Erlaubt
Allah
das Töten ?
Beispiel eines kurzen
Briefwechsels
Saturday, January 20, 2001
Sehr geehrter Herr Muhammad AbuBakr Müller!
Ich weiss
noch nicht sehr viel über den Islam,
aber es drängen sich mir, wenn ich diese Religion äusserlich
beobachte (wie die meisten Menschen in Europa), einige Sorgen und Befürchtungen
auf. Der Islam präsentiert sich vielfach als intolerantes und
menschenverachtendes System. Fragen, die mich beschäftigen sind z.B.:
Erlaubt Allah
dem Moslem "Ungläubige"
zu töten?!
Warum lässt Allah
dem Menschen keine Freiheit?
Ich möchte anmerken, dass ich an Jesus
Christus, nicht bloss als bedeutenden Propheten, glaube, sondern, wie es uns
glaubhaft in der Bibel (Johannesevangelium) überliefert ist, als den
vermenschlichten Geist Gottes (ich weiss
, dass diese Aussage in den Ohren
eines Muslim wie Gotteslästerung klingt!).
Gott ist, nach christlichem Verständnis, nicht
nur der Erhabene und Unnahbare, sondern er hat sozusagen ein
"Herz" für die Menschen. Dieses "Herz" hat er uns in
Jesus Christus offenbart. Gott thront nicht nur im unerreichbaren Himmel,
sondern er ist uns Menschen im Geiste nahe! Gott ist auch ein liebender
Gott, und nicht nur ein bedrohender Gott!
Ich würde es sehr begrüssen, im Internet ein
Diskussionsforum über die Frage nach Gott, die rechte Anbetung Gottes und
den wahren Willen Gottes gegenüber dem Menschen vorzufinden.
In der Hoffnung auf eine Zukunft in Frieden,
gegenseitigem Verständnis und Achtung vor der Menschlichkeit
Gerhard Recla
Sehr geehrter Herr Gerhard Recla
Mir ist nicht klar was Sie eigentlich zum Ausdruck bringen wollen. Ich denke
sie sollten sich einmal Zeit nehmen für den Islam; eventuell in eine
Islamisches land reisen, denn in Österreich sind vor allem Muslime mit
Wirtschaftsmotiven eingewandert und sind entsprechend motiviert in Lebensweise
und Ansichten; kurz gesagt eingewanderten Muslime sind meist nicht gerade günstig um
den gelebten Islam zu verstehen; es sei denn Sie interessieren sich für
kulturelle Erscheinungen in Zusammenhang mit dem Islam.
Die heute vorliegenden Bibeln sind unbekannter Autorenschaft und besitzen
keine nachweisbare Überlieferungsketten, wie das beim Qur'aan, dem zuletzt
gehoffenbarten Wort des einzigen Gottes und auch bei vielen Aussagen Muhammads
(der Friede und Segen Allah
sei auf ihm) der Fall ist. Es ist natürlich
ihre freie Entscheidung an die Bibeln zu glauben obwohl das Wort Gottes
im Qur'aan garantiert ist. Die existierenden Bibeln sind keine Quelle von
der man sicher sein kann, dass es sich immer um die Worte Jesu (der Friede und
Segen Allah
sei auf ihm) handelt oder nicht, auch wenn zweifelsfrei vieles mit
dem Qur'aan übereinstimmt.
Sie haben recht, der Islam wird in fast allen Medien von den Christen als
intolerant dargestellt wird. Wollte man aber christliches Töten mit
muslimischem Töten vergleichen, so sieht es bis heute (zuletzt in Bosnien) so
aus, als seien vor allem die Christen eine riesige Mörderbande, die wohl ein
Millionenfaches an Morden im Vergleich zu den Muslimen am gewissen hat. Bis
heute werden weltweit Muslimschlachtungen in Masse durch die Christen verübt
und nicht selten im Namen von sogenannten Menschenrechten. Ich bin wirklich
verwundert dass Sie das bis jetzt übersehen haben. Insgesamt halte ich
aber nicht viel von solchen Vergleichen, denn es ist fraglich ob es sich bei
den Mördern tatsächlich um Christen oder Muslime handelt, den sich zu einer
Religion bekennen oder registriert sein bedeutet ja nicht ein Gläubiger
zu sein. Gutes und Bösen in dieser Welt zu tun bedarf nicht
einer Religion.
Töten von Nichtmuslimen ist für Muslime grundsätzlich nur zur Verteidigung
des Islam erlaubt, also wenn versucht wird den Islam zu gezielt zu zerstören
oder wenn Spott über Allah
oder einen Seiner Propheten (der Friede und Segen
Allah
sei auf ihm) getrieben wird oder bei gewissen sozialen Vergehen
durch richterliches Urteil. Meine eigenen Kinder (keine Ausländer) wurden
hier in Österreich von Mitschülern wegen ihres Islam überfallen
(Anstiftung durch die Eltern) und ich wurde (wenn auch nicht nachweisbar) von
der kath.Kirche wegen Islam aus meiner Wohnung entfernt und das sind nur die
allerharmlosesten Beispiele, wenn man an die vielen Übergriffe gegen muslimischen
Ausländer in Österreich denkt. Viele österreichische Christen denken ja
ganz laut in den Medien oder auf der Strasse, dass Sie mehr Rechte hätten und
die Muslime sich anpassen müssen; ja es ist eigentlich die Mehrheit der
"Christen", welche diese Arroganz offenkundig zur Schau stellen. Es
wäre nicht verwunderlich, wenn österreichische "Christen" die
nicht genug integrierten Muslime einmal töten oder zumindest verjagen werden.
Rassismus hat es bei Muslimen nie so wie bei den Christen als Lehre. Christen
verhalten sich heute in der Mehrheit gegenüber muslimischen Einwanderern
so, als ob die Muslime ständig dankbar sein müssten, dass sie in Österreich
sein dürfen und geduldet werden. Sie sollen sich endlich soweit
integrieren, dass der Islam auf einige Rituale und Bücher in der
Moschee reduziert ist und eben kein Islam mehr ist. Die Dummheit geht oft so
weit, dass manche die Islamfeindliche türkische Regierung mit ihrem
Kopftuchverbot als Vorbild angeführt usw.
Sie sehen, wenn man die kulturellen Erscheinungen mit Religion gleichsetzt, so
wird es sinnlos über die Lehre einer Religion zu sprechen. Ich habe den
Eindruck, dass es sich bei der Mehrheit der Österreicher eben nur um
kulturelle-Christen handelt (oder wie man sagt, um Taufscheinchristen) und bei
den sich zum Islam bekennenden Einwanderern vielfach um kulturelle
Muslime, also keine Gläubigen. Allah
allein weiss
es.
Von Diskussionsforen im Internet halte ich persönlich nicht sehr viel, aber
es gibt ja genügend Foren wo man den Ansichten freien lauf lässt.
Muhammad Abu Bakr Mueller
Thursday, January 25, 2001
Antwort mail vom Montag, 22. Jänner 2001
Sehr geehrter Herr Abu Bakr Mueller
Ich möchte Ihnen vorerst für Ihre ausführliche
Antwort auf meine Nachricht danken. Ihre Worte sind wohltuend und
beRuuhhigend.
Viele Ihrer Aussagen haben durchaus
"christlichen" Charakter und zeugen von Ihrem wahrhaften Glauben.
Ich stimme völlig mit Ihnen überein, wenn Sie sagen "es ist fraglich,
ob es sich bei den Mördern tatsächlich um Christen oder Muslime
handelt". Auch Ihre Unterscheidung von kulturellen Christen und
Muslimen gegenüber wahren Gläubigen finde ich sehr treffend.
Was mich bei allem Positiven doch stutzig macht,
ist die Haltung des Islam gegenüber "Feinden". Nach christlichem
Gebot ist das Töten nicht erlaubt. Diese Forderung geht so weit, dass Jesus
Christus sagt "Liebet eure Feinde", "Tut Gutes denen, die
euch hassen", "Wer dich auf die linke Wange schlägt, dem halte
auch die andere hin" (ich weiss
nicht, ob diese Worte so auch im Koran
überliefert sind). Solche Forderungen mögen wie ein Hohn in den Ohren der
meisten Menschen klingen. Viele Christen vermögen selbst nicht, diese Worte
unwidersprochen zu akzeptieren. Jesus selbst hat uns diese Haltung bis zur
letzten Konsequenz vorgelebt. Es gibt nicht viele, die ihm auf diesem Weg zu
folgen vermögen.
Für mich erhebt sich die Frage, wann sich denn
der Islam zu seiner Verteidigung veranlasst sieht. Sind demokratische
Strukturen bereits ein Angriff auf den Islam, der, nötigenfalls mit Gewalt,
abzuwehren ist?
Dem Spott der Welt wird ein gläubiger Mensch
Zeit seines Lebens ausgesetzt sein. Ist das ein Grund, die Spötter zu
vernichten? Glaube soll doch überzeugend sein, und nicht vernichtend. Der
Glaube richtet seine Hoffnung auf Allah
, und nicht auf die Gewalt.
Ich sehe es als das Los jedes gläubigen
Menschen, egal ob Christ oder Moslem, oder ein sonstiges
Religionsbekenntnis, das nach der Wahrheit strebt, die Welt wird immer nur
Spott, Verleugnung und schlimmstenfalls Verfolgung für solche Menschen übrig
haben. Die Menschen wollen nur erkennen, was sie auch sehen können. Allah
ist ihnen ein unbegreifliches Rätsel über das sie sich nur lustig machen können.
Sie wollen und können an nichts glauben, das sich nicht auch anfassen lässt.
So halte ich es mit Ihren abgewandelten Worten
"...das Feuer wird ihre Zukunft sein".
Sehr geehrter Herr Gerhard Recla
Sie schreiben........Für mich erhebt sich die Frage, wann sich denn der
Islam zu seiner Verteidigung veranlasst sieht. Sind demokratische Strukturen
bereits ein Angriff auf den Islam, der, nötigenfalls mit Gewalt, abzuwehren
ist?
....dass Jesus Christus sagt "Liebet eure Feinde", "Tut
Gutes denen, die euch hassen", .....
Gewalt ist sicher dann erlaubt, wenn konkret physische Gewalt gegen den
Islam bzw. die Muslime angewandt oder vorbereitet wird. Demokratische
Strukturen sind grundsätzlich sicher kein Anlass, auch wenn Sie sich
Ihre Benützer gegen den Islam aussprechen, es sei denn, dass demokratische
Entwicklungen dazu benützt physische Gewalt gegen den Islam zu
legitimieren; demokratische Strukturen gibt es ja auch im Islam, soweit der
Glaube davon nicht beeinträchtigt oder geändert wird.
Was Jesus (der Friede Allahs sei mit ihm) in den heute existierenden Bibeln
in den Mund gelegt ist, bleibt historisch unüberprüfbar. Es ist
vorstellbar, dass Allah
für die Zeit des vorletzten Propheten, also Jesus
(der Friede Allahs sei mit ihm), dieses Verhalten bestimmt hat. In der
Vervollständigung der ursprünglichen Religion, also dem Islam, ist die
Verteidigung jedenfalls erlaubt worden. (In der ersten Zeit des historischen
Islam in Mekkah, war die Verteidigung für die Muslime nicht erlaubt,
bis eben Allah
der Höchste, ihnen die Verteidigung im Qur'aan erlaubt hat,
als Ihre Vernichtung praktiziert wurde.
Islam ist die Weiterentwicklung bzw. die Vervollständigung aller vorgehend
geoffenbarten Religionen im Sinne des Rituals und der Umgangsformen und der
Richtigstellung von Fehlentwicklungen in den Grundelementen des Glaubens,
wie z.B. die Ablehnung der wahren Gesandtschaft Jesu (der Friede Allahs
sei mit ihm) durch die Juden, die Lehre einer Trinität, im Christentum oder
die Götzenanbetung bei den Hindus usw.; kurz alles betreffend was
die Schöpfung mit dem Schöpfers insgeheim verwechselt; die Liste
wäre lange.
Muhammad Abu Bakr Mueller
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