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 Geschichte   

 

Der wunderschöne Empfang des Propheten - sallellaahu alaihi wasallim - 1000 Jahre vor seiner Geburt.

Von Saeed Badr / „Hilaal“ Magazin Pakistan (Jumada I. 1410 = Dez.1989). | Überetzung aus dem Urdu von Samina Müller (Bhatti)  (Dhul Qadr 1421 / Feb. 2001)

 

 

ERSTE SZENE

Was sich in Yathrib abspielte, war ein berührendes Ereignis; ein tiefgreifendes Erlebnis.

 

Ein Strom  Tausender Menschen zog durch die Strassen von Yathrib. Alle gingen mit geneigtem Kopf. Ihre Haltung reflektierte große Verehrung und Hingabe. Vielen stand das Wasser in den Augen, und bei einigen flossen die Tränen in Strömen, gleich einem Fluss. 

 

Die Spitze der Karawane wurde von einem Mann geführt, einem Mann mit einer besonderen Haltung und Ergebenheit. Hin und wieder blieb er stehen, blickte die Strassen und Häuser von Yathrib mit tiefer Sehnsucht an, und küsste, erfüllt von seltsamer Ergriffenheit und verschmolzen in Liebe, die Mauern. Dieser Mann war kein gewöhnlicher Mann. Sein Gewand zeugte von königlicher Würde, sein Auftritt war majestätisch und sein Benehmen und seine Haltung spiegelten noble Führung. Aber all dies war keine Schau von Macht und Pompösität, sondern eine Szene, geprägt aus Demut und Hingabe.

In seiner Berauschtheit sprach er: ,,Oh, ihr Strassen und Wege von Yathrib! Seid meine Zeugen, dass ich, Tubba bin Humeri, ein treuer Diener eures Herrn Muhammad (sallel laahu alaihi wasallim) bin. Oh ihr Bazaars und Dächer von Yathrib, seid bitte meine Zeugen dass ich eurem Herrn Muhammad (sallel laahu alaihi wasallim) ergeben bin. Oh Du Erde von Yathrib, ich möchte die Ehre haben, von der Erde unter seinen Füssen Surma (Antimonpulver) für meine Augen herzustellen.

O Yathrib, der Himmel ist hoch und erhaben, weil er die Dächer deiner Stadt geküsst hat und deine Erde ist edel, weil sie die Zufluchtstadt von meinem Herrn (sallel laahu alaihi wasallim) sein wird. Hier wird die Sonne der Ehre und des Erbarmen aufgehen. Mit Seiner Ankunft wird die Dunkelheit von der Erde verschwinden. Alles wird beleuchtet werden. Ja, sogar der gesamte Kosmos wird leuchten von seinem Segen und seiner Ehre. Ja, hier wird Badr-e-Munir (der volle Mond) aufgehen. Sein Mondschein wird die Trübheit in den Herzen verjagen.“

Dieser Mann patrouillierte und erkannte die Heiligkeit dieser Stadt und bestätigte ihre Würde. Er sprach wunderschöne und leidenschaftliche arabische Gedichte. Er lobpreiste den noch nicht Gesehenen, den Geliebten. Er sagte: ,,Ich bezeuge, dass Muhammad Mustafa der wahre Gesandte ist. Wenn mein Alter Ihn erreicht hat, werde ich sein Helfer und Unterstützer sein. Ich werde seine Feinde mit dem Schwert bekämpfen und ich werde sein Herz von Kummer befreien.“

Blättert man die Geschichtsbücher durch, so merkt man, dass dieser Mann jener war, der die Stadt Yathrib in Ehre und Würde erkannt hat. Seine Gedichte sind das Ergebnis einer Mischung aus Sehnsucht und Anerkennung, und sein Gewand repräsentiert sein Königtum. Tubba bin Humeri’s  richtiger Name ist ,Humer bin Werda’ und in der Geschichte ist er als ,Malik Tubba’ bekannt. Er war der König von Yemen und war vielen Königen an Macht und Souveränität bei weitem überlegen.

Damals jedoch war sein Herz verwundet, durch die Erinnerung des noch nicht gesehenen Geliebten und genauso war es auch mit seiner mächtigen Armee; den Generälen und einfachen Soldaten, Ministern und Hofleuten; alle marschierten mit Demut und Bescheidenheit durch die Stadt.

 

 

ZWEITE SZENE

 

Der Marsch von Tubba Humeri liegt ca.1000 Jahre zurück, und der Stadt Yathrib wurde ein anderer Name gegeben. Heute heißt die Stadt ,MADINA-TUN-NABI’.

Eines Tages kam eine auf einem Kamel sitzende hochwürdige Persönlichkeit, mit einem Freund in die Stadt geritten. Es herrschte große Aufregung. Die Menschen jubelten. Die Freude stand jedem ins Gesicht geschrieben. Nun schien die Zeit endlich gekommen zu sein. Der würdevolle Gast war eingetroffen. Jeder wollte die Ehre haben, die Zügel in die Hand zu nehmen, und den ehrenvollen Gast zu führen. Kleine Mädchen standen am Straßenrand und sangen mit großer Freude, dass der Mond nun aufgegangen sei, im Tal von Weda.. Gern würde jeder diesen ehrenvollen Gast empfangen. Die ganze Stadt jubelte. Doch da sagte der Gast: ,,Lasst die Zügel los, mein Kamel ist von Allah beauftragt.“  Daraufhin wurden die Zügel losgelassen, und die Leute beobachteten gespannt, wo das Kamel anhalten würde. Das Kamel ging nun ein paar Schritte, ohne, dass es jemand an den Zügeln führte, und hielt vor dem Eingang eines Hauses. Der Gast jedoch blieb am Kamel sitzen. Daraufhin ging das Kamel weiter und blieb abermals vor einer Tür stehen. Aber auch dieses mal bewegte sich der Gast nicht von seinem Rücken. Da ging das Kamel noch ein drittes mal weiter und kehrte zu der Tür zurück, wo es das erste mal haltmachte. Dann ließ es seinen Hals auf den Boden hängen, und rührte sich nicht mehr von der Stelle. Nun stieg auch der ehrenwürdige Gast, der Muhammad - sallallaahu alaihi wa aalihi wa sallim - vom Rücken des Kamels, und ließ auch sein Gepäck herunter nehmen. Einige der Leute waren mutig und boten Rasuululllah sallallaahu alaihi wa aalihi wa sallim - trotzdem ihre Wohnung zum Aufenthalt an. Der Gesandte Allahs erwiderte jedoch, dass der Mann, bei dem er sich aufhalten werde, bereits bei seinem Gepäck sei.

Die Stätte, wo Rasulullah - sallallaahu alaihi wa aalihi wa sallim  - nun Aufenthalt machte, war die Wohnung von Abu Ayyub Ansaari -radi Allah anhu. Es war ein Gesandter Allahs, der noch nie jemandes Herz gebrochen hat, und nur auf den Befehl Allah’s wartete.

 

Nicht nur die Einwohner Medinas, sondern auch Geschichtsschreiber und -leser erstaunt es, weshalb gerade der arme Najjar Abu Ayyub Ansaari diese Ehre bekam. Welches Geheimnis da wohl dahinter  stecken mag? Und warum wurde das Kamel von Allah beauftragt?

 

Die Geschichtsbücher berichten, dass 1000 Jahre bevor Muhammad - sallallaahu alaihi wa aalihi wa sallim - geboren wurde, ein damals machthabender König aus Yemen mit seinem Gefolge versuchte, Yathrib (heute Madina ) zu erobern. Dieser König war für seine Weisheit und Intelligenz, Macht und Würde bekannt. Er war einer von 5 mächtigen Königen, die damals die Welt beherrschten. So berichtet Muhammad Ischaaq in seinem Buch ,Al-MAGHAAZI’.

Er, Tubba Humeri, besass eine mächtige Armee mit 133000 Reitern und 11300 Soldaten. Sein Hof war stets von klugen Ministern und Adeligen besetzt. Die Anzahl derer war an die tausende. Dieser König ritt einmal, so die Erzählungen in den Büchern, mit seinem Gefolge aus, um die umgebenden Länder zu erobern. Mit großem Erfolg drang er bis nach Makkah vor. Die Makkaner, die Einwohner Makkahs, waren jedoch weder von seiner Armee beeindruckt, noch haben Sie den König empfangen. Dieser Zustand versetzte den König in große Wut. Man berichtete ihm, dass die Makkaner aufgrund der heiligen Kaaba, Gottes Haus, niemanden als wichtiger betrachten würden. Überdies seien sie die Verwalter dieses Hauses.

Der König war darüber so wütend, dass er die ganze Stadt Makkah vernichten wollte. Als er diesen Befehl erteilte, wurde er von einer merkwürdigen, schrecklichen Krankheit befallen. Seine Augen, sein Mund, die Nase und seine Ohren fingen an zu bluten und hörten nicht mehr auf. Sein zusätzliches Kopfweh trieb ihn in den Wahnsinn. Daraufhin ließ er viele Ärzte von überall her kommen, jedoch vermochte es keiner der Ärzte, diese merkwürdige Krankheit zu heilen.  Der König wurde kränker und kränker. Eines Tages, als der König bereits fast im sterben lag, kam ein weiser Mann aus Makkah, und bot ihm seine Hilfe an: ,,Ich bin imstande, dich zu heilen; vorausgesetzt du beantwortest mir einige Fragen.“  Der König war natürlich einverstanden. Der weise Mann fing an, verschiedenes zu fragen, bis der König auf eine Frage antwortete, dass er die K'abah vernichten und die Makkaner massakrieren wolle. Darauf rief der weise Mann laut: ,,Hochwürdiger König! Das ist eure Krankheit, die Euch tagelang gequält hat. Vergesst diese Idee! Die Kaaba ist Allahs Haus und Er selber ihr Beschützer.“  Der König bereute daraufhin seinen Plan und nahm diesen Ratschlag mit Herzen an. Als der weise Mann den König verlies, verschwand auch seine Krankheit. Dann, als er wieder heil und gesund war, machte er sich auf den Weg zur K'abah, und umkreiste sie, wie es auch heute noch der Brauch der Muslime ist. Danach gab er ein großes Fest, wo jeder, ob klein oder groß, reich oder arm, eingeladen war. Es wurden die besten Köstlichkeiten für alle bereitgestellt. Statt Wasser gab es Honig und andere gute Speisen. Danach ließ Tubba bin Humeri einen Umhang für die K'abah anfertigen. Erst aus Seide, welcher jedoch abgelehnt wurde. Am nächsten Tag wollte er ihn aus Duftstoff machen lassen, was aber ebenfalls nicht akzeptiert wurde. Am dritten Tag ließ er einen 7-fach aus Burde Yamaani (Stoff aus Yaman ) und Harir gewebten Stoff um die Kaaba hängen. Wahrscheinlich ist das noch heute praktizierte Umhängen der Kaaba eine Einführung von Tubba Bin Humeri gewesen.

Nachher entfernte er alle Götzen und Statuen aus dem Innenraum der Kaaba, verzierte sie, versperrte das Tor der Kaaba, und händigte die Schlüssel an die Verwalter aus. Dann reiste er weiter, um weiterhin die Länder zu erobern. Einige dieser Länder fielen unter seine Herrschaft. Er reiste und eroberte, bis er  an die Stadt Yathrib kam.

Die Bewohner der Stadt Yathrib konnten keinen Widerstand leisten und schlossen sich in der Festung ein. Trotz seiner großen Armee konnte Tubba Bin Humeri nicht angreifen. Monate vergingen, aber es gab keinerlei Aussicht für den gewünschten Erfolg. Er begann, nach einer Schwachstelle zu suchen, um in die Festung eindringen zu können. Wieder vergingen Wochen wie Monate. Auch Versuche von heimlichen, nächtlichen Attacken schlugen fehl.

In dieser Zeit schaute er öfters nach seinen Soldaten. Eines Tages fand er mehrere Dattelkerne vor den Zeltstätten seiner Soldaten, was ihn sehr überraschte, da sich in seinem Depot schon seit Monaten keine Datteln mehr befanden. Er fragte seine Soldaten nach der Herkunft dieser Dattelkerne. Die Soldaten berichteten ihm, dass in der Nacht Säcke vollgefüllt mit Datteln von der Stadtmauer herabgeschmissen wurden, welche sie dann essen konnten. Über diese Reaktion war Tubba Bin Humeri sprachlos und er fühlte sich wie ertappt. Das war Unvorhergesehenes. Er hatte doch vor, die Stadt zu erobern und das Volk zu unterdrücken. Und als Gegenleistung ernährten diese Leute seine Armee und zeigten solch eine Gastfreundlichkeit.

,,Was ist wohl das Motiv für so eine Reaktion?“ fragte er sich und rief seine Hofleute, Minister und Armeegeneräle zu sich, um mit ihnen eine Antwort auf die Frage ob der Ursache dieses Benehmen zu finden. Tagelang beschäftigte ihn diese Frage. Er überlegte und überlegte, aber weil er keine Antwort darauf finden konnte, befahl er seinen Generälen, mit den großen Gelehrten der Stadt Kontakt aufzunehmen und ihm alsdann eine Erklärung zu überbringen. Eine spezielle Botschaft wurde in die Stadt geschickt, die auch von den Gelehrten empfangen wurde. Einige Zeit später kamen die Generäle mit folgendem Antwortschreiben zurück: ,,Wir kamen von weit her, aus allen Richtungen, aus vielen verschiedenen Gebieten. Einige von uns kommen aus Khaiber, einige stammen aus Syrien und Ägypten und manche aus anderen entfernten Städten. Aber wir alle sind Juden. In unseren heiligen Büchern, wie das Alte Testament oder Psalter, steht geschrieben, dass der letzte Prophet in diese Stadt (Yathrib ) einwandern wird. Deswegen wohnen wir hier und erwarten Ihn. Laut unseren Büchern wird der Letzte Prophet nicht nur großzügig, geduldig, freundlich, mitleidig und barmherzig, sondern auch extrem gastfreundlich sein, selbst zu seinen Feinden. Weil wir auf ihn warten und Ihn empfangen werden, möchten auch wir so sein wie er es sein wird. Deshalb versuchen wir, uns Seine Eigenschaften anzueignen.

Als Tubba Bin Humeri diese Erklärung las, schmolz sein Herz so dahin, dass ihm die Tränen wie ein Fluss herab rannen. Er war von Emotionen dermaßen gezeichnet, das man es sich da kaum vorstellen kann. Der Idee, dass der Prophet Allahs noch nicht geschickt wurde aber schon seine Mission begonnen hatte, beeindruckte ihn gewaltig.

 

,,Noch nicht geboren, aber schon als Beispiel geltend.“ Tubba Bin Humeri war überwältigt und weinte und weinte. Dabei sagte er: ,,Ach, hätte ich auch die Ehre gehabt, in seinem segensreichen Kreis zu sein. Ich würde an Ihn glauben und würde seinem Weg folgen. Wenn der Gesandte Allahs wegen den Übeltaten seines Volkes kommen wird, um sie zu läutern, so will ich sein Diener sein.“

 

Nachdem er über den Propheten, sallallaahu alaihi wasallam, mehr erfahren hatte, kannte seine Sehnsucht keine Grenzen mehr. Jetzt wollte auch er diese himmlische Stadt besuchen. Er bat daher um eine Sondergenehmigung, die Stadt betreten zu dürfen. Es wurde ihm unter der Bedingung, ohne Waffen zu kommen, gewährt. Die Stadtbewohner ahnten jedoch nichts von seinem Herzenszustand. Er kam jetzt nicht als Eroberer, auch nicht als König, sondern er und seine Heeresleute betraten die Stadt als demütige Untertanen und nichtige Diener. So  durchstreifte er die ganze Stadt. Seine Sehnsucht und Liebe erreichten so einen Höhepunkt, dass er laut ,,Ya Muhammad, Ya Muhammad“ rief. Dann lies Tubba Bin Humeri die ganze Stadt säubern. Neues Leben drang in die Stadt Yathrib. All seine Soldaten lies er Arbeiten zum Wohle der Einwohner der Stadt verrichten. Er lies viele, wunder-schöne Häuser erbauen. Jetzt war es auch sein Wunsch, gemeinsam mit den jüdischen Gelehrten auf Allah’s  Gesandten zu warten. Aber seine Pflichten gegenüber seiner Heimat und Rebellionen seines Gefolges liesßen es nicht zu. Schweren Herzens marschierte er nach Yemen zurück. Vor seinem Abschied ließ er noch 400 Häuser speziell für die (wartenenden) jüdischen Gelehrten errichten. Diesen Gelehrten erbrachte er jegliche Fürsorge. Einer unter ihnen hieß Schaamul. Für diesen  lies Tubba Bin Humeri auch ein schönes Haus mit einem großen Garten erbauen. Tubba Bin Humeri hinterließ Schaamul einen persönlich geschriebenen, gestempelten und versiegelten Brief, gerichtet an Muhammad - sallal laahu alaihi wasallam. Dieser Brief wurde in einem kleinen, versperrten Koffer aufbewahrt, wozu nur Schaamul den Schlüssel bekam. Davor bat Tubba Bin Humeri Schaamul dringlichst, den Brief mit möglichst viel Ehre und Respekt persönlich an Muhammad - sallal laahu alaihi wasallam weiterzugeben. Falls er jedoch die Ehre des Treffens mit Rasuulallah - sallallaahu alaihi wa sallam - nicht haben sollte, d.h. falls er die Epoche des Propheten sallel laahu alaihi wasallim nicht erreichen sollte, so solle er seinen Nachkommen das Testament, den Brief an den Propheten - sallallaahu alaihi wa sallam -, übergeben, egal welche Generation Ihn erreichen würde.

Der Brief beinhaltete folgendes: ,Dieser Brief ist an den Propheten Muhammad Mustafa - sallallaahu alaihi wa sallam -, den Sohn Abdullah’s gerichtet. Er ist der Letzte aller Propheten und der Gesandte Allahs. Dieser Brief stammt von Tubba Bin Humeri an Muhammad - sallallaahu alaihi wa sallam - Ich glaube an Euch und an das Buch, das Allah Euch offenbart haben wird. Ich glaube an Eure Religion und Eure Sunnah (das beispielhafte Leben). Ich glaube an Allah , den Herrn und Schöpfer aller Welten. Die Vorzüglichkeiten des Islam, die Euch zugeteilt sind, habe ich akzeptiert. Wenn ich Euch begegne, habe ich die Ehre und Segen erhalten. Wenn ich Euch nicht treffe, so vergesst mich bitte nicht. So leistet Schifaa-at (Fürsprache) für mich, weil ich der Erste Eurer Gemeinde bin. Ich leistete Euch Folge vor Eurer Ankunft und vor Eurem Erscheinen. Ich halte mich fest an Eure Religion und die Religion Eures Vaters Ibrahim - alaihi-salaahm.’

 

 

DIE EHRE DES SAHAABI AYUUB ANSAARI radi Allah u anhu

 

Es steht in den Gesichtsbüchern, dass dieser Brief an die Nachkommen von Schaamul, Generation für Generation, mit großer Verantwortung weitergegeben wurde, bis Sahaabi Abu Ayyub Ansaari diese Bürde erreichen sollte. Abu Ayyub Ansaari war der Einundzwanzigste nach der Generation von Schaamul. Nun bekommen wir eine Antwort auf die Frage der Ursache; warum das Kamel von Muhammad sallel laahu alaihi wasallim bei seiner (Abu Ayyub Ansaari - radia Allahu anhu- ) Wohnung Halt gemacht hat; und RasulAllah sallel laahu alaihi wasallim bei Abu Ayyub Ansaari radi Allahu anhu vier Monate lang gewohnt hat. Die Ansaar ( Helfer, Muslime aus Madinah), die dem Propheten - sallallaahu alaihi wa sallam - stets Hilfe und Unterstützung leisteten, waren die Nachkommen von 400 Gelehrten, die von Tubba Bin Humeri angesiedelt wurden.

 

Nach einer Überlieferung: Als Rasuulallah - sallallaahu alaihi wa sallam - von Makkah nach Madinah ausgewandert war, er aber immer noch unterwegs war, vertraute Abu Ayyub Ansaari radi Allahu anhu einem vertraunswürdigen Freund, Abu Ya'laa, den Brief an und schickte ihn damit zu RasulAllah - sallallaahu alaihi wa sallam -, damit er Ihm den Brief so schnell wie möglich überbringe, um damit die Bürde und Verantwortung los zu werden, eine Bürde die Jahrhundertetelang in den Generationen lag. Und nun war die Zeit, dieses Erbe, der Verpflichtung nachzukommen, gekommen.

 

Als Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - noch während der Hidschrah bei dem Stamm Banu Salim war, kam der Botschafter Abu Ya'laa aus Madinah angeritten. Als Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - ihn sah, fragte Er ihn: ,,Bist du Abu Ya'laa? Und hast du den Brief von Tubba bin Humeri mit?“ Abu Ya'laa war sehr überrascht, da er Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - vorher  noch nie gesehen hatte. Völlig verdutzt fragte er: ,,Wer seid Ihr? An Eurem Gesicht gibt es keine Zeichen von Magie!“ Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - antwortete: ,,Ich bin Muhammad bin Abdullah, und ich habe ein Buch. Allah hat mich als Seinen Gesandten geschickt.“

Da nahm Abu Ya'laa den Brief aus seiner Tasche und händigte ihn Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - aus. Nachdem Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - vom Inhalt des  Briefes erfahren hatte, sprach er dreimal aus seinem gesegnetem Munde: ,,Marhaba, O frommer Bruder!“

 

Nimmt man nun den Hergang dieser Ereignisse unter die Lupe, dann weiß man, warum Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - gesagt hatte, dass dieses Kamel von Allah beauftragt sei, und es - ohne es führen zu müssen - alleine dort anhalten wird, wo seine Bestimmung zu halten, sei. Deshalb blieb es auch vor dem Hause Abu Ayyub’s Ansaari radi Allahuanhu stehen. An diesem Platz wurde später ,Masdchid un Nabi’ errichtet. Und auch deswegen hat Schaikh Zayd-ud-din Maraaghi - rahmatullah alaih - gemeint, dass Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - eben bei dieser (seiner) eigenen Wohnung Aufenthalt gemacht hat, die schon vor 1000 Jahren errichtet wurde. Der Wunsch und das Anflehen eines wahren, ergebenen Dieners ging nun in Erfüllung. Da waren Raum und Zeit keine Barrieren.

 

Diese Vorsorge durch Tubba Bin Humeri und die verantwortungsvolle Aufsicht durch Schamuul’s Nachkommen bis hin zu Abu Ayyub Ansaari radi Allahu anhu, zeigt uns, dass die Menschen, deren Bitten auf diese Art und Weise von Allah-u-ta’aala erhört werden, gesegnet sind. Tubba Bin Humeri und seine 400 Gefährten waren selig. Ihre Wartezeit dauerte 1000 Jahre. Diese 10 Jahrhunderte waren kein Hindernis, ihre Sehnsucht und Hoffnung nicht beizubehalten. Wer einmal gewartet hat, weiß, was Warten ist. Während des Wartens erscheinen einem Augenblicke wie Monate, Monate wie Jahre, und Jahre wie Jahrhunderte. Diese Menschen waren eigenartige Menschen. Das Warten war ihre Lebensaufgabe. Und endlich erreichten ihre Nachkommen den Höhepunkt, erreichten das, nach dem sich die Welt bis in alle Ewigkeit sehnen wird. Merkwürdig war auch die Geschichte der Makkaner. Der Mond ging in Makkah auf, aber ihre Augen wurden durch den Mondschein geblendet, und die in Madinah Wartenden hatten über Jahrhunderte die Kraft und die Größe entwickelt, Badre-Munir zu empfangen. Dies waren begnadete Menschen. Und was Tubba Bin Humeri betrifft, er wurde von Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - gewürdigt und bekam den Titel ,Frommer Bruder’ und er wird am jüngsten Tag mit seiner Gemeinde auferstehen (Hhadiith). Die Ehre Schaamul’s ist auch nicht geringer, seine Nachkommen waren Gastgeber von Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam -. Jeder wollte Rasuululallahs - sallallaahu alaihi wa sallam - Gastgeber sein. Die Madinenser bekamen den Beinamen ,,Ansaar“ , die Helfer. Lesen wir die Gedichte von Tubba Bin Humeri, die er vor 1000 Jahren gesagt hat.

Wenn mein Alter Ihn erreicht, so werde ich ein einfacher Diener sein. Ich werde gegen seine Feinde kämpfen und sein Herz von jedem Kummer befreien.

 

Das Bittgebet von Tubba bin Humeri wurde erhört, und die Kinder der 400 angesiedelten Gelehrten, die Ansaar, benutzten alle Kräfte und Fähigkeiten, Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam - in allen Dingen zu unterstützen. Die Ansaar wussten zu Recht, sein Leben über das ihrige zu stellen, und zögerten nicht, ihr Leben für Ihn zu opfern. Sie sagten zu Rasuululallah - sallallaahu alaihi wa sallam -: ,,O RasulAllah , wir sind mit Euch. Wenn ihr uns befehlt, werden wir uns ins Feuer werfen. Wenn Ihr es wollt, so springen wir ins Meer. Wir sind nicht das Volk von Musa alaihis-salaahm, das sagte: ,,Ihr und Euer Gott sollen kämpfen, wir warten hier.“

,,Oh Yathrib, seid bitte meine Zeuge, dass ich eurem Herrn Muhammad - sallallaahu alaihi wa sallam - ergeben bin.“

 


 

Bemerkuung:

 

Die damaligen Juden in Madinah waren noch Muslime (Gottergebene) und noch nicht Anhänger der anderswo bereits rassistischen Irrlehre - welche heute von die Zionisten sogar als Staatsdogma gelehrt wird. Für denjenigen, der das verstanden hat, wird die Konvertierung des Tubb Humeri zur Gottergebenheit (Islam der damals dort ansässigen Juden) nachvollziehbar.

 

Wenngleich es um die spirituelle Bedeutung der Geschichte geht und nicht um eine geschichtliche Rekonstruktion, die im Detail schwer oder nicht immer genau möglich ist, als geschichtliche Ergänzung

Medina - Wikipediaa:  "Medina has been inhabited at least 1500 years before the Hijra, or approximately the 9th century BCE.[6] By the fourth century CE, Arab tribes began to encroach from Yemen, and there were three prominent Jewish tribes that inhabited the city around the time of Muhammad: the Banu Qaynuqa, the Banu Qurayza, and Banu Nadir.[15] Ibn Khordadbeh later reported that during the Persian Empire's domination in Hejaz, the Banu Qurayza served as tax collectors for the Persian Shah."