Nicht die Ausländer europäischer
Herkunft sondern die "auss
ereuropäischen Muslime" sind das
Problem, sagte Nationalratsabgeordnete Harald
Ofner 1999.
16. November 1999
Am 14. 11. 1999 äusserte sich der ehemalige österreichische Justizminister und
derzeitige Nationalratsabgeordnete Harald Ofner in einer vom staatlichen
Fernsehen ORF ausgestrahlten Diskussionssendung ("Zur Sache") zur Ausländerproblematik
dahingehend, dass nicht die Ausländer europäischer Herkunft sondern die
"auss
ereuropäischen Muslime" das Problem darstellten. Laut Ofner
stamme diese Formulierung nicht von ihm selbst, er zitiere bloss die österreichische Staatspolizei. Unter den Muslimen seien 20%
Fundamentalisten oder präsumptive Fundamentalisten. Ofners Partei (FPÖ) geriet
nicht zuletzt im Zug ihrer ausländerfeindlichen Wahlkampagne unter Druck von
Antisemitismus- und Fremdenfeindlichkeitsvorwürfen. An den bei der
Diskussionsrunde anwesenden Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde
wandte sich Ofner mit der Aussage, seine (Ofners) jüdische Bekannten seien
"entsetzt über das hohe Mass von muslimischer Präsenz in Österreich".
Dem Präsidenten der israelitischen Kultusgemeinde war von einer solchen
Stimmung nichts bekannt. Weiters bemängelte er am Veranstalter ORF, dass kein
Vertreter der Muslime oder anderer betroffener Gruppen zur Diskussion eingeladen
waren.
Dr. Muhammad Yahya Grassl
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