Die
Anerkennung des Islam in Österreich
Anerkennung meint die Erlaubnis einer Person oder einer Gruppe, sich mit
ihren derzeitigen spezifischen Eigenschaften an der Kommunikation zu
beteiligen. Anerkennung wird manchmal als Synonym für Lob verwendet.
Gegenseitige Anerkennung ist notwendig für jede Art von Zusammenleben,
z. B. in der Ehe, in einer Schulklasse oder auch im Beruf. Wird ein
Gruppenmitglied nicht anerkannt, gerät es schnell in Gefahr, zum
Aussenseiter zu werden.
Islamische Organisationen
entstanden in Österreich durch die Immigration
von Gastarbeitern. Die Situation der Muslime in Österreich ist in Europa
insofern einzigartig, als die Islamische Glaubensgemeinschaft den Status
einer Körperschaft öffentlichen Rechts geniesst: basierend auf dem
«Anerkennungsgesetz» von 1874 und dem «Islamgesetz» von 1912.
Islam ist eigentlich als Folklore anerkannt, nicht
aber als Religion mit der ihr zu Grunde liegenden, rechtlich
verpflichtenden Offenbarung. Einst ward den Muslimen Bosniens (es
ging auch um eine bosnische
Armeeabteilung des Kaisers, denn so wurde versucht, letztlich Muslime
gegen den Islam kämpfen zu lassen) im Vielvölkergebilde der Islam
anerkannt; nur kulturell versteht sich. Die Monarchie gab es trotzdem bald nicht mehr
und die Anerkennung wurde abzuschaffen vergessen, denn
niemand ahnte die bald einsetzende Immigrationswelle
aus muslimischen Gebieten. Einige der gut integrierten
Immigranten gruben so um 1400 (1980) das vergessene Gesetz wieder aus
und erwirkten eine Neuauflage der
"Annerkennung", wobei vorerst der Islam zurechtgebogen wurde und danach
das Zurechtgebogene als "Islam" anerkannt wurde; ein Vorgang, den
kaum jemand bemerkte. Nach wie vor kommen Immigranten
um wirtschaftliche Bedürfnisse zu befriedigen und der Islam ist oft nur
kulturelle Mitläufer bzw. auf die amtliche Registration reduziert. Laut
Umfragen, spielt der Islam nur für ca. 1/5 der sich zum Islam Bekennenden, eine Rolle im täglichern
Leben. Es ist zu beachten, dass aber die "anerkannte
Vereinigung", aus Sicht des Staates, auch die
rechtliche Vertretung "aller Muslime in Österreich" ist, ganz unabhängig
davon, wie das von Muslimen empfunden wird; daher ist die "anerkannte
Vereinigung"
amtlicher Ansprechpartner, was folglich auch nicht heisst, dass sie im Namen der
Muslime oder des Islam spricht. Oftmals wird mit der Anerkennung des Islam.
die
Integration (der Muslime;
von der Integration "christlicher Türken" wird nie geredet) in
Verbindung gebracht, obwohl mit Integration
Assimilation gemeint wird.
M.Abu Bakr Müller
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Imaamkonferenz
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