Liga_Kultur
: unser Kandidat
Muhammad Abu
Bakr Mueller Shawwal 1423 / Dezember 2002
Für Säkulare ist das Vermischen von Religion/Kirche und Politik
unzulässig. Religionen werden von Säkularen als kulturelle Angelegenheit
behandelt; zumindest wird das offiziell so darggestellt. Aus der Sicht des Muslims ist
Religion und Politik allerdings untrennbar, allein schon deshalb, weil Islam keine Kirche*
ist, welche von Regierungsgeschäften getrennt
werden könnte. Wenn sich
also ein Muslim (ob Hilfsarbeiter, König, Bäcker oder Staatspräsident oder
Islamwissenschaftler) um Angelegenheiten kümmert, so sind
sie für ihn immer religiöse Angelegenheiten, welche auch Politik genannt werden
können. Die Politik eines Muslims gründet sich auf der Offenbarung
und der Lebensweise Muhhammads (der Friede und Segen Allahs sei auf
ihm), so wie sich die Politik der Nichtmuslime auf deren Überzeugungen gründet, was immer diese auch sein mögen und wie immer
sie genannt oder auch verschwiegen werden. Wenn aber jemand im Namen des Islam für eine
nichtmuslimische Partei
kandidiert, welche die letzte Offenbarung
Allahs
leugnet, so fragen sich zumindest einige Muslime, wie das möglich sein kann; wie
kann so eine dem Islam widersprechende Absicht im Bewusstsein eines Muslims überhaupt entstehen?
Vielen Muslimen ist der Unterschied zwischen Kultur und Religion
nie bewusst geworden, und folglich betrachten sie Islam als gleichwertige Kultur neben
anderen Kulturen. Auf dieser Ebene des versteckten, aus den Islam
hinausführenden Widerspruchs, ist es dann möglich, was für Muslime nicht
erlaubt ist, ohne es aber als solches zu erkennen, zu benennen oder zu empfinden. Für Nichtmuslime ist so etwas selbstverständlich, denn ihre Glaubenselemente (z.B. aus der
österreichischen Staatsverfassung) sind Glaubenslehren, welche die Gesetze andere Religionen
verständlicherweise auss
er Kraft
erklären wen sie stören; sicherlich sagen Nichtmuslime, dass z.B. die Verfassung keine
Glaubenslehre ist, sondern Resultat eines demokratischen Prozesses, doch auch darin
liegt ein Bestandteil ihres "Glaubens", ihrer Religion.
Es ist nicht notwendig, dass sich eine Glaubenslehre als Religion
deklariert; sie kann konstruiert sein und sagen, nichts mit Religion
zu tun zu haben; es ist als ob jemand ein Auto "Telefon" nennen würde. Die heutige "christliche"
Definition von Religion stimmt allerdings nicht mit dem arabischen Begriff "diin" überein,
welcher für Islam zutrifft:
Während aus christlicher Sicht Religion und Kultur fast beliebig austauschbare
Begriffe geworden sind (nicht waren), verstehen zumindest noch einige Muslime, dass Islam
kulturlos ist, aber zwangsläufig immer Kulturen geprägt hat, bzw. als Kultur erlebt werden muss. Die Mehrheit der Muslime kann nur verschwommen erkennen, dass Begriffe wie: Säkularismus, Faschismus, Feminismus, Sozialismus, Rassismus, usw. die Funktionen von Götzen übernommen haben, denen sie sich (vor allem als eingewanderte Muslime) formal zu
unterwerfen haben oder es gibt keine Aufenthaltsgenehmigung. Die Absicht des Einwanderns oder des Einwanderns der Eltern war Wohlstand und da gibt
es dann schnell Kompromisse die oft geistig fatale Folgen haben, etwa "unser Kandidat". Dass der Islam meist mit Kultur gleichgesetzt wird, braucht
einem aber nicht zu verwundern, da es ja die eingewanderten Muslime selbst sind,
welche sich als als Kulturvereinigungen deklarieren und damit diesen Irrtum
Ausdruck verleihen.
Muslime dürfen
Kufr niemals
bestätigen, auch wenn sie
dadurch Gutes für die muslimische Gemeinschaft
zu erwirken
hoffen oder tatsächlich erwirken. Der Kandidat einer
Kufr-Partei "unterschreibt" indirekt, dass
der Islam eine Kultur sei und von ihm nur als
ethnische Gruppierung anerkannt werden darf und dass Säkularismus richtig und anstrebenswert ist; andernfalls gibt
es keine Kandidatur. Das bedeutet: Der Muslim
darf seine Religion als Privatangelegenheit
ausüben, soweit sie nicht der Demokratie (der heutigen Staatsreligion) widerspricht. Wer immer ein
Bekenntnis unterschreibt (also z.B. das Bekenntnis der sozialistischen Partei), der
bezeugt, dass gesamte Bekenntnis des Sozialismus als richtig, auch wenn das nicht seine
Absicht sein mag oder positive Einstellungen zu gewissen Angelegenheiten der
Muslime darin vorkommen mögen und sich auch kaum jemand darum je kümmern wird,
wo doch der Wohlstand dadurch näher zu kommen scheint. Wer Muslim ist, der bezeugt den gesamten Islam und nicht
nur die Teile, welche ihm genehm erscheinen. Das alles hat nichts damit zu tun,
dass Muslime in konkreten Angelegenheiten mit einer Kufr-Partei
zusammenzuarbeiten können; kandidieren für die Partei st aber aus genannten
Gründen untersagt (hharaam).
Ich empfehle darüber nachzudenken, dass vor über 1400 Jahren, ein mit tönernen Götzen
dekorierter Säkularismus in Mekka blühte. Als dann an der Islam erinnnert wurde, dachten die Mekkaner nicht an Einflüsse einer Ausländerkultur, wie das heute in Europa der Fall ist, sondern
waren mir eine konkrete geistig/soziale
Auseinandersetzung konfrontiert, welche manchmal quer durchs das Ehebett verlief. Es ist zu hoffen, dass "der Kandidat der Liga_Kultur" und seine Wähler einiges übersehen haben;
oder etwa doch nicht?
Christen und Juden lassen Muslime solange nicht in Ruuhhe, bis sie so werden
wie sie selbst. Muslime werden durch ein Loch kriechen um den Kufaar zu folgen. Es ist vielleicht besser eine muslimische Partei zu gründen, sofern deshalb nicht die heutigen
Kufr-Symbolen dazu nötig sind; ist das aber nicht möglich ist, ist es besser erst gar nicht damit anzufangen.
*....der Begriff Kirche, so wie er heute in der österreichischen Verfassung
und auf der Strasse verwendet wird, ist von der Struktur her röm. katholisch und
von dieser Kirchenstruktur unmöglich zu trennen; die Anwendung des Begriffes
"Kirche" ist in Bezug zum Islam absurd, auch wenn manche
Menschen diesen Begriff abstrahiert sehen wollen. Kirche ist mit dem Beruf
des Priesters oder Seelsorgers direkt verbunden, wobei es jeweils Ernennungen und
Abberufungen geben muss. Die Frage ist auch, wie wird eine Kirche finanziert bzw. durch wen kausal-rechtlich bemächtigt. Wenn Muslime Ihre Autorität durch Stützung der Kufaar haben, dann ist das eine Autorität der Kufaar und nicht der Muslime.
* ......die "Islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich" tritt laut Statuten als Kirche
mit Seelsorgern auf; wenngleich es für diesen Preis Islamischen
Religionsunterricht und andere Einrichtungen auf Staatskosten gibt. So eine
Konstruktion ist im Sinne der
Schar'iah vollkommen unzulässig (siehe
Aqidah), auch wenn es
oberflächlich/kulturell betrachtet, als vorteilhaft erscheinen mag.
** .....diese "neue Religion" oder Religionsmischung nenne ich "demokratische
Religion" was aber nicht
mit der ursprünglichen Demokratie zu verwechselt ist. Die demokratische Religion hat mit
dem heutigen Christentum, Judentum, Hinduismus usw. mehrschichtige Schnittstellen, da sich
deren jeweilige Priester bzw. Funktionäre im Mantel der "demokratischen
Religion" bekennen sich zum Christentum, Buddhismus, Judaismus usf.; ihr
kultureller Mantel ist unterschiedlich, ihre Religion ist aber die selbe. Fast alle haben sich bereits der
demokratischen Religion unterworfen und sie
unterscheiden sich eben nur mehr in ihren säkularen Riten bzw. Interfaces
(kulturelle Oberflächen, Folklore). Auch im Namen des
Islam treten immer mehr "Führer" auf, welche sich dem Demokratismus unterworfen
haben;
insofern ist z.B. kein Unterschied zwischen Busch und Saddam. In
Tageszeitungen ist über individuelle Religionen zu lesen, welche sich aus diversen "Kulturen und Religionen" zusammensetzen: "Spiritualität Ja, Kirche Nein"
ist als Trend angesagt......doch bleibt alles im Rahmen des Demokratismus, die Religion, in deren Namen heute die meisten
Religions-Kriege mit den meisten Toten geführt werden. Nochmals:......Demokratismus darf aber nicht mit
dem Instrument: "Entscheidungsfindung durch Einbeziehen von
Meinungen" verwechselt werden. Sobald einer Mehrheit das Recht zugedacht wird, zwischen "Richtig" und "Falsch" in
Angelegenheiten der Offenbarung zu entscheiden, handelt es sich um "Demokratismus",
da die Methode (das Werkzeug) zum Inhalt erhoben wurde; das Werkzeug wird angebetet und das ist der versteckte
Schirk. Wenn ein Muslim die Schar'iah offenkundig oder versteckt als
ungültig oder überholt erklärt, indem er z.B. den Liberalismus,
usw. als für Muslime richtig oder anstrebenswert anerkennt, entfernt er sich dadurch vom Islam.
|