Wer
also die Schahaadah gesprochen hat, der ist von den Muslimen als Muslim zu
achten und ist auch verpflichtet die Gebote
und Verbote des Islam, zu befolgen, solange er nicht offenkundig dem Islam
widerspricht, also Abtrünniger wird (Murtadd).
Noch
einfacher zu sprechen ist die Kalimtu-t-Tayyibah, der "Spruch des Guten"
genannt;
das genügt auch um Muslim zu werden:
Laa
ilaaha illa-llah(u) muhammadu-r-Rasuulu-l-llah
Keine Gottheit auss
er
Gott, Muhammad ist der Gesandte Gottes. |
Andere
Kalimaat (Sprüche) präzisieren zusätzliche Aspekte des Islam.
Das grundlegende Bekenntnis,
die Schahaadah, wird durch andere
Kalimaat
(Sprüche) noch genauer definiert, so dass die wichtigsten Aspekte des
Islam leicht einprägsam sind. Wenn Christen Islam
annehmen, sollte ihnen vermittelt werden, dass 'Isa (Jesus), - der Friede Allahs sei auf ihm, ein Diener und Gesandter Allahs ist und eben nicht der Sohn
Gottes und das selbe gilt für andere Religionen, die aus ihren Verkündern
Götter gemacht haben. Grundsätzlich sind jedoch mit der Schahaadah alle Aspekte des Islam
anerkannt. Um Muslim zu werden ist es keine Voraussetzung alle Details des
Islam zu kennen. Es
ist keine Vorbedingung zu wissen was Imaan
(Überzeugtheit des Herzens) alles bedeutet oder was die Arkaan (Haupt-Pflichten
eines Muslims) sind oder was alles hhalaal (erlaubt) oder hharaam
(verboten) ist. Wenn derjenige, welcher den Islam annehmen will, im Wissen
unterwiesen werden will um seine Entscheidung für Islam treffen zu können,
so ist er von der Wahrheit zu unterrichten; das ist die Pflicht jedes
Muslims.
Vorraussetzungen
beim Sprechen der Schahaadah:
Wer Muslim werden will darf nicht durch
Alkohol oder andere Drogen berauscht sein oder unter Zwang stehen wenn er die
Schahaadah spricht.. Religion ist freiwillig.
Waschung (Ghusl
- Waschung des gesamten Körpers) vor der
Annahme des Islam ist sehr empfehlenswert.
Vor dem Aussprechen des Glaubensbekenntnis wird Ghusl
(Körperwaschung) als wichtig erachtet, doch ist dies keine
Voraussetzung um Muslim
zu werden, wenn etwa deshalb das Sprechen
der Schahaadah vertagt werden muss. Ghusl ist der äuss
ere Vollzug
einer inneren, geistigen Reinigung, welche durch die Gnade Allahs beim Bezeugen der Wahrheit gewährt wird.
Denn wenn eine Seele Muslim wird, dann werden
Ihr alle früheren Sünden von Allah
vergeben und der geistige Zustand ist mit
einem Neugeborenen Kind ohne Sünde zu vergleichen. Schulden und Verträge
vor der Annahme des Islam verlieren ihre Gültigkeit aber nicht.
Arabische
Sprachekenntnisse sind nicht erforderlich um Muslim zu werden.
Es
ist keine Voraussetzung dass man die Schahaadah in arabischer Sprache
spricht, doch ist es das beste entweder
die "kalimatu-sch-schahaadah" oder die "kalimatu-t-tayjbah"
zu sprechen um seinen Islam zu bezeugen, denn das entspricht genau den Worten
des Gesandten Allahs. Wenn jemand die selbe
Wahrheit mit
anderen Worten ausdrückt, so ist er Muslim geworden, doch mag es andere
Muslime verwirren. Wer stumm ist, der
kann durch Zeichen seinen Islam bezeugen und wer physisch oder geistig
dazu nicht in der Lage ist, der ist entschuldigt und gilt als Muslim so wie
Kinder, sofern nicht bereits anderes bekannt ist.
Arabisch
ist die Sprache der Offenbarung (Qur'aan) und ihre perfekte Beherrschung
ist nur für den Islamischen Rechtsgelehrten eine
Voraussetzung. Einfache
Arabischkenntnisse werden aber vor allem von Arabern immer wieder mit den
Voraussetzungen um Muslim zu werden verwechselt und das ist falsch; die gross
e
Mehrheit der Muslime versteht Arabisch nicht. Wer Muslim geworden
ist, beginnt das Ritualgebet in arabischer Sprache zu lernen, und für viele
braucht das so wie einen Allah
dazu
befähigt hat. Gewisse Vorfälle erwecken llerdings den Eindruck, dass manche Araber ihre
Muttersprache mit dem Islam verwechseln. Das mag von
Identitätsmangel, falsche 'aqidah (Fehler in den
Grundverständnissen des Glaubens), Stolz und
Unwissenheit herrühren. Dessen ungeachtet ist es jedem Muslim sehr empfohlen,
sich Grundkenntnisse der arabische Sprache anzueignen, den die Vorteile
können gross
sein.
Voraussetzungen
für die Zeugen
Die
Zeugen müssen erwachsene, geistig gesunde volljährig Muslime sein die das
gesprochene verstehen können. Entweder zwei Männer oder ein Mann und zwei
Frauen. Es ist weder erforderlich noch abzulehnen, dass die Zeugen
Imame (Vorbeter), Gelehrte, oder Vertreter irgendeiner
muslimischen Gruppierung sind, oder dass das Bekenntnis in einer Moschee oder
zu einer bestimmten Zeit oder zu einem
besonderen Anlass gesprochen wird oder sonstige Ehrenvolle Umstände damit in Verbindung zu
bringen sind.
Darf
ein Muslim seine Zeugenschaft verweigern oder verzögern.
Es kommt vor, dass
von von denjenigen, die den Islam annehmen wollen, zuerst das Gebet auf
arabisch zu erlernen und ein
erdachtes Mass
an
Wissen verlangt wird bevor ihm sein Muslim werden bezeugt (oder eventuell
bescheinigt) wird. Es gibt sogar Fälle wo sich die Zeugen als Prüfer
aufspielen und all dies ist unerlaubt und wer die Zeugenschaft (akustisch oder
schriftlich) verweigert bzw. solange verzögert bis eine
Gebetszeit vorbeigegangen ist, der begibt
sich selbst in Richtung Unglauben (auss
erhalb des Islam). Es gibt auss
er der
Schahaadah nichts was unbedingt notwendig ist um Muslim zu werden. Prüfungen
über die Bezeugung hinausgehend, sind daher nicht zulässig; auch
dann nicht, wenn man vermutet einen Munaafiq
(Heuchler) vor sich zu haben. Wenn einem Muslim die Bestätigung des Islam
verzögert oder verweigert, indem er z.B. sagt
"Sie müssen erst etwas Arabisch lernen damit sie so "richtig" verstehen und mir zeigen wie sie beten können, so ist dies ein Zeichen
von Kufr (Leugnung des Islam). Muslim werden ist eine Gnade Allahs. Wenn aber jemand
von sich aus belehrt werden will bevor er die Schahaadah spricht, so soll man
dies so lange tun bis er glaubt ausreichend wissen zu haben um die Schahaadah
zu sprechen.
Der erste Erwachsene,
(möge Allah
seine mit ihm zufrieden sein) welcher den Islam vor über 1400
Mondjahren in Makkah annahm, tat dies ohne vorgehende Unterweisungen über die
verschiedenen Wissensgebiete des Islam und ohne Kenntnis der
Konsequenzen und so war dies bei den meisten Muslimen der Anfangszeit. Andererseits ist überliefert, dass sich
später die Munafiqiin (Heuchler)
in der Stadt Madinah zwecks erhoffter Vorteile den Islam annahmen und
der Prophet (der Friede und Segen Allahs seien auf ihm) dies wusste, jedoch die Heuchler nicht aufdeckte
bis ihr eigens Verhalten sie entlarvte.
Was
geschieht wenn ich Muslim werde?
Das
Sprechen der kalimatu-sch-schahaadah
(Spruch der Bezeugung) ist das Bewahrheiten des Islam vor der muslimischen Gesellschaft, vor den Nichtmuslimen und nicht
zuletzt vor sich selbst. Die Nafs (Seele, Ego) versucht damit
den Weg der Revolte gegen Allah
bewusst zu verlassen; sie hat sich "unterworfen",
sie hat inneren Frieden, wenn auch nicht sofort erlangt, so doch in Aussicht,
weil die Überzeugung, dass es keine Macht und Kraft auss
er Allah
gibt, nunmehr Überzeugung ist. Wenngleich Schaidtaan (Satan, Teufel) die Nafs
wegzubringen versuchen wird, so hält sich der Muslim für einen Kampf gegen sich selbst
bereit; dieser kampf wurde vom Propheten (der Friede und Segen Allahs sei auf
ihm) auch der Grosse Dschihaad genannt.
Wer die
Schahaadah mit Bewahrheiten des Herzens
spricht, der ist innerlich bereits Muslim noch bevor er
das, was für ihn in seinem Herzen schon Realität ist, verbalisiert. Islam
setzt Imaan (Glaube) voraus, welcher durch das Sprechen des
Glaubensbekenntnisses erstmals und grundsätzlich manifestiert wird: "laa
ilaaha illa-l-llah - muhammadu-r-Rasuulu-l-llah" ( ein Gott ass
ser
Gott und Muhammad ist Sein Gesandter.) Die Bedeutung
des kurzen, komprimierten Glaubensbekenntnisses ist sehr umfassend und kommt
in weiteren Kalimaat (Sprüchen) zum
Ausdruck. Alles darin Enthaltene anerkennt ein Muslim mit seinem ganzen
Herzen. Wer diese Kalimaat kennt und bewahrheitet, der bemerkt leichter
wenn falsche Vorstellungen in sein Herzen eindringen wollen und hat einen
Schatz in seinem Herzen angelegt und einen Schutz um sein Herz herum.
Sollte ein Muslim seine Unwissenheit oder falsche Sicht in der einen oder
anderen Glaubensfrage später feststellen, so wird er das neu zu ihm gelangte
oder vielleicht erst später richtig verstandene Wissen nachträglich in
sein Herz aufnehmen und kein Makel ist daran.
Jeder Mensch ist bei seiner Geburt
wie ein weiss
es Blatt, er wird in Fitrah (im natürlichern Zustand)
geboren und erst später wird ihm allerhand eingeredet. Das heisst, der Islam
ist für ihn etrwas natürliches, doch kann man nicht sagen dass er Muslim
ist, denn dazu ist die Schaadah nötig. Adam
(der Friede und Segen Allahs sei auf ihm),
war nicht nur der erste Mensch, sondern auch der erste
Prophet und Muslim. Seine Religion war der Islam, das Ergeben Sein
in den Göttlichen Willen. Die Bezeichnungen für Islam waren im Lauf der Zeit
unterschiedlich und die Praktiken und viele der Gesandten Allahs (der Friede und
Segen Allahs sei
mit allen). Das arabische Wort muslim bezieht sich auf
die Eigenschaft des "ergeben Seins (in den Willen Gottes)" wie ein Blatt im Wind
und im übertragenen Sinn: "sich mit dem Gesetz Gottes im Einklang
befinden". Insofern ist jedes Tier und jedes Ding "muslim", weil
ihnen keine gegen Gottes Gesetz revoltierende Seele geschaffen
wurden; also kein freier Wille vorhanden ist. Insofern hat auch Goethe jeden Menschen
in einem Gedicht als Muslim
erwähnt: ("..." )
Der
verantwortlich gewordene, erwachsene Mensch hat aber im Gegensatz zum Neugeborenen seinen
freien Willen entwickelt und er kann sich gegen das Gesetz Allahs zu stellen
versuchen obwohl dies nichts am Schicksal (Qadr) ändert, wohl
aber ist sein Zustand Kufr (das bewusste Unterwerfen leugnend)
im Gegensatz zu Imaan (der Zustand, der in Überzeugung von Allahs Allmacht
befindlichen Seele; oft undeutlich mit Glaube übersetzt). Solch einen Revoltierenden
gegen Allah
, verlässt zumindest während seiner Revolte gegen Allah
der
Glaube oder das Licht des Glaubens.
Was
bedeutet Muslim werden bzw. sein?
Das Wort "Muslim" bezeichnet einen Menschen,
dessen Religion Islam ist, also derjenige welcher in
seinem Herzen von der Existenz Allahs und Seinen Propheten Muhammad (der Friede
und Segen Allahs seien mit ihm) überzeugt ist (Imaan). "muslim"
ist. "muslim" ist aber auch ein Eigenschaftswort, und bedeutet "ergeben sein"
in Den Willen Des Einzigen Gottes, dessen Name Allah
ist. Alle Menschen
und Dinge sind zwangsläufig dem Willen ihres Schöpfers untertan, doch
mit "muslim sein" wird der absichtliche und freiwillige
versuch zur
Ergebenheit gemeint. Der Nichtmuslim ist ständig in hoffnungsloser Revolte gegen Allah
,
und kann daher den inneren Frieden nicht finden und in das Paradies nicht
eingehen; doch weiss
(bzw. glaubt) er es nicht. Der Wandel vom
Nichtmuslim zum Muslim ist ein gewaltiger ein Schritt, der das ganze Leben
innerlich und äusserlich verändert. Nicht jeder erlebt aber diese Änderung im
gleichen Masse und nur wenige leben mit voller
Intensität wovon ihr Herz überzeugt ist. Die persönlichen
Fähigkeiten und Eigenschaften des Nichtmuslims, sein Charakter wird in den
Islam mitgebracht.
Kann
ein Muslim den Islam wider verlassen ?
Jemand der
Muslim ist, anerkennt durch das
Sprechen des Glaubensbekenntnisses Allah
als Einzigen Gott und den Propheten
Muhammad (möge der Friede und Segen Allahs mit ihm sein), als wahren, von
Allah
gesandten Botschafter (Rasuul), Prophet (Nabi),
welcher das Wort Allahs (Qur'aan) ohne eigene Zugabe verkündet
hat. Wird die
Religion geleugnet oder in ihrer Bedeutung
verdreht, dann ist das der reale Austritt aus dem Islam.
Einen
rechtlichen Austritt aus dem Islam gibt es nicht, wenn man von unIslamischen
Behörden absieht, welche für Islam eigene Regeln erfunden haben. Islam ist ja
keine Religion der Wahl, sondern die letzte und einzig noch gültige religion. Islam
ist fast das Gegenteil der Institution "Kirche". Es gibt keine
Islamische Behörde bei der man sich abmelden könnte. (Auch ist nicht erforderlich, wenn
man von Behörden absieht die manchmal Ausweise verlangen. Der Ausweis des
Muslim ist jeweils das gesprochene Bekenntnis.)
Wessen Herz
Imaan verlässt, dessen Muslim-Seins ist zu Ende und niemand kann es
verhindern. Dies Verlassen ist ein innerlicher Vorgang, welcher nach Aussen
z.B. durch verleugnen der Existenz Allahs usw., und/oder andere Handlungen zum
Ausdruck kommen kann, aber nicht muss. Meist bleibt das Verlassen des Islam
unbemerkt, selbst für den Betroffenen. Muhammad (der Friede und Segen Allahs
sei auf ihm) hat dies mit dem Kriechen einer schwarzen Ameise in der schwarzen
Nacht verglichen. Die Betroffenen sind sich dessen nicht bewusst, denn mit dem
geistig gestorbenen Herzen können sie diesen Vorgang nicht mehr empfinden und
fürchten auch nicht mehr das Feuer der Hölle, selbst wenn sie den Qur'aan
auswendig gelernt haben und wunderschön rezitieren können.
Die Herkunft
aus einem
sogenannten Islamischen Land bedeutet nicht, dass es sich um einen Muslim
handelt, also weil seine Eltern Muslim waren und er gewisse Feste feiert. Es kommt
vor, dass ein Mensch, der
seit Kindheit amtlich als Muslim geführt wird, sogar immer wieder betet,
jedoch kein Imaan (Überzeugung des Herzen) hat. Er
"glaubt" zwar an seine muslimische Identität, aber seine rituellen
Handelungen sind gerbte Kultur, welche zwar vom Islam stark geprägt sein mag
und daher auf den ersten Blick die innere Ablehnung des Islam (Allah
sei Dank)
verschleiert. (Vergleiche
die Christen und Weihnachten.) Die "kulturellen Muslime" können
bei demjenigen, der Islam neu angenommen hat, tiefe Enttäuschungen auslösen,
denn oft hat dann das behauptete keinerlei Wert. Islam ist weder einer
bestimmten
Kultur noch einer bestimmten Rasse zugehörig.
Sollte
ein Muslim den Islam verlassen haben und später seinen Kufr (Leugnung des
Islam) eingestehen und bereuen, so muss er den Islam erneut vor Zeugen annehmen um Muslim zu
sein.
Was
muss ich als Muslim sofort beginnen?
Solange jemand das Gebet >ss
alaah< noch nicht auf
arabisch sprechen kann, beschränkt er sich auf die Bewegungen während
des Gebets und wiederholt z.B. die Worte: "Lobpreis sei Allah
" (al
hamdu-li-llahi) , notfalls aber in seiner Muttersprache. Niemals
darf der Muslim jedoch das Gebet unterlassen, weil er es noch nicht auf arabisch
kann. Es ist allgemein eine Pflicht, sich um das nötige Wissen für einen
Muslim zu bemühen, wie z.B. wie die rituelle Waschung durchgeführt wird oder
das rituelle Gebet (ss
alaah) in arabischer Sprache, zu erlernen,
was je nach Fähigkeit von Nichtarabern in Tagen oder Wochen auswendig gelernt
werden. Siehe
Arkaan.
Beschneidung
Die Beschneidung ist für
erwachsene Männer welche Muslime werden keine Pflicht (farḍt)
jdoch eine Sunnah (von Muhammad , der Friede und Segen Allahs sei mit
ihm, empfohlene, gutgeheissene Praxis), die auf den Propheten Ibrahim (der
Friede und Segen Allahs sei mit ihm) zurückgeht. Manche Gelehrte empfehlen erwachsenen Männern, welche
Muslime werden, ihre Geschlechtsteile besser dem Blick des Arztes zu
entziehen, doch die Mehrheit empfiehlt die Beschneidung. Von der Beschneidung für Mädchen
(afrikanische Sitte) ist nicht empfohlen, war jedoch von Muhammad (der Friede
und Segen Allahs sei mit ihm) geduldet. Die in heutigen Medien berichten
Verstümmelungen, welche angeblich von Muslimen praktiziert werden, sind
keineswegs im Islam legitimiert; lediglich die Freilegung der Klitoris
und nicht ihre Entfernung, wurde von einigen Gelehrten als nicht untersagt
verstanden.
Namensänderung
?
Den Namen zu wechseln
wenn man Muslim wird ist
keinerlei Pflicht, doch ist es of
praktiziert und im Fall eines ungünstig scheinenden Namen
eine Empfehlung des Gesandten Allahs (der Friede und Segen Allahs sei mit
ihm.) Der Name ist etwas Bedeutendes und begleitet
einem das ganze Leben. Wenn man etwa jemand
Jakob heisst, so ergäbe es auch keinen Sinn diesen Namen zu ändern, da Jakob (Y'aquub)
ohnehin auf den Propheten Y'aquub verweist (der Friede und Segen Allahs
sein auf ihm) und ein typisch muslimischer Name ist. wenn aber jemand z.B. 'Christian' oder
'Schiva' heisst, dann wäre eine
Namensänderung in Hinblick auf die dadurch zu erwartenden Missverständnisse
anzuraten. Viele bevorzugen ein Namensänderung aus Ihrer
Liebe zu Allah
und wollen auch mit ihren Namen Islam signalisieren. Es wird
berichtet, dass der Gesandte Allahs (der Friede und Segen Allahs sein auf
ihm) bei manchen seiner Gefährten den Namen geändert hat.
Spekulationen
Möglicherweise
wirkt die
Spekulation über die Vor- oder Nachteile in der weltlichen Zukunft als
Hindernis beim Muslimwerden. Die
Seele (Selbst, Ego, Nafs) sucht Bequemlichkeiten wo sie nur kann denn
es ist möglich, dass solche Bequemlichkeiten gestört werden. So ist der
Berauschte wegen des Drogenverbots und die Schöne wegen der
Verschleierungsvorschrift vielleicht abgeneigt den Islam zu bezeugen. Doch
sicherlich ist es aber besser ein sündiger Muslim zu sein, als ein
Nichtmuslim, der auch ohne Rausch auf Dauer das Feuer zur Wohnstatt haben
wird; der sündige Muslim lebt jedoch letztlich ins Paradies.
ScheinIslam
?
Vermutungen dass jemand auf Grund anderer Beobachtungen
als dem Sprechen der schahaadah Muslim sei, hört man immer wieder, wie z.B.
von Goethe und
anderer sich zum Islam positiv äussernden Persönlichkeiten. Wenn aber der
Betroffene die schahaadah nicht sprach, bzw. dies nicht bezeugt wurde, kann im Sinne der
schar'Ia
(Islamisches Recht) nicht von einem Muslim gesprochen werden, es
sei denn, er hat vor der Zeit der Offenbarung des Qur'aan gelebt, wie z.B. die
Jünger von Jesus oder Moses (der Friede
und Segen Allahs sei auf ihnen), bevor sich die jeweiligen Irrmeinungen in
ihre oder ihrer Nachfolger Herzen
einschlichen.
Dokumente
Ein schriftliches Dokument
oder irgendeine Registrierung über das Muslimsein ist keineswegs eine
Notwendigkeit, jedoch in Hinblick auf die starke Verkulturung und Säkularisierung
des Islam wird dies immer wieder von Österreichern verlangt; nicht so von
Muslimen aus Ländern wo Islam schon länger bekannt ist, selbst wenn es
offensichtlich ist, dass diese "Muslime" mit Islam nichts zu tun
haben. Bei Beantragung eines Visa für die HHhadsch
oder bei einer einer Namensänderung oder Heirat kann einem dies (meist von
Muslimen produzierte Umstände) ersparen. Es ist auch eine Tatsache, dass Muslime aus sogenannten Islamischen
Staaten manchmal "Islam-Ausweise" von Muslimen westlicher Länder, verlangen.
Es ist auch vorgekommen, dass eine Frau vor einem Mann eine "Gebetsprüfung"
mit den dazugehörigen Bewegungen ablegen musste oder, dass schriftliche
Bescheinigungen "des Glaubens" mit Prüfungen verbunden wurden, usw.
auch wenn die betroffenen schon Jahrelang Muslime waren. Die beschämende
Arroganz solcher Personen ist unvorstellbar wenn man es nicht selbst in
irgendeiner Form erlebt hat. Alle solche absurden, dekadenten und perversen Erscheinungen
sind als psychologischer Notstand gut nachvollziehbar, doch ein trauriges Zeichen der
Glaubensschwäche.
Möge mir Allah
verzeihen wenn ich etwas Fehlerhaftes schrieb
oder auf etwas Unverzichtbares vergessen habe. Korrekturen, Hinweise und Ergänzungen
nehme ich gerne entgegen.
Muhammad AbuBakr Müller
Oktober 1419 / 1998