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Kulturisten  -  sind Philosophen, welche Kultur mit Religion verwechseln.

 

 

   

Kulturisten sind Philosophen, deren die Nafs (Seele) ansprechende Lehren in die Herzen vieler Muslime längst eindrang und folglich vom Weg der Ahlu-s-Sunnag wa-l-Dschama' abirren ließ.

 

Kulturisten zerstören die Sunnah, indem sie etwa sagen, dass das Sitzen am Boden, das Essen mit den Fingern, das Tragen eines Turbans usf., nur arabische Kultur (von damals) sei und deshalb handelt es sich dabei gar nicht um eine Sunnah, sondern nur um arabische Kultur, welche für Muslime nicht nachahmenswert sei.

 

Kullturisten argumentieren etwa: "Wir reiten ja heute auch nicht mehr am Kamel sondern fahren mit dem Auto" und wollen damit zum Ausdruck bringen, dass es ihnen nicht um die Form gehe, sondern um die inneren Werte und nur diese seien die nachzuahmende Sunnah. Sie trennen das Äußere vom Inneren und verstehen deshalb nicht, dass das Nachahmen der Handlungen des Gesandten Allahs eine Erinnerung und ein Erhalt der spirituellen Beziehung zum Gesandten Allahs ist, während sie selbst die Zerstörung dieser Erinnerung mittels säkularer Analyse betreiben. Sie können wegen ihrer Philosophie nicht mehr empfinden, dass ihr Nachahmen Ungläubiger die spirituelle Beziehung zu den Werten denjenigen intensiviert, welche den Gesandten Allahs bzw. Allah verleugnen. Jede Beziehung zwischen Menschen ist grundsätzlich spirituell, allein wer sieht das?

 

Kulturisten verstehen nicht, warum Muslime etwa die Kleidung des Gesandten Allahs - Friede und Segen Allahs sei auf ihm - nachzuahmen versuchen sollten. Sie verstehen nicht, dass es nicht um das Nachahmen arabischer Kultur geht. Sie verstehen nicht, dass die Nachahmung der Sunnah eine umfangreichen spirituelle Angelegenheit ist, die sich auch äußerlich manifestieren soll. Sie verstehen nicht, dass es darum geht, den geistigen Bezug zum Gesandten Allahs, und folglich zu Allah zu verstärken, sei es für sich selbst oder auch für die Gemeinschaft (Ummah).

 

Dass das Anpassen an die Kleidung in einem islamischen Land, in welchem die Sunnah noch befolgt wird, ist sinnvoll, doch das hat nichts mit dem Anpassen an die Kleidungssitten Ungläubiger zu tun, auch wenn die Körperteile im notwendigen Maß bedeck werden. Früher sind Muslime als Öffner und Sieger in die Länder Ungläubiger gekommen und diejenigen, welche den Islam angenommen haben trugen alsbald ein Turban usw.. Heute kommen Muslime als Unterhaltssucher in die Länder der Ungläubigen und legen den Turban ab, sofern sie das nicht schon in ihren Heimatländern säkularisiert waren. So durchschaute etwa der intelligente Herr Atatürk diese Zusammenhänge und setzte im seinen Kampf gegen den Islam auch diverse Bekleidungsverbote-, bzw. Vorschriften ein, von welchen sich die heutigen Türken offensichtlich noch nicht erholten haben.

 

Araber nachahmen zu wollen ist Dummheit und hat nichts mit der Sunnah des Gesandten Allahs zu tun. Der arabische Kulturist aber, der leugnet zu recht den Wert des Nachahmens des Gesandten Allahs weil er darunter ja sein eignes Arabersein versteht und nicht das, was die Ssahhaabah, welche den  Gesandten Allahs aus spirituellen Gründen äußerlich nachahmten, so gut sie dazu in der Lage waren, verstanden.

 

Zur Zeit des Gesandten Allahs galten als Araber (Al 'Arab)  nur diejenigen, welche den Hjaaz (viefachBeduinen) bewohnten und nicht all diejenigen, welche arabisch sprachen. Ägypter, Syrer usf. galten nicht als Araber, haben sich aber durch die Ausbreitung des Islam mit Arabern vermischt, und heute identifizieren sich deshalb viele als Araber obwohl sie im  Qu'aan keine Araber sind. Allah hat im Qur'aan die Araber nicht gerade lobenswert erwähnt:

 

ٱلۡأَعۡرَابُ أَشَدُّ ڪُفۡرً۬ا وَنِفَاقً۬ا وَأَجۡدَرُ أَلَّا يَعۡلَمُواْ حُدُودَ مَآ أَنزَلَ ٱللَّهُ عَلَىٰ رَسُولِهِۦ‌ۗ وَٱللَّهُ عَلِيمٌ حَكِيمٌ۬ (٩٧)

"Die Araber sind am härtesten in Unglauben und Heuchelei und sind eher dazu geneigt, die Grenzen nicht anzuerkennen, die Allah Seinem Gesandten offenbart hat. Und Allah ist Allwissend, Allweise". (Qur'aan 9:97)

 

 

Wenn Sunnah  سنة  zu Waadschib  واجِب  wird.

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Tdahaarah (rituelle Reinheit) den Tag über zu erhalten ist rechtlich nicht verpflichtend, doch ist es eine Sunnah. Für den Saalik kann diese Sunnah zu waadschib (verpflichtend) werden damit er den spirituellen Pfad nicht aus den Augen verliert. Jede Sunnah ist eine Hilfe, wenn gleich sie zu befolgen wie glühende Kohlen in der Hand erlebt werden kann. Das selbe gilt etwa für die Kopfbedeckung des Mannes, welche - rechtlich gesehen - eine Sunnah ist, doch für den Saalik wird sie wasdschib. Im Anpassungswahn an die Gebräuche Ungläubiger haben sich Muslime - seit ihrer Kolonialisierung - der Kopfbedeckungen beraubt und das nicht nur auf der Strasse, sondern auch während dem Ritualgebet. Kulturisten liefern dafür die Rechtfertigung: Die Kleidung von Rasuulullahs sei nur arabische Kultur von damals und keine Sunnah. Es wäre deshalb falsch, Rasuulullahs in der Kleidung nachzuahmen. Aus der Sicht der Kulturisten wäre es Sunnah , sich der jeweiligen lokalen Kleidung anzupassen, denn Rasuulullah hätte ja auch die selbe Kleidung getragen wie seine Feinde aus der Gegend. Diese Behauptung ist so, als ob Allah nicht bestimmt hätte, wo und wie der Gesandte Gottes lebte. Ahlu-s-Sunnah wa-l-Dschama'a und insbesondere die Saalikiin unter ihnen, ahmen keineswegs "arabische Kleidung" nach, sondern die Kleidung Rasuulullahs, soweit dies im Prinzip möglich ist und das gilt nicht nur für die Kleidung, sondern die gesamte Sunnah des Gesandten Allahs soweit dies möglich ist, obwohl seine Feinde Arabisch sprachen und Turbane hatten usf.. In den Ländern, wo Muslime die Herzen Ungläubiger öffneten, dort wurde die lokale Kleidung von den Konvertiten in Richtung Sunnah angepasst und nicht umgekehrt, wie das heute in Europa geschieht. Wenn frühere Gelehrte von der Anpassung der Kleidung in anderen Gebieten sprachen, dann war damit die Anpassung der Kleidung an die Kleidung der dort lebenden Muslime gemeint, denn es war für Muslime ohnehin nicht erlaubt in Daar-ul-Kufr zu leben. Äußeres ist nicht getrennt vom Inneren

 

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