Tintenbild Tintenbilder sind mit Tinte, Graphit, Stempelfarbe, Ölkreide, Klebeband auf zusammengeklebten Schriftstücken oder anderen bereits benützten Papieren - wie etwa Dokumente und Tischunterlagen - meist in mehreren Schichten gemalt; physisch, inhaltlich, zeitlich.
1.Schicht: Eigene Dokumente und Notizen gesammelt und nach Jahren den gesammelten Papierstoß zu Flächen mit zwei bis acht Stück Papiere zusammengeklebt. Dadurch wurde die inhaltliche Bedeutung der Dokumente in einen anderen Kontext gebracht.
2.Schicht: Das Auftragen (Malen) der Tinte mit dem Pinsel bzw. das formale Reagieren, Dokumentieren und Empfinden in Bezug der eignen Dokumente erledigter oder unerledigter Performances an die ich beim Malen durch Stichworte erinnert wurde. Das willkürliche Mitnehmen der notierter Inhalte auf eine andere Ebene oft in mehreren Schichten, so dass zwischen dem Anlegen der Schichten manchmal Jahre vergingen.
3. Schicht: Mit Graphit oder anderen Farben ungeachtet aller Inhalte der vorgehenden Schichten eine neue Dimension darüber legen.
4. Schicht Dem Werk einen Titel geben indem ich ein Wort der ersten Schicht suchte und damit über alles vorgehende setzte und den Kreis schloss.
5.Schicht Die Durchreibung bzw. Transzendierung, das Nichtigmachen, der Existenzentzug oder das Nichtsein auf allen Ebenen. Technisch gesehen meist mit Wasser und Lappen so lange gerieben bis ein Loch entstand.
5. Schicht Das zum Kunstwerk Erklären. Erst durch das Beschriften mit einer Hauptbuchnummer und das entsprechende Registrieren im Hauptbuch - nicht durch das Signieren - wird das Objekt rechtlich zum Kunstwerk. Die Vor-Gänge waren eine emotionale Produktion, eine Performance. |