Für die Dreharbeiten zu unserem neuen Film "Kriegsversprechen"
führte NuoViso im April 2009 ein Interview mit einem der besten
deutschen Kenner der Region Afghanistan und Pakistan, Christoph
Hörstel, der für verschiedene deutsche Medien und Behörden seit
Anfang der 80er Jahre und bis in die Gegenwart hinein immer wieder
Afghanistan und Pakistan bereist hat. Seine journalistische
Tätigkeit führte ihn auch in den Irak, Iran, Jordanien und Syrien.
Aufgrund dieser Auslandserfahrungen war er ab 1985 beim
ARD-Fernsehen als Sonderkorrespondent, später auch als
Nachrichtenmoderator mit 2.500 live-Sendungen sowie als leitender
Redakteur tätig. Bis heute zeichnet ihn aus, dass er sich für
niemanden einspannen lässt, er berichtet und schreibt, was er
wirklich erfahren hat. So blieb es nicht aus, dass er wegen
andauernder Fehlberichterstattung die ARD verlies und in die
Industrie wechselte, wo er jedoch die Korruption nicht lange
aushielt. Er war als Coach für ausgewählte Führungskräfte der
Bundeswehr und Gastdozent am Institut für Friedensforschung und
Sicherheitspolitik (IFSH) in Hamburg tätig.
Im Interview für NuoViso berichtet er über die gegenwärtige
Situation in Afghanistan und Pakistan. Seine wohlbedachten Worten
sind dennoch deutlich und unmissverständlich: Den USA geht es weder
um die Bekämpfung des internationalen Terrorismus, noch um einen
Wiederaufbau Afghanistans, sondern vielmehr um den strategischen
Ausbau ihrer Vormachtstellung in dieser Region. Inszenierte
Terroranschläge, wie der am 11. September 2001, gehören dabei ebenso
zu den völkerrechtswidrigen Methoden wie der Einsatz von
Uran-Waffen, die ganze Landstriche entvölkern können.