3074
.Freiraum
Künstlerhaus angelegt - Stuttgart 1981
120 cm x 120 cm, Öl auf Leinwand | 1390 - 1410 (1970 - 1990) | Malerei Normal . Katalog: kunst [ohne] raum : Seite 7
1982 im Boden der Kunsthalle Stuttgart gegrabenen Freiraum mit anschließend versenktem Tresor um den gewonnenen Freiraum zu sichern. Mit dem Presslufthammer durch den Beton gegraben und darunter einen Tresor einbetoniert. Dass Loch im Boden mit einer abnehmbaren Stahlplatte verschlossen. Mir dämmerte damals, das nur wenige Teilhaber der "Kunstszene" - ob Künstler oder Kunstkonsumenten - ob Forschung mittels Kunst oder eventuell dadurch gewonnen Erkenntnisse Interesse haben, und Interesse sehr oberflächlich bleibt, denn zu Konsequenzen ist kaum jemand bereit. Insofern war mir das Andeuten eines Freiraums, wo man sich kaum was vorgaukeln kann, wichtig. In gewissen Sinn ist der Basisistunnel - 40 Jahre später - eine formale und inhaltliche Erweiterung dieses zu schaffenden Freiraums.
In dieser Gemäldeserie sind eine reihe von Projekten nicht mit Photographie sondern mittels Malerei dokumentiert, so wie das einst in der Kriegsberichterstattung üblich war, wodurch das Projekt realitätsnäher wird. Durch Darstellungen beseelter Wesen - die primitivste Kunst - wird im Betrachter eine emotionale Wirkung erzielt wird weil er sich grundsätzlich selbst (als Mensch) im Bild erkennt. Er braucht dafür nicht zu wissen ob die Darstellung Kunst ist oder nicht. Ob Höhlenmalerei, Kinderzeichnung oder Leonardo, das sich selbst Erkennen bleibt immer gleich. Um den Betrachter nicht durch dieses unbewusst stattfindende sich Selbst erkennen von der Kunst nicht abzulenken, habe ich die gemalten Gesichter herausschnitten und auf die Ebene der Botschaft gehoben. Die Gemälde der Serie Malerei.Normal habe ich zusätzlich in den Kontext des I-Ging gesetzt indem ich jeweils eins der 64 Hexagrammen darauf malte. Dieser Kontext, welcher kausal nichts mit dem durch das Gemälde angedeutete Ereignis zu tun zu haben scheint, dient einem tieferen verstehen der Zusammenhänge auf mehreren Ebenen. Dem Betrachter öffnet sich damit ein zusätzlicher Blickwinkel zum angedeuteten Ereignis und er kann sich im Buch der Wandlungen (I-Ging) genauer über die Zusammenhänge informieren
.Beschränkung Vorrangig mit den Elementen gemalte Hexagramme aus dem Buch der Wandlungen (iGing). Das gesamte Buch der Wandlungen ist eine Beschränkung auf prinzipielle Ereignisse in Bildern, die sich ständig wiederholen. .Propagandatour - eine Serie von Aktionen quer durch Europa von "minus delta t" zwecks mediamystischer Aufladung des Katalysators (Stein) des Bangkokprojekts. .Bangkokprojekt 1982 - 86 Ein Steinbrocken - ca. 5600 kg - wird aus den Steinbrüchen von Stonehenge am Anhänger des Forschungslabors zuerst mediamystisch aufgeladen un dann bis zum Ganges /Himalaya transportiert. Dort wird der Stein in seine Bedeutungslosigkeit als Kulturdenkmal zurückgekippt. Eine Philosophical Databank wurde im Himalaya in 5000.m Höhe installiert; ein Festival in Bangkok veranstaltet. Die Geschichte von einem Ort, den es nicht gibt. In der Kunst wird damit meist ein experimenteller Bereich angesprochen, als ob dabei die Lebenszeit nicht gleichermaßen verstreichen würde und die Verantwortung ein andere wäre; ein Selbstbetrug, doch wird tatsächlich so erlebt. Die Vorstellung das Künstler einen Freiraum brauchen manifestierte regte mich dazu an, einen Hohlraum im Künstlerhaus Stuttgart zu graben. Der im gesamten Kunstbetrieb gebotene bzw. damals noch erwartete Freiraum schien mir nicht zu begrenzt. Zur Absicherung des neu gewonnenen Freiraums versenkten wir dann noch ein Tresor im Loch und eine Stahlplatte verdeckte das Loch im Boden. Nicht zu verwechseln mit dem Tresor, den ich später im Himalaja als Philosiphical Databank installierte. ... |
.