Sonntag, 20. März 2011 , von
Freeman um 17:47
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/03/ein-bombenkrieg-ist-nicht-der-richtige.html
Was wegen Japan völlig
untergegangen ist, am 19. März war der 8. "Geburtstag" des Irakkrieg. Ist es
nur Zufall, dass der Beginn der Bombardierung von Libyen auch am 19. März
nun begonnen hat? Ist das jemand aufgefallen? Heute vor acht Jahren begann
der Krieg gegen den Irak mit einem Bombenhagel auf Bagdad und
anschliess
enden Einmarsch amerikanischer und britischer Truppen im Süden des
Landes. Acht lange Jahre Krieg sind es nun und er dauert immer noch an.
Jetzt haben Amerika und seine Vasallen am gleichen Tag den nächsten Krieg
mit einem Bombenangriff gegen Libyen angefangen.
Was hat der Heilsbringer Obama 2008 versprochen? So bald er Präsident wird
will er alle Kriege beenden. Deswegen wurde er gewählt. Was hat er aber
gemacht? Im Irak einige Soldaten abgezogen und sie dafür in Afghanistan
eingesetzt und die Kriege auf Pakistan und Jemen ausgeweitet, wo
Bombardierungen stattfinden. Und jetzt hat er einen neuen befohlen, gegen
Libyen. Der Friedensnobelpreisträger macht alles andere als Frieden, sondern
nur noch mehr Kriege.
Mittlerweile wird berichtet, die Luftangriffe gegen Libyen übersteigen das
Mandat der UN-Resolution, in der die Einrichtung einer Flugverbotszone und
alle notwendigen Massnahmen zum Schutz von Zivilisten gebilligt wurden. Die
Angriffe hätten nicht-militärische Ziele in der libyschen Hauptstadt und
drei weiteren Städten getroffen. Es liegen Berichte über 48 getötete
Zivilpersonen und mehr als 150 Verletzte vor, auss
erdem sei ein
medizinisches Zentrum teilweise zerstört worden.
Der Chef der Arabischen Liga, Amr Mussa, hat das Vorgehen der
internationalen Streitkräfte in Libyen kritisiert. Die Luftangriffe dienten
nicht dem vereinbarten Ziel, eine Flugverbotszone über dem Land
durchzusetzen, sagte Mussa am Sonntag vor Journalisten in der ägyptischen
Hauptstadt Kairo. "Wir wollen Schutz
für die Zivilbevölkerung und keinen Beschuss weiterer Zivilisten",
fügte er hinzu.
Das chinesische Aussenministerium hat die Luftangriffe der internationalen
Koalition auf Ziele in Libyen kritisiert. China habe die jüngsten
Entwicklungen in Libyen zur Kenntnis genommen und bedauere die
Militärangriffe auf das Land, teilte das Ministerium in Peking am Sonntag
mit. China respektiere die "Souveränität,
Unabhängigkeit, Einheit und territoriale Integrität" des
nordafrikanischen Landes und lehne die Anwendung von Gewalt in
internationalen Beziehungen ab.
Russland distanzierte sich auch vom militärischen Vorgehen gegen Libyen. "Wir
bedauern diesen bewaffneten Einsatz im Rahmen der UNO- Resolution 1973, die
in Eile beschlossen wurde", teilte das Aussenministerium in Moskau am
Sonntag auf seiner Internetseite mit. Russland rufe zu einer baldigen
WaffenRuuhhe auf. "Das Blutvergiessen
muss schnell gestoppt werden, und Libyen muss schnell den Dialog aufnehmen,
damit der Konflikt auf Dauer gelöst werden kann."
Die Afrikanische Union hat die Militärintervention gegen Libyen auch
verurteilt. Im Namen des Komitees der Staatenorganisation erklärte der
mauretanische Präsident Mohamed Ould Abdel Aziz, die Lage in Libyen
erfordere dringende Massnahmen für eine afrikanische Lösung der schweren
Krise. "Diese Lösung muss unserem
Respekt für die Einheit und territoriale Integrität Libyen sowie der
Ablehnung jeder ausländischen Militärintervention, gleich welcher Art,
entsprechen."
Rund 5000 Anhänger der Kommunistischen Partei Griechenlands haben am Sonntag
in Athen gegen die Luftangriffe protestiert. Mit Bannern, die Aufschriften
wie "Imperialisten raus aus Libyen"
trugen, zogen sie von einem zentralen Platz in der griechischen Hauptstadt
zur US-Botschaft.
Ebenfalls heute hatten sich einige Demonstranten vor einem Stützpunkt der
US-Streitkräfte auf der griechischen Insel Kreta versammelt. Sie forderten
ein sofortiges Ende der Luftangriffe sowie die Schliessung des Stützpunktes.
Die libyschen Rebellen hätte man anders helfen können, damit sie den Umsturz
alleine durchziehen. Zum Beispiel mit Luftabwehrraketen, so wie man die
Mudschaheddin in Afghanistan auch mit Stinger-Raketen heimlich beliefert
hat, um die sowjetischen Helikopter und Flugzeuge abzuschiess
en und ihre
Lufthoheit zu brechen. Danach wurden die Besatzer besiegt.
Dabei handelt es sich im Falle von Libyen um einen innerstaatlichen
Konflikt. Man kann den Rebellen wünschen, sie schaffen eine Absetzung von
Gaddafi, aber sie haben den falschen Weg gewählt, den mit Waffengewalt und
das ist ein Fehler. Ist doch klar er würde sich dann wehren und
zurückschlagen. Wenn in einem westlichen Land bewaffnete Rebellen die
Regierung stürzen wollen, dann werden sie auch von Militär bekämpft. Und
wenn die Opposition es nicht aus eigener Kraft schafft, dann war die Zeit
noch nicht reif dafür.
Statt den Rebellen einem friedlichen Weg vorzuschlagen, wie in Tunesien und
Ägypten, der mit Sanktionen flankiert wird, hat der Westen einen Grund
gefunden den nächsten Bombenkrieg zu starten, der, wie wir bereits sehen,
Opfer unter denen fordert, die er angeblich schützen soll. Der Schuss könnte
sogar nach hinten losgehen, denn jetzt wo Libyen vom Ausland angegriffen
wird, kann eine Solidarisierung stattfinden und noch mehr Menschen zu
Gaddafi stehen.
Der Westen mit der NATO, sowie seine Alliierten, betreiben überall ihre
imperialistischen Kriege, bombardieren laufend Länder und jetzt kommt Libyen
dran ... und alle schauen zu, finden es auch noch toll und gerechtfertigt.
Dabei ist Gewalt nie die Lösung, sondern bringt nur noch mehr Leid, Tot und
Zerstörung. Es kann sogar sein, Gaddafi bleibt an der Macht und der Westen
sagt dann, es muss eine Invasion folgen.
Wenn wir gerade von einer Flugverbotszone zum Schutz der Zivilbevölkerung
reden, wo war eigentlich die NATO als Israel den Libanon 2006 angegriffen
hat und mit ihren Bombenagriffen aus der Luft 1'200 Zivilisten tötet und die
ganze Infrastruktur des Landes zerstörte? Oder was war mit dem Krieg gegen
Gaza 2009, wo die Bombardierung 1'400 Menschen das Leben kostete und 4'000
Häuser in Schutt gelegt wurden?
Mussten diese werhrlosen Zivilisten nicht auch von Luftangriffen beschützt
werden? Ach ja, das ist ja was anderes, die dürfen das. Und jeden Tag werden
in Pakistan durch amerikanische Drohnen zahlose Zivilisten bombardiert und
getötet. Zuletzt vor zwei Tagen mit 40 Toten. Wenn der Westen Menschen tötet
ist es gerechtfertigt, wenn andere es tun dann ist es Mord.