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Die Organisation Satanic Temple hat Samstagnacht eine Baphomet-Skulptur im
US-amerikanischen Detroit enthüllt. Der Tempel hatte lange versucht, das
Denkmal nahe dem Zehn-Gebote-Denkmals in Oklahoma zu platzieren.
Aufgrund der geplanten Demonstrationen gegen das Denkmal hatte die Gruppe
die Enthüllung bis zum letzten Moment geheim gehalten, berichtete die
britische Zeitung „Guardian“ am Sonntag (Onlineausgabe). Per E-Mail
informierten die Satanisten erst kurz vor der Enthüllung des rund drei Meter
hohen Denkmals Anhänger, die sich zuvor schriftlich anmelden mussten.
Wirbel um Bibel-Denkmal - Teufel mit Flügeln (siehe Bild
Webadresse oben): Das umstrittene Teufelsdenkmal in Detroit
Der Satanic Temple präsentierte die Statue - sie soll rund eine Tonne wiegen
-kurz vor Mitternacht bei einem Industriegebäude in der Nähe des
Detroit-Flusses. Unterstützer jubelten: „Heil Satan“, Hunderte Anhänger
waren anwesend, einige posierten für Fotos mit der Baphomet genannten Figur.
Die umstrittene Statue besteht aus einem geflügelten Baphomet mit einem
menschlichen Körper und dem Kopf einer Ziege - eine Kunstfigur, die von
Satanisten als Abbildung für den Teufel verwendet wird. Rechts und links
neben dem Baphomet stehen ein Bub und ein Mädchen, die den Teufel anbeten.
Tempelmitglieder hatten geplant, die Skulptur nach Arkansas zu bringen, wo
in diesem Jahr der Gouverneur ein Gesetz unterzeichnete, das die Zulassung
eines Zehn-Gebote-Denkmals auf dem Regierungsgelände erlaubt, sagte Jex
Blackmore, der Direktor des Satanic Temple Detroit dem „Guardian“.
Der Tempel hatte im Vorfeld vergeblich versucht, die Statue in der Nähe
eines Zehn-Gebote-Denkmals, das 2012 vor dem Regierungsgebäude installiert
worden war, aufzustellen. Erst kürzlich hatte der Oberste Gerichtshof in
Oklahoma entschieden, dass das Zehn-Gebote-Denkmal gegen einen Abschnitt der
Landesverfassung, der die Verwendung von Staatseigentum zugunsten einer
Religion verbietet, verstösst.
Die republikanische Bundesregierung reagierte darauf unterdessen mit
Amtsenthebungsdrohungen gegen die Richter und plädierte für die Änderung der
Verfassung. Die republikanische Gouverneurin von Oklahoma, Mary Fallin,
sagte, sie würde das Denkmal an Ort und Stelle belassen, bis der Staat eine
Entscheidung getroffen hat.
Proteste gegen Satan-Statue
Die Enthüllung der Baphomet-Statue zog wie erwartet Proteste nach sich. 50
Christen beteten für die Stadt und prangerten ein Unternehmen an, das zuvor
sein Einverständnis zur Aufstellung der Statue gegeben hatte. Wegen der
heftigen Proteste hatte das Unternehmen seine Zusage zurückgezogen, und die
Statue wurde in einem Industriegebiet aufgestellt.
Während die Satanisten der Ansicht sind, die Statue rufe zu Mitgefühl unter
allen Lebewesen auf, und Satans Schoss biete eine Möglichkeit zu verweilen
und zur Inspiration, sehen Christen darin eine Gefahr für die Stadt. „Das
Letzte, was wir in Detroit brauchen, ist eine Willkommensparty für das
Böse“, sagte Dave Bullock, Pfarrer der Greater St. Matthew Baptist Church.
Satanisten enthüllen Denkmal
in Detroit USA