentalisten und Radikale über Umwege
an die Macht kommen".[1] "Ganz schnelle
Wahlen" halte sie für "falsch" [2],
pflichtete die Bundeskanzlerin dem deutschen
Aussenminister am Wochenende in München bei.
Stattdessen wolle Berlin dabei "helfen",
einen "geordneten Übergang" [3] zu
ermöglichen. Gemeint ist die westliche
Kontrolle über den ägyptischen
Verfassungsprozess, der auf den Kairoer
Strassen von der Bevölkerung beansprucht
wird.
Da die ausländischen Auftraggeber vom
Zusammenbruch des Mubarak-Regimes überrascht
wurden, fehlen ihnen handlungsbereite
Parteien, um in die Neuformulierung einer
Verfassung und in demokratische Wahlen
erfolgreich eingreifen zu können. Zwar war
insbesondere die deutsche Aussenpolitik
bemüht, mittels ihrer Stiftungen in Kontakt
mit einer ägyptischen Herrschaftsreserve zu
kommen (german-foreign-policy.com berichtete
[4]), doch dominierte im Westen das
Vertrauen in die erfolgreiche Unterdrückung
oppositioneller Regungen. Ein alternatives
Regierungstableau, wie es von den deutschen
Stiftungen vor Jahrzehnten in Spanien und in
Portugal entworfen worden war [5], schien
sich zu erübrigen. Dieser Fehler kann nur
korrigiert werden, wenn die Spanne bis zum
Wählervotum möglichst gedehnt und der
Umbruch retardiert wird. In diesem Prozess
ist der amtierende Präsident als angeblich
legitimiertes Verfassungsorgan nützlich.
Solange Mubarak formales Staatsoberhaupt
bleibt, kann neues Politpersonal in Stellung
gebracht werden. Zwischen den westlichen
Regierungen und dem ägyptischen Souverän hat
ein Wettlauf um die Zeit begonnen
Wie der frühere US-Botschafter in Kairo,
Frank G. Wisner II, auf der Münchener
Konferenz per Videoschaltung verlautbarte,
stehe Mubarak "vor der 'gross
en Aufgabe', dem
Übergang Gestalt zu geben".[6] Wisners
Vision wurde von den Konferenzteilnehmern
als klare Wegweisung verstanden, den Kairoer
Eliten Zeit zur Abwicklung und
Neukostümierung zu geben. Da Wisners
Sprachregelung in der Presse zitiert wurde,
distanzierte sich die US-Regierung.[7]
Wisner II war von US-Präsident Obama bei
Beginn der Demonstrationen nach Kairo
entsandt worden und hält dort direkte
Verbindungen zwischen der ägyptischen
Regimespitze und Washington aufrecht. Wisner
II wurde mehrmals mit ähnlichen Aufgaben
betraut, so im Kosovo und im Irak, wo er
verhindern wollte, "dass oppositionelle
Exilpolitiker bestimmenden Einfluss auf die
neue Regierung" [8] erhielten. Wisner ist in
offiziellen und privat erscheinenden
Organisationen der US-Aussenpolitik an
führender Stelle tätig [9]; er folgt seinem
gleichnamigen Vater nach, einem berüchtigten
Spezialisten für geheimdienstliche
Umsturzoperationen auf sämtlichen
Kontinenten mit besonderer Beziehung zu
Deutschland.
Es war Wisner I, der zahlreiche deutsche
NS-Agenten und Massenverbrecher nach 1945
der Bestrafung entzog, um sie für
Geheimdienstaufgaben der USA einsetzen zu
können.[10] Zu Wisners Tätigkeit in
Wiesbaden (Bundesland Hessen) gehörte die
Führung der "Organisation Gehlen", die
später zum Bundesnachrichtendienst (BND),
der westdeutschen Auslandsspionage, wurde.
1948 investierte die von Wisner geleitete
CIA-Abteilung für verdeckte Operationen hohe
Millionenbeträge in die Manipulation der
italienischen Neuwahlen, bei denen die USA
einen Sieg nicht genehmer Parteien
befürchteten. 1953 befehligte Wisners
Abteilung eine Umsturzoperation im Iran, wo
der aus demokratischen Wahlen
hervorgegangene Premierminister Mossadegh
die einheimische Ölindustrie nationalisiert
hatte.[11] Es folgten bewaffnete Überfälle
auf Guatemala sowie Aktionen der
psychologischen Kriegführung, unter anderem
in München, wo mehrere US-Propagandasender
unter falscher Flagge zum Umsturz in
Osteuropa aufriefen und dabei von Wisners
Ziehkind, dem BND, in München-Pullach
gedeckt wurden.
Beim BND und den deutschen
Sicherheitsbehörden schliesst sich der Kreis,
den die Wisner-Dynastie vorgezeichnet hat
und der zum wiederholten Mal Mubarak
einbezieht. Unter Aufsicht des BND und der
deutschen Inlandsgeheimdienste hielt sich
der ägyptische Despot in den vergangenen
Jahren mehrfach in Deutschland auf ;
deswegen solle er erneut zu einer längeren
Kur in die Bundesrepublik kommen, heisst es
in einem anonymen Vorschlag vom Wochenende.
Den Ball, der in der Kairoer US-Botschaft
abgeschlagen wurde und aus dem Arsenal des
"Sondergesandten" Wisner stammen dürfte,
nehmen deutsche Politiker gerne an.[12] Im
Netzwerk der internationalen Obstruktion
beim "geordneten Übergang" spielen sie eine
hervorgehobene Rolle.
[1] Westerwelle warnt vor Erstarken der
Radikalen;
www.fr-online.de 01.02.2011
[2] USA setzen auf Übergang mit Mubarak;
www.fr-online.de 05.02.2011
[3] Merkel und Clinton mahnen geordneten
Übergang in Ägypten an;
www.stern.de 05.02.2011
[4], [5] s. dazu
Die deutsche Doppelstrastegie
[6] USA setzen auf Übergang mit Mubarak;
www.fr-online.de 05.02.2011
[7] USA distanzieren sich von Äusserungen des
Ägypten-Gesandten Obamas; AFP 05.02.11
[8] Frank G. Wisner et al.: Guiding Principles
for U.S. Post-Conflict Policy in Iraq. Baker
Institute, 2002
[9] National Security Network; Refugees
International
[10] Christopher Simpson: Blowback, New York
1988
[11] Spartacus Educational;
www.spartacus.schoolnet.co.uk/JFKwisner.htm
[12] Muslimbruderschaft verhandelt mit Suleiman;
www.sueddeutsche.de 06.02.2011
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